Vachier-Lagrave gewinnt Tata Steel Chess India Rapid

von André Schulz
07.09.2023 – Maxime Vachier-Lagrave gewann überlegen das Tata Steel Chess India Rapid mit 7 Punkten. Der Franzose distanzierte das übrige Feld dabei um 1,5 Punkte. Vincent Keymer konnte auch am dritten Spieltag nicht an seine Leistungen in den Auftaktrunden anknüpfen, sorgte aber mit einem Sieg über Gukesh noch für einen versöhnlichen Abschluss. | Fotos: ChessBase India

ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024 ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024

ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan

Mehr...

Maxime Vachier-Lagrave ist souveräner Sieger des 5. Tata Steel India Chess Rapidturniers. Der Franzose legte gleich am ersten Tag mit einem Sieg und zwei Remis ein gutes Tempo vor und steigerte sich im Verlauf des dreitägigen Turniers noch. Am zweiten Spieltag gewann er zwei Partien und spielte einmal Remis und am letzten Tag kam er erneut auf 2,5 Punkte. In der Summe waren das 7 Punkte aus neun Runden. Natürlich war Vachier-Lagrave mit seinem Ergebnis sehr zufrieden. 

Nur Teimour Radjabov aus Aserbaidschan konnte am Anfang mit dem Franzosen noch einigermaßen mithalten, wurde dann aber auch abgehängt. Am letzten Spieltag des Rapidturniers reichten Radjabov drei Remis, um mit 5,5, Punkten den zweiten Platz zu erreichen, wenn auch mit deutlichen Abstand zu Vachier-Lagrave.

In der letzten Runde trafen die beiden Spitzenreiter aufeinander und sahen keinen Grund, die Partie länger als sechs Züge zu spielen.

Der deutsche Teilnehmer Vincent Keymer hatte einen ausgezeichneten Start und besiegte am ersten Tag Erigaisi und Pragnanandhaa, bei einer Niederlage gegen den unwiderstehlichen Maxime Vachier-Lagrave. Dann lief es für die deutsche Nummer Eins gar nicht mehr. Am zweiten Tag gab es nur einen halben Punkt für Keymer und am dritten Spieltag setzte sich die Serie mit zwei Niederlagen, gegen Alexander Grischuk und gegen Vidit, fort. Es drohte der letzte Platz in diesem allerdings erstklassigen Feld.

In der Schlussrunde gegen Gukesh konnte Keymer unter günstigen Umständen seine Dame geben und erhielt dafür Turm und zwei Leichtfiguren, also reichlich materielle Kompensation, bei gleicher Bauernanzahl. Mit seinem materiellen Plus entschied Keymer die Partie gegen hartnäckigen Widerstand schließlich souverän für sich und sorgte so für einen einigermaßen versöhnlichen Abschluss des Rapidturniers. Als Achter ließ er wenigstens noch Erigaisi und Harikrishna hinter sich. 

Das inoffizielle persönliche Duell gegen die indische Natiuonalmannschaft hat Keymer immerhin für sich entschieden. Der Niederlage gegen Vidit und einem Remis gegen Harikrishna stehen Siege gegen Erigaisi, Praggnanandhaa und Gukesh gegenüber.

Es ist klar, dass die beste Zeit für das indische Schach noch kommt, aber bei diesem Turnier konnten sich die besten Inder (nur Anand fehlte) nicht so in Szene setzten, wie sich die überschwänglichen Fans das sicher gewünscht hätten. Die "Internationalen" Maxime Vachier-Lagrave und Teimour Radjabov dominierten das Turnier. Bester Inder wurde noch Praggnanandhaa nach seinem Schlussrundensieg gegen Erigaisi mit 5 Punkten dem geteilten dritten Platz.

Praggnanadhaa

Endstand Rapid

Partien

Turnierseite...


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.