15.10.2025 – Im Open trafen die beiden Sieger der zweiten Runde im direkten Duell aufeinander: Wesley So bezwang Sam Shankland und übernahm damit die alleinige Tabellenführung mit einem halben Punkt Vorsprung vor Titelverteidiger Fabiano Caruana und Levon Aronian. Bei den Frauen hingegen ist Spitzenreiterin Anna Sargasyan nun in Gesellschaft von Nazi Paikidze. Während Sargasyan gegen Jennifer Yu remisierte, gewann Paikidze gegen Tatev Abrahamyan. Wieder gab es vier entschiedene Partien in dem kampfbetonten Turnier. | Fotos: Lennart Ootes / St. Louis Chess Club
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Open
Wie in den beiden Runden zuvor gab es auch in Runde 3 des Opens bei den US-Meisterschaften im Saint Louis Chess Club wieder zwei Sieger. In den unteren Regionen gewann der bislang sieglose Grigoriy Oparin gegen den jungen Andy Woodward, der nun die rote Laterne alleine in den Händen hält.
Oben: Grigoriy Oparin gewann in Runde 3 gegen Andy Woodward. Unten: Wesley So rang Sam Shankland nieder. | Fotos: Lennart Ootes
Weit interessanter für den weiteren Turnierverlauf dürfte sich der Sieg von Wesley So gegen Sam Shankland auswirken. Beide hatten sich am Tag zuvor durch Siege zu den Tabellenführern Fabiano Caruana und Levon Aronian gesellt. Dabei hatte So Robson bezwungen und Shankland gegen Darius Swiercz die Oberhand behalten. Im direkten Duell stellte sich Sos Spielanlage als die bessere heraus. So schob sich damit in der Live-Weltrangliste an Anish Giri vorbei auf Rang 7 – nur einen Platz und 0,3 Punkte hinter Vincent Keymer.
Nazi Paikadze zog mit Anna Sargasyan an der Tabellenspitze gleich. | Foto: Lennart Ootes
Die Damenkonkurrenz ist deutlich kämpferischer eingestellt als die im Open: Auch in Runde 3 gab es dort doppelt so viele Gewinnpartien – nämlich insgesamt vier. Eine davon war sehr wichtig für die vorderen Plätze: Nazi Paikadze schlug in Runde 3 Tatev Abrahamyan und hat jetzt 2,5 Punkte auf dem Konto. Damit liegt sie punktgleich mit Anna Sargasyan einen halben Punkt vor den Verfolgerinnen. Sargasyan remisierte ebenso gegen Jennifer Yu, wie Vorjahressiegerin Carissa Yip gegen Anna Zatonskih. Irina Krush hingegen schlug Rose Atwell und gewann damit bereits ihre zweite Partie, nachdem sie in der zweiten Runde verloren hatte. Auch das Geburtstagskind vom Vortag – Alice Lee – trug sich in die Gewinnerliste ein. Sie schlug mit Schwarz Megan Paragua.
GM Karsten Müller analysiert die Partie der vierten Gewinnerin des Tages nachstehend:
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Zusammenfassung der Runde mit Katerina Nemcova, Yasser Seirawan und Maurice Ashley:
Modus
Beide Turniere mit jeweils 12 Spielern im Rundenturnier. Der Zeitmodus ist 90-30-30, also 90 Minuten ab Start für 40 Züge, zuzüglich 30 Minuten ab dem 41. Zug, sowie 30 Sekunden Inkrement ab dem ersten Zug. Die Partien werden mit einem Delay von 30 Minuten übertragen. Preisfonds: Für die ersten drei Plätze im Open gibt es 55.000 / 43.000 / 35.000 US-Dollar, bei den Frauen 35.000 / 30.000 / 20.000 US-Dollar. Zeitplan: Gespielt wird täglich ab 19:00 Uhr. Ruhetage sind der 16. und der 21. Oktober. Die Playoffs, sofern erforderlich, finden am Samstag, dem 25. Oktober statt.
Stefan LiebigStefan Liebig, geboren 1974, ist Journalist und Mitinhaber einer Marketingagentur. Er lebt heute in Barterode bei Göttingen. Im Alter von fünf Jahren machten ihn seltsame Figuren im Regal der Nachbarn neugierig. Seitdem hat ihn das Schachspiel fest in seinen Bann gezogen. Höhenflüge in die NRW-Jugendliga mit seinem Heimatverein SV Bad Laasphe und einige Einsätze in der Zweitligamannschaft von Tempo Göttingen waren Highlights für den ehemaligen Jugendsüdwestfalenmeister.
14.10.2025 – Was kann man sich Schöneres vorstellen, als an seinem Geburtstag eine Schachpartie zu gewinnen? Alice Lee ist dies gelungen. Und das auch noch bei der US-Meisterschaft ... Wegen ihrer Auftaktniederlage liegt sie aber noch einen Punkt hinter der Spitzenreiterin Anna Sargasyan, die Irina Krusch schlug, und einen halben Punkt hinter Nazi Paikidze. Im Open gesellten sich mit Sam Shankland und Wesley So zwei weitere Spieler zu Titelverteidiger Fabiano Caruana und Levon Aronian an die Tabellenspitze. | Fotos: Lennart Ootes / St. Louis Chess Club
13.10.2025 – Die erste Runde der diesjährigen US-Meisterschaft bot schon eine Menge Abwechslung: Während im Open die beiden Routiniers Fabiano Caruana und Levon Aronian einen perfekten Start hinlegten, gab es bei den Frauen mit Irina Krush, Anna Sargasyan und Atousa Pourkashiyan gleich drei Siegerinnen. Doch am meisten strahlte natürlich die Sonne, aber dazu später mehr ... | Fotos: Lennart Ootes / St. Louis Chess Club
Königsindisch-Fans, die zum Mar del Plata Angriff (7...Sc6) greifen, wenn Weiß das klassische System spielt (1.d4 Sf6 2.c4 g6 3.Sc3 Lg7 4.e4 d6 5.Sf3 0-0 6.Le2 e5 7.0-0), streben komplexe Stellungen mit beidseitigen Angriffen an offenen Flügeln an, in denen langfristige strategische Planung und taktische Aufmerksamkeit in kritischen Momenten gefragt ist. Computer wissen oft nicht, was in den entstehenden komplexen strategischen Stellungen zu tun ist, und das kommt Spielern entgegen, die gerne selber denken, anstatt lange theoretische Varianten auswendig zu lernen. Aber der zur Zeit moderne Bajonett-Angriff (9.b4) stört die schwarzen Pläne. Denn nach der schwarzen Hauptfortsetzung 9...Sh5 öffnet sich die Stellung und es kommt zu langen, forcierten Varianten, die man mit Computerhilfe analysieren kann. Diese DVD bietet ein gutes Mittel gegen den weißen Bajonett-Angriff: 9...a5! Dieser Zug führt zu gesunden Stellungen, in denen es nur wenig konkrete Varianten gibt und in der Strategie wichtiger als Taktik ist. Objektiv sind die Chancen ausgeglichen, aber wenn Schwarz die Stellung kennt, kann die Lage schnell kritisch für Weiß werden.
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