ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Zum sechsten Mal fand in diesem Jahre das Open von Marseille statt. Der junge
Marseiller Klub "Marseille-Duchamps", der erst vor 6 Jahren gegründet wurde,
organisierte in diesem Jahr außerdem ein Frauen-GM-Turnier, um seinen jungen
Spielerinnen die Möglichkeit zu bieten, sich gegen starke Gegnerinnen zu beweisen
und vielleicht sogar eine WIM-Norm zu machen. Der Klub hat 200 Mitglieder und
zeichnet sich besonders durch seine hervorragende Jugendarbeit aus: In Grund-
und weiterführenden Schulen sind 300 Kinder in Schulschachgruppen aktiv. Außerdem
sind 75% der Mitglieder von Marseille Duchamps Kinder und Jugendliche und nehmen
mit 10 Teams an den Mannschaftsmeisterschaften teil. Durch die guten Verbindungen
der Eltern und einiger Mitglieder hat der Klub eine gute Förderung durch die
Stadt Marseille und die Region.
Gute Kontakte unterhält der Präsident des Klubs, Mohamad Jamil, außerdem nach
Hamburg: Er selbst studierte in Hamburg und lernte dort auch seine zukünftige
Frau, die Französin Isabelle Friburger, kennen. Vor acht Jahren gingen die beiden
zurück nach Marseille und Jamil widmete sich dort nicht nur seinen beiden Söhnen
Thibault und Quentin und seinem Beruf als Computerspezialist, sondern auch dem
Aufbau des Schachklubs Marseille-Duchamps, der inzwischen zu den größten französischen
Klub mit einer hervorragenden Jugendarbeit gehört. Die Verbindung nach Hamburg
ist Jamil aber immer wichtig gewesen: GM Karsten Müller und GM Matthias Wahls
spielten schon in der französischen Liga für Marseille-Duchamps und als ich
Jamil in diesem Jahr bei der französischen Frauenmeisterschaft im Februar in
Paris kennen lernte, lud er mich spontan zum WGM-Turnier nach Marseille ein,
das in diesem Jahr erstmals parallel zum Open stattfand.
Für den talentierten Nachwuchs von Marseille-Duchamps ist das Open natürlich
eine perfekte Gelegenheit, neun Tage hintereinander Schach zu spielen, zu lernen,
zu blitzen und einfach Spaß zu haben. Der Jüngste ist mit 5 Jahren Yacine Ouahhoud,
der tapfer am Open teilnimmt und seine Partien alle korrekt mitschreibt:
Wirklich sympathisch ist die Organisation des Turniers: Die Kinder spielen das
Turnier, helfen beim Aufbau und amüsieren sich den ganzen Tag trotz der brüllenden
Hitze hervorragend und die Eltern kümmern sich die Organisation und um das leibliche
Wohl der Spieler - ich fühlte mich oft an unsere Organisationsstrukturen in
Hamburg erinnert:
Sie sorgten für eine herzliche Atmosphäre, kühle Getränke und leckere "Sandwichs"
(sprich: sandewietsch): Madame Bismuth, Nazika Aggoune und Madame Ouahhoud,
deren Kinder beim WGM-Turnier und beim Open spielten. Es fehlen auf diesem Foto:
Paule Gadarinian und Maria Rakotoniana, die gerade die Siegerehrung vorbereiteten,
als ich mit meiner Kamera vorbeikam - beide haben offizielle Posten im Vorstand
des Klubs. Präsident und Motor des Klubs.
Mohamad Jamil analysiert mit seinem Sohn Thibault und Erwin Rakotoniaina, französischer
Vizemeister U10. Erwin wird Marseille-Duchamps bei den Jugend-Weltmeisterschaften
in Belfort im Juli vertreten!
Schon bei der Französischen Frauenmeisterschaft 2005 lehrten sie manch gestandener
Spielerin das Fürchten und auch beim erstmals organisierten WGM-Turnier schlugen
sie sich ausgezeichnet:
Das starke Mädchenteam von Marseille mit Präsident Mohamad Jamil: Sarah Bismuth,
Caroline Gadarinian, Liza Aggoune und Laura Fernandez. Auch Laura wird in Belfort
bei den Jugendweltmeisterschaften U14w aktiv sein, ebenfalls Lizas kleine Schwester
Audessa, die in der U10w spielt. Wir drücken also den HSK-Spielern Beini Ma
(U12) und Milana Smolkina (U12w) und den Spielern aus unserer Partnerstadt von
Marseille-Duchamps, Audessa Aggoune (U10w), Erwin Rakotoniaina (U10) und Laura
Fernandez (U14w), für Belfort die Daumen!
Hier blitzen Caroline Gadarinian und Liza Aggoune. Es kiebitzen: Sarah Bismuth
und Frédéric Fernadez, Vater von Laura Fernandez, Sponsor des WGM-Turniers und
ebenfalls in der Jugendarbeit von Marseille Duchamps aktiv. Nach Jamils Einladung
formierte sich schnell eine kleine deutsch-polnisch-niederländische Reisegruppe,
die eine Woche Schach und Urlaub verbinden wollte:
Freddie van der Elburg, Sven Bakker, Christian Michna, Marta Zielinska, Merijn
van Delft und Eva Maria Zickelbein.
Natürlich
traten wir mit einigem Ehrgeiz im WGM-Turnier und im Open an, doch mindestens
genauso viel Wert legten wir auf das Drumherum, das Kennenlernen der Stadt,
ein bisschen Strand und abends wollten wir die Vorzüge der französischen Küche
genießen. Marseille ist eine kunterbunte Stadt mit fast 1,5 Millionen Einwohnern
im Ballungsgebiet - trotzdem fährt die Metro in der Woche nur bis 21 Uhr, was
uns etwas überraschte. Bereits 600 vor Christus wurde Marseille von griechischen
Seefahrern gegründet, die sich am heutigen Vieux Port niederließen, und ist
heute die zweitgrößte Stadt Frankreichs. Bekannt ist die Stadt vor allem durch
l'OM, den Fußballklub Olympique Marseille und die "Marseillaise", die blutrünstige
französische Hymne aus Revolutionstagen: 600 Freiwillige sangen 1792 auf ihrem
Marsch nach Paris, wo sich die revolutionären Truppen sammeln, die von Rouget
de l'Isle komponierte "Hymne de l'armée du Rhin" (Hymne der Rheinarmee). Diese
Hymne wurde unter dem Namen "La Marseillaise" bekannt und wurde bald zur Nationalhymne.
Unsere Aktivitäten konzentrierten sich vor allem um den malerischen Vieux Port:
Tagsüber findet auf dem Quai des Belges ein berühmter Fischmarkt statt, auf
dem die Marseiller Fischer ihren morgendlichen Fang ganz frisch verkaufen.
Blick vom Wasser auf den Vieux Port mit Fischmarkt am Quai des Belges
Leckere Thunfischfilets und wer will, kann auch einen ganzen mitnehmen...
Der Seeteufel ist ein Grundfisch, der sowohl auf Sand wie auf Schlammgründen
vorkommt. Er lockt neugierige Artgenossen an um dann blitzschnell zuzuschlagen.
Sein äußerst zartes Fleisch bedeutet für manchen Feinschmecker eine wahre Delikatesse.
Die Rotbarbe oder Rote Meerbarbe (Mullus barbatus), französisch Rouget barbet,
ist ein beliebter Speisefisch mit magerem und festem Fleisch. Sie erreicht eine
Größe von etwa 30 cm und ein Gewicht von 500 g. Sie lebt in Schwärmen im Mittelmeer
und an der Atlantikküste von England bis Nordafrika, im Sommer in Küstennähe,
von Herbst bis Frühjahr auch in tieferem Wasser. Die Streifenbarbe oder Gestreifte
Meerbarbe (Mullus surmuletus), französisch Rouget de roche, trägt seitlich drei
bis vier horizontale, gelbliche Streifen und kann bis zu 50 cm groß werden.
Sie lebt an felsigen Küsten im gleichen Gebiet wie die Rotbarbe. Sie gehört
zu den teuersten Speisefischen des Mittelmeers.
Oben ist die Rotbarbe auf dem Fischmarkt am Quai des Belges zu sehen und so
sieht sie als Vorspeise auf dem Teller im ausgezeichneten Restaurant "La Daurade"
aus:
Aber natürlich ist Marseille nicht nur für die Nationalhymne und OM berühmt,
sondern fast ebenso bekannt ist die Bouillabaisse, die legendäre Fischsuppe.
Die Geschichte der aus Marseille stammenden Fischsuppe geht
von der ursprünglichen Resteverwertung bis hin zu oft luxuriösen Rezeptvarianten
von heute: Ursprünglich war ein großer Kochtopf der Marseiller Fischer gemeint,
der mit Meerwasser gefüllt und in dem dann alle Fische des Fangs gekocht wurden,
die zum Verkauf zu klein oder beschädigt waren. Wenn die Suppe fertig war, schüttete
man sie auf mit Knoblauch getränkten Brotscheiden aus und die Fischer teilten
dann den Fisch mit einer Aioli-Soße (eine Art Mayonnaise mit Knoblauch und Olivenöl
zubereitet). Später kam noch die heute gebräuchliche "Rouille" dazu, eine Soße
mit Safran und Piment, die durch diese Ingredenzien eine schöne gelbe Farbe
erhält.
Die Bouillabaisse, in Restaurant "La Daurade":
In guten Restaurants wird zuerst der gekochte Fisch präsentiert, bevor er zum
Verzehr gemeinsam mit der Suppe serviert wird. Für den Geschmack sind der rote
und braune Drachkopf (Rascasse), der Petersfisch (St-Pierre), der Knurrhahn
(Grondin), der Seeteufel (Lotte), der Seehecht (Congre) sowie Rotbarben (Rouget
Barbé) mit festem Fleisch wichtig.
... und so freuen sich die Touristen, wenn sie vor einem Teller Bouillabaisse
sitzen: Hier Sven Bakker, der sich als der Gourmet unser kleinen Reisegruppe
profilierte! Aber auch andere Sonderwünsche wurden vom zuvorkommenden Küchenchef
erfüllt: Marta Zielinska konnte sich nicht mit der fischlastigen Speisekarte
anfreunden und bekam ein Kindergericht: Spaghetti mit Käse und als besonderes
Highlight noch der Heinz Tomatenketchup! Die Kellner nannten Marta übrigens
scherzhaft "Marianne", die das französische Nationalsymbol für die Republik
ist und die bekannte Schauspielerinnen wie Brigitte Bardot, Catherne Deneuve
und Laetitia Casta als Modell gestanden haben - und für eine schöne Frau wird
selbst im Feinschmeckerrestaurant Spaghetti mit Ketchup serviert!
Als begeisterte Leserin des Historien- und Abenteuerschinkens "Der Graf von
Monte Christo" von Alexandre Dumas (Vater) fiel es mir nicht schwer, unsere
kleine Reisegruppe zu einem Ausflug auf die Marseille vorgelagerten "Îles du
Frioul" zu überreden. Mit dem Boot fährt man circa 20 Minuten zu den Inseln
Ratonneau und Pomegues, wo man auch gut baden kann. Die berühmteste Insel aber
Îf mit dem Château d'Îf, wo das Schiff zuerst anlegt und dann zu den anderen
Inseln weiterfährt.
Zuerst aber verließen wir Marseille durch den Vieux Port:
Mit der Yacht rechts wären wir natürlich auch gern unterwegs gewesen...
Die Einfahrt zum Vieux Port ist mit mehreren Festungsanlagen, zum Teil aus dem
14. Jahrhundert gesichert, da sich Marseille gegen die Vereinnahmung durch das
französische Königreich zu Wehr setzen wollte.
Der Palais du Pharo liegt majestätisch am äußersten Zipfel der Einfahrt zum
Vieux Port und wurde Marseille von Napoleon III geschenkt. Er selbst wohnte
allerdings nie dort und heute ist der Palais du Pharo ein Kongresszentrum und
Veranstaltungsort für Konzerte.
Blick auf die Cathédrale de la Major aus dem 19. Jahrhundert, sie bietet Platz
für 3000 Menschen. Sie ist im neobyzantinischen Stil erbaut.
Nach kurzer Überfahrt kommt schon die Île d'If mit der berühmten Festung in
Sicht. Das Château d'If wurde zwischen 1524 und 1531 auf Befehl des französischen
Königs Francois Premier erbaut und sollte der Befestigung der Stadt, dem freien
Zugang und der Lebensmittelversorgung der Stadt dienen. Seit dem 17. Jahrhundert
wurde die Festung als Gefängnis für Staatsgefangene genutzt.
Hier wurden die Gegner der Monarchi eingesperrt, insbesondere Protestanten und
während des
Sécond Empire auch Republikaner.
Die Mauern der vier Türme sind bis zu vier Meter dick und verhinderten so jeden
Ausbruchsversuch - bis auf den aus dem Roman natürlich...
Bei der Befreiung von Marseille durch die alliierten Truppen am 25. August 1944,
zogen sich die letzten unverbesserlichen Teile der deutschen Truppe, 850 Soldaten,
auf die Îles du Frioul zurück. Nachdem die US Nevada und 17 Schiffen die Inseln
drei Tage lang attackierten, kapitulierten die Deutschen schließlich am 29.
August 1944.
Eine der Zellen im Château d'If: Hier wurde 1599 der Frère Valère de Foenis
bei lebendigem Leib verbrannt.
In einer anderen Zelle haben sich zwar nicht die armen Inhaftierten, wohl aber
die unzähligen Touristen verewigt.
Blick aus einer Zelle auf die Inselgruppe Îles du Frioul.
Dies ist der Legende nach der Eingang zur Zelle des Romanhelden von Alexandre
Dumas: Der Mann mit der Eisenmaske, der Graf von Monte Christo oder auch Edmond
Dantès.
Die Insel ist von zahlreichen Möwen bevölkert, die in der Zeit von März bis
April dort sehr vehement ihre Gelege verteidigen; die Schilder, die auf gefährliche
Möwen hinweisen, sind keine leeren Warnungen - zum Glück waren wir Ende Juni
dort, so dass uns das Federvieh in Ruhe ließ!
Eva Maria Zickelbein und Merijn van Delft
Blick vom Château d'If auf Marseille.
Weiter geht's dann mit dem Boot auf die nächste Insel mit malerischem kleinen
Fischer- und Yachthafen:
Hier konnten wir in einer kleinen Bucht auch endlich einmal Baden gehen!
Und das Wasser war auch wirklich herrlich!
Aber hier soll natürlich nicht der Eindruck entstehen, dass wir Schachspieler
uns plötzlich nur noch für die Geschichte, die Sehenswürdigkeiten und die kulinarischen
Spezialitäten interessieren...
Meistens sah's natürlich so aus...
...oder so:
Schach spielte natürlich während unserer Woche in Marseille die Hauptrolle und
deshalb möchte ich mich jetzt auch wieder den beiden Turnieren zuwenden, dem
6. Internationalen Open und dem WGM-Turnier.
Gespielt wurde in der Salle des Conférences der Universität von Marseille, in
dem trotz der Hitze ordentliche Spielbedingungen geboten wurden - einzige Verbesserung
wäre vielleicht eine Klimaanlage...
Die Schiedsrichter Stéphane Escaffre und Cristo Dimitrov sowie Vizepräsident
Olivier Poisson begrüßen die Spieler, die aus 18 Nationen nach Marseille gekommen
waren. Am Computer: Jean Claude Rakotoniana, Webmaster von www.marseille-duchamps.com.
Das WGM-Turnier:
Blick aufs WGM-Turnier: Im Vordergrund Laura Fernandez gegen WGM Marta Zielinska.
Hier ahnte sie wohl noch nichts von ihrem Glück: Mathilde Congui (ELO 2072)
schaffte mit 6 Punkten aus 9 Partien eine WIM-Norm! Besonders beeindruckend,
dass sie dabei die Großmeisterinnen Marta Zielinska und Margarita Voiska schlug!
Dass Mathilde mit dem Turniersieg nichts zu tun hatte, lag vor allem an IM Cristina
Foisor, die das Turnier souverän mit 7,5 aus 9 gewinnen konnte - herzlichen
Glückwunsch!
Laura Fernandez und Liza Aggoune von Marseille-Duchamps.
Die Mädchen von Marseille-Duchamps: Laura Fernandez, Caroline Gadarinian und
Liza Aggoune (Foto: www.echecs.asso.fr).
WGM Marta Zielinska aus Polen und WGM Margarita Voiska aus Bulgarien - in Deutschland
in der Frauen-Bundesliga beim Hamburger Schachklub aktiv. Beide mussten ihre
Hoffnungen auf den Turniersieg nach der Niederlage gegen Mathilde Congui begraben.
Das 6. Open International de Marseille:
Im Open waren es in diesem Jahr 128 Teilnehmer - elf Großmeister und vierzehn
Internationale Meister sowie zahlreiche weitere Spieler über ELO 2200 und viele
Amateure und Jugendliche traten an. Unsere kleine Reisegruppe wurde vor der
ersten Runde vom Auslosungssystem überrascht, dem sogenannten "systeme accéléré"
oder "accelerated swiss".
Auf der Homepage von Swiss-Chess findet sich dazu folgende Definition: "Beschleunigtes
Paaren im Schweizer-System: Die Paarungsermittlung im Schweizer-System kann
(...) mit einem beschleunigtem Verfahren (Accelerated Pairings) vorgenommen
werden (nur FIDE-Modus). Die Startgruppe kann dabei in eine (wie bisher), in
zwei, drei oder vier Untergruppen unterteilt werden. Es werden für jede Gruppe
Pseudopunkte vergeben, so dass diese Einteilung auch in der 2. Runde Auswirkungen
hat. Ab der dritten Runde wird wieder "normal" gepaart."
In Marseille wurde erst ab der achten Runde wieder normal gepaart, so dass es
schon früh zur Begegnung der Titelträger untereinander kam. Dadurch musste sich
so mancher Titelträger von hinten wieder an die Tabellenspitze herankämpfen,
um noch in die Preisränge zu kommen. Prominentestes Beispiel GM Vladimir Epishin,
der in den ersten beiden Runden gegen die IM's Dimitar Marholev und Merijn van
Delft über Remisen nicht hinauskam und in der dritten Runde sogar gegen Freddie
van der Elburg aus den Niederlanden (ELO 2274) verlor. Nach diesem katastrophalen
Start, kämpfte er sich aber dann noch auf 6 Punkte und den 12. Platz.
Rechts: Turniersieger GM Aleksandr Karpatchev, der mit 4 aus 4 startete, dann
ein paar Remisen einstreute und in der sechsten Runde den entscheidenden Punkt
gegen die Nr. 3 des Turniers, den jungen dänischen IM Davor Palo, machte. Danach
genügten Remisen in den Schlussrunden, um den Turniersieg festzuhalten. Links:
GM Vladimir Epishin konnte einem schon leid tun, da er weder im Open noch hier
im Blitzturnier die vorderen Plätze erreichen konnte.
Die Inderin Subbaraman Vijayakshmi, hier beim Blitzturnier, ist Internationaler
Meister mit ELO 2412. Sie spielte ein hervorragendes Turnier und war immer in
der Spitzengruppe zu finden. Niederlagen in der sechsten Runde gegen GM Glenn
Flear und der neunten Runde, gegen GM Stanislav Savchenko, warfen sie allerdings
auf den 17. Platz zurück.
Analyse I: GM Glenn Flear und GM Mark Hebden analysieren mit IM Subbaraman Vijayakshmi,
die trotz ihrer Niederlage noch lachen kann!
Analyse II: IM Merijn van Delft, WGM Marta Zielinska und Freddie van der Elburg
im Schatten vor dem Spielsaal.
Analyse III: Sven Bakker überprüft gemeinsam mit IM Oleg Gladyszev, warum er
seine Gewinnstellung nicht verwerten konnte. Rechts kiebitzt mit skeptischem
Blick GM Mikhail Invanov.
Analyse IV: WGM Margarita Voiska und WGM Marta Zielinska analysieren eine Partie
aus dem WGM-Turnier, GM Aleksandr Karpatchev und IM Milan Mrdja kiebitzen.
Blitzfinale: Der junge französische IM Aurelien Dunis unterliegt unglücklich
GM Alexei Barsov.
Die Turniersieger:
Turniersieger: GM Aleksandr Karpatchev
2. Platz für GM Mark Hebden
3. Platz IM Davor Palo
4. Platz IM Aurelien Dunis aus Frankreich
Die Kinder:
Quentin Friburger und Erwin Rakotonia
Hung Noireaut und Caroline Gadarinian, alle vom Schachklub Marseille-Duchamps.
Weitere Fotos:
Blick vom Hauptbahnhof, der Gare Saint-Charles hinunter in die Stadt.
Den Arc de Triomphe gibt es auch in Marseille: Er wurde im 19. Jahrhundert zu
Ehren Ludwigs des 18. gebaut.
Die Canebière: Weltberühmter Prachtboulevard im 19. Jahrhundert, vom dem Glanz
ist heute aber nicht mehr so viel übrig und die üblichen Billigketten breiten
sich aus.
Die Börse von Marseille.
Enge Gasse in der Altstadt und der Befestigungsturm St. Jean im Hafen.
Darf natürlich in keinem richtigen provenzalischem Gericht fehlen: L'Ail, der
Knoblauch!
Eine "Hundehitze" - aber eine Abkühlung im Brunnen hilft!
Eva Maria Zickelbein