UzChess: Top-Schachfestival an der Seidenstraße

von André Schulz
11.06.2024 – Sicher wurde an den Stationen der alten Seidenstraße auch viel Schach gespielt. Jetzt wieder. In Ländern wie Persien, Indien, Usbekistan und Kasachstan boomt das Schachspiel und es gibt viele junge Talente. In Tashkent hat das UzChess-Festival mit seinen drei Turnieren jetzt die zweite Turnierhälfte erreicht. Die usbekischen Talente mischen gut mit. Die Schachfans verfolgen das Turnier beim Public Viewing in der Fanzone. | Fotos: UzChess

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Die Popularität des Schachspiels nimmt in vielen Ländern einen gewaltigen Aufschwung, im Besonderen in den Ländern in Zentralasien, entlang der alten "Seidenstraße". In Indien ist die Begeisterung sprichwörlich und hat bereits viele junge starke Spieler hervorgebracht. Aber auch in Persien, Kasachstan oder Usbekistan gibt es viele junge Talente auf dem Sprung zur Weltklasse, wen sie diese nicht schon erreicht haben. Schach wird als Kulturgut gefördert und inzwischen haben sich Kasachstan und Usbekistan auch als Austragungsort für hochrangige internationale Schachturniere empfohlen. Die Schacholympiade 2026 wird in Tashkent, Usbekistan, stattfinden.

Derzeit wird am gleichen Ort unter dem Namen UZChess Cuo schon ein großes Turnier ausgerichtet, ein echtes Schachfestival mit drei Rundenturnieren, die sehr gut bis ausgezeichnet besetzt sind. Der Gesamtpreisfonds ist mit 166.000 USD ebenfalls sehr ansehnlich.

Zu allen drei Turniere wurden jeweils zehn Spieler eingeladen, die nach dem Vorbild des Prager Schachfestivals, das sich wiederum die Turnier in Wijk an Zee zum Vorbild genommen hat, als Masters, Challengers und Futures betitelt sind.

Im Masters haben nicht weniger als ach der zehn Spieler schon Elozahlen über 2700. Die beiden usbekischen Großmeister Sindarov und Yakubboev sind auf dem Weg dorthin. Der 22-jährige Nodirbek Yakubboev ist mit seinen 2634 der eloschwächste Spieler im Masters, aber sicher nicht der schwächste Spieler. Tatsächlich führt der dreimalige Landesmeister nach fünf Runden das Masters sogar an. In einem sehr ausgeglichenen Feld gelangen ihm Siege gegen den Inder Vidit Gujirathi und gegen den Iraner Parham Maghsoodloo. Die übrigen drei Partien spielte er remis und kommt so als einziger Spieler auf 3,5 Punkte.

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Der Elofavorit im Masters ist Nodirbek Abdusattorov. Abdusattorov ist spätestens seit seinem Gewinn der Rapid-Weltmeisterschaft gut bekannt und etabliert und hat auch schon viele Einladungen zu Rundenturnieren erhalten. Er startete mit einem Sieg gegen Maghsoodloo, ließ zwei Remis folgen und musste dann aber eine Niederlage gegen den zweiten Usbeken Sindarov hinnehmen. In der 5. Runde glich Abdusattorov diese wieder mit einem Sieg über Alexander Grischuk aus.

Für Grischuk war dies die zweite Niederlage. In der Auftaktrunde verlor er gegen Alexander Sarana, der inzwischen unter serbischer Flagge spielt. Die übrigen Partien spielte Grischuk remis. Mit 1,5 Punkten trägt er derzeit die rote Laterne.

Auch aus deutsche Sicht ist der UzChess Cup von Interesse, den mit Alexander Donchenko wurde auch ein deutscher Spieler eingeladen. Er nimmt am Challengers teil und hat dort bisher alle Partien remis gespielt, liegt also im Mittelfeld.

Aleksandar Indjic führt mit drei Siegen und zwei Remisen, verfolgte vom 22-jährigen Usbeken Shamsiddin Vokhidov, der 3,5 Punkte gesammelt hat. Dahinter hat sich schon eine kleine Lücke von einem Punkt aufgetan.

Im Futures spielen nicht nur junge Leute, sondern auch ein paar erfahrene Großmeister, so wie Sergey Tivjakov. Der Niederländer war in Zentralasien schon an verschiedenen Stellen als Trainer aktiv und pflegt hier gute Kontakte.

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Allerdings hat er es nicht leicht gegen die hungrigen jungen Leute. Der 15 jährige usbekische IM Mukhammadzokhid Suyarov hat sich mit 4,5 Punkten an die Spitze der Tabelle katapultiert. Für Tiviakov gab es erst einen Punkt zu holen.

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.