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Sechs der zehn Teilnehmer des Schnell- und Blitzturniers in Saint Louis spielen für die USA. Nach drei Runden Schnellschach liegen zwei von ihnen mit 5/6 Punkten (in Saint Louis gibt es für einen Sieg im Schnellschach 2 Punkte, für ein Remis 1 Punkt) gemeinsam an der Spitze: Fabiano Caruana und Leinier Dominguez. Ihnen folgen zwei weitere Amerikaner, Wesley So und Hikaru Nakamura, die beide in Runde 3 die letzte Partie des ersten Tags gewinnen konnten und damit in Reichweite der Führenden bleiben.
Dominguez und Richard Rapport starteten mit Siegen in Runde 1 gut ins Turnier. Rapport nutzte dabei eine Nachlässigkeit von Sam Shankland.
A Black Repertoire against Offbeat Openings
Was machen Sie, wenn Sie mit Schwarz eine Spezialeröffnung wie 1.b4, 1.f4, das Londoner System, Trompowsky, den Torre-Angriff etc. vorgesetzt bekommen? GM Pert gibt Ihnen für all diese Fälle mind. einen klaren und attraktiven Spielplan an die Hand.
Hier spielte Weiß sorglos 14.a3, was Schwarz erlaubt, mit dem Figurenopfer 14...axb3 15.axb4 Dxb4 eine starke Initiative am Damenflügel zu entfalten.
Im 19. Zug wurden die Damen getauscht, doch schon bald darauf wurde klar, dass die schwarzen Freibauern stärker sind als die weiße Figur.
Nach 23...b4 dauerte es nicht mehr lange, bis Rapport für sein Figurenopfer mit einem Sieg belohnt wurde.
Kreativ — Richard Rapport | Foto: Lennart Ootes
In der zweiten Runde gab es ebenfalls zwei entschiedene Partien: Caruana zeigte phänomenale Vorbereitung und großes strategisches Verständnis und gewann mit Schwarz gegen Le Quang Liems Londoner System, Peter Svidler erlitt eine schmerzhafte Niederlage gegen Shakhriyar Mamedyarov.
Schachendspiele 9 - Turm und Leichtfigur
Endspiele mit Turm und Leichtfigur gegen Turm und Leichtfigur kommen in der Praxis sehr oft vor, sogar viel häufiger als Turmendspiele. Die vier verschiedenen Materialkonstellationen Turm und Springer gegen Turm und Springer, Türme mit ungleichfarbigen und gleichfarbigen Läufern und Turm und Läufer gegen Turm und Springer werden nacheinander unter die Lupe genommen.
Videospielzeit: 7 Std. 24 min.
Nach einem zweischneidigen Kampf in Eröffnung und Mittelspiel hatte Weiß in einem Turm-Springer-Endspiel zwei Bauern mehr. Svidler hatte seinen Gegner überspielt, aber musste die Partie noch gewinnen, und das mit nur wenig Zeit auf der Uhr. Doch dann verlor er allmählich den Faden und er sah seine Gewinnchancen schwinden.
Mamedyarovs schien sich auszuzahlen, denn in dieser Stellung hat Weiß nur noch geringe Gewinnchancen. Doch damit nicht genug: In dieser Stellung berührte Svidler seinen König, um ihn nach f3 zu ziehen, aber sah dann die Gabel 54...Se5+, die Weiß einen Turm kostet. In Panik und auf der Suche nach einem passenden Feld für den König dachte Svidler zulange nach und verlor am Ende auf Zeit.
Das dramatische Ende der Partie:
Not like this...🤦♂️https://t.co/ikQENJLpNx#STLRapidBlitz pic.twitter.com/Nthm1HAXti
— Grand Chess Tour (@GrandChessTour) August 11, 2021
Shakhriyar Mamedyarov und Peter Svidler | Foto: Lennart Ootes
Die dritte Runde, die letzte Runde des Tages, brachte noch einmal fünf Entscheidungen: Dominguez gewann mit Hilfe ausgezeichneter Technik gegen Rapport und So entfachte gegen Shankland einen scharfen Kampf am Damenflügel, der ihm nach 41 Zügen den Sieg bescherte; Caruana nutzte einen Fehler von Jeffery Xiongs Fehler und Nakamura gewann gegen den angeschlagenen Svidler; und Le gewann mit Schwarz gegen Mamedyarov.
Die Schlussstellung der Partie Mamedyarov gegen Le bot ein interessantes Bild.
Bereits im neunten Zug hatte Mamedyarov mit 9.Sb1 die falsche Richtung eingeschlagen. Le zeigte, welche Nachteile es haben kann, wenn der Springer in diesen Stellungen zu nahe am König steht.
Le Quang Liem | Foto: Bryan Adams