01.03.2007 – Capablanca wirkt auf fast allen Fotos, die es von ihm gibt, distinguiert, würdevoll
und unnahbar. In einem Brief vom Januar 1912 an Rolando Illa, achtfacher argentinischer
Meister und Freund Capablancas, zeigt das kubanische Schachgenie jedoch andere
Facetten seiner Persönlichkeit. In diesem Brief, den die Enkelin Illas
vor kurzem entdeckt und Roberto Pagura, dem Herausgeber der Schachzeitschrift
Nuestro Circulo überlassen hat, äußert Capablanca in
unverblümten Worten Unmut über die gescheiterten Verhandlungen mit
dem damaligen Weltmeister Emanuel Lasker über einen Weltmeisterschaftskampf.
Nach seinem Sieg beim Spitzenturnier in San Sebastian 1911 - an dem Lasker nicht
teilgenommen hatte - sah sich Capablanca als Weltmeisterkandidat, doch seine
Herausforderung an Lasker scheiterte an dessen schwer erfüllbaren Forderungen.
Frank Mayer berichtet bei der Lasker-Gesellschaft über den Brief und seine
Vorgeschichte.
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