Uwe Bönsch war in seiner besten Zeit einer der stärksten Spieler der Deutschen Demokratischen Republik. Sein Vater Ernst Bönsch genoss in der DDR und nach der Wiedervereinigung auch in ganz Deutschland einen herausragenden Ruf als Schachtrainer und brachte seinem Sohn schon früh das Schachspiel bei. Bereits im Alter von fünf Jahren machte sich Uwe Bönsch mit den Regeln vertraut. Seinen ersten großen Erfolg feierte er dann schon im Alter von 10 Jahren als Sieger der Jungpionier-Meisterschaft der DDR 1968, die er mit 6 Punkten aus 7 Partien für sich entschied.
1974 gewann Uwe Bönsch die Jugendmeisterschaft der DDR und spielte bei verschiedenen Jugendturnieren mit. Auch bei den DDR-Landesmeisterschaften war er schon regelmäßiger Teilnehmer. Er nahm an internationalen Turnieren teil, zum Teil in den mit der DDR befreundeten Ländern des Warschauer Paktes, zum Teil in der DDR. Eine Reihe seiner Turniere fanden auch in seiner Heimatstadt Halle statt. Dort war Uwe Bönsch schon als 13-Jähriger erstmals für seinen Verein BSG Buna Halle in der DDR-Oberliga zum Einsatz gekommen und gewann mit seiner Mannschaft in den folgenden Jahren mehrfach die DDR-Landesmeisterschaft.
1986 gewann Uwe Bönsch das Turnier Leipzig BKL und beendete die DDR-Meisterschaft in Nordhausen mit 9,5 aus 13 Nordhausen auf dem geteilten 1. bis 4. Platz. Beim Turnier Leipzig DSV 1986 wurde er mit Rainer Knaak geteilter Erster. Auch das Turnier Portoroz 1987 beendete er zusammen mit Ivan Sokolov als geteilter Erster. Das Rubinstein Memorial 1987 gewann er alleine. Bei einem prestigeträchtigen Länderkampf der Schach-Nationalmannschaften der DDR und der BRD 1988 konnte Uwe Bönsch je eine Partie gegen Ralf Lau und Jörg Hickl für sich entscheiden und spielte jeweils eine Partie remis. In der Nationalmannschaft vertrat Uwe Bönsch die DDR zudem bei den Schacholympiaden 1988 und 1990.
1989 nahmen Spieler der DDR erstmals am Turnier "Berliner Sommer" in Westberlin teil. Uwe Bönsch beendete das Turnier auf dem geteilten 1. bis 8. Platz. Nach der "Wende" konnte Uwe Bönsch nun auch Turniere in Westeuropa mitspielen. Er war Teilnehmer beim GM-Turnier in München 1990, bei den Dortmunder Schachtagen 1990, beim Turnier "Berlin Mephisto" 1990 sowie bei verschiedenen Open. 1995 gewann er das Schachfestival von Bad Wörishofen.
In der Bundesliga verpflichtete Bönsch sich 1990 bei der Schachabteilung von Bayern München und wurde mit seiner Mannschaft 1991, 1992, 1993 und 1995 Deutscher Mannschaftsmeister. 1992 gewann er mit Bayern München auch den Europapokal der Vereine. 1995 wechselte Uwe Bönsch zu Empor Berlin, spielte von 1997 bis 2000 beim Dresdner SC, von 2000 bis 2002 bei König Plauen und von 2002 bis 2009 beim TV Tegernsee. Nach einer weiteren Zwischenstation bei Bayern München von 2009 bis 2011 wechselte Uwe Bönsch 2011 zum USV TU Dresden, für den er seitdem in der 2. und 1. Bundesliga aktiv ist. Außerdem spielt er seit 2001 in der Österreichischen Bundesliga für den SK Sparkasse Jenbach und wurde dort 2010, 2011, 2013 und 2015 österreichischer Mannschaftsmeister.
Als Autor war Uwe Bönsch auch schon früh für ChessBase aktiv und arbeitete als Kommentator lange Jahre am ChessBase Magazin mit.
1997 trat Uwe Bönsch beim Deutschen Schachbund die Nachfolge von Klaus Darga als Bundestrainer an und erzielte als Trainer des Teams bei der Schacholympiade 2000 in Istanbul mit der Silbermedaille und bei der Mannschaftseuropameisterschaft in Porto Carras 2011 mit der Goldmedaille seine größten Erfolge.
Uwe Bönsch beobachtet ein Simultan von Herbert Bastian | Foto: Gerhard Hund
Seit 2004 trägt Uwe Bönsch den Titel FIDE Senior Trainer. 2013 wechselte Uwe Bönsch als Nachfolger von Sportdirektor Horst Metzing in die Geschäftsstelle des Deutschen Schachbundes nach Berlin. Vor zwei Jahren musste er wegen gesundheitlicher Probleme beurlauben lassen.
Heute feiert Uwe Bönsch, am 15. Oktober 1958 in Halle geboren, seine 60. Geburtstag.