Van Wely demnächst auf DVD
Loek Van Wely wurde 1972 in Heesch in der
Provinz Noord Brabant geboren und begann bereits al Vierjähriger mit dem
Schachspiel. Sein Trainer war der früherer niederländische "Bondscoach" Cor van
Wijgarden". Schon in den Achtziger Jahren galt Van Wely als das größte Talent im
niederländischen Schach. Tatsächlich erfüllte er die in ihn gesetzten
Erwartungen und erreichte im Oktober 2001 mit 2714 die beste persönliche Elozahl
und gehörte zu den Top ten Spielern der Welt.
Im Kampf um die Spitzenposition im Niederländischen Schach hatte Van Wely
gegenüber den Konkurrenten Jan Timman und Jeroen Piket in den direkten
Begegnungen die Nase vorn und gewann außerdem sechsmal den Titel des
Einzel-Landesmeister.
Quiz: Raten sie die Anzahl der Landesmeistertitel
In der holländischen Liga spielte er lange
für Breda und wechselte dann zu Hilversum. Auch in anderen Ligen ist Van Wely
aktiv, u.a. in der Deutschen Bundesliga, wo er seit 1992 für Porz antritt.
Zu seinen größten Mannschaftserfolgen gehört der Gewinn der
Europamannschaftsmeisterschaft mit der Nationalmannschaft. Van Wely gehört
außerdem zum Stammpersonal der Corus-Turniere in Wijk aan Zee und der
Amberturniere in Monaco. 2003 belegte er in Wijk aan Zee Platz Fünf und schlug
u.a. Kramnik, Topalov und Bareev.
Vor zwei Jahren heiratete Van Wely die fünf Jahre jüngere niederländische
Schachspielerin Marion Adriaans, die seitdem auch bei vielen Turnieren an seiner
Seite zu sehen ist.
Marion van Wely
Van Wely liebt taktisches und konkretes Schach und strebt nach Verwicklungen.
Für die beiden DVDs, der er mit ChessBase aufgenommen hat und die demnächst
erscheinen werden, wählte er deshalb zwei Eröffnungen aus, in denen viele
taktische Motive verwirklicht werden, die Sizilianische Sweshnikov-Variante und
die miteinander verwandten Abspiele der Botvinnik Variante und Moskauer Variante
in der Halbslawischen Verteidigung.
"Ich wollte nicht nur einige typische
Varianten aus den jeweiligen Eröffnungen zeigen, sondern auch demonstrieren, wie
Schachtaktik funktioniert und wie man taktische Ideen umsetzen soll."
Nach den Aufnahmen erklärte sich der lange
Großmeister noch bereit, als Gast bei TV ChessBase eine seiner Partien aus der
kürzlich beendeten Niederländischen Meisterschaft zu zeigen. Auch seine Frau
Marion ließ sich dazu überreden, vor der Kamera ein paar Fragen zu
beantworten.
Moderator André Schulz, Marion und Loek van Wely
Früher hat die Journalistin als Reporterin
für das niederländisch Fernsehen gearbeitet und z.B. Fußballspieler nach den
Ligaspielen interviewt, u.a. den jungen Ruud van Nistelroy. Trotzdem oder
vielleicht auch gerade deshalb fühlte sie sich bei der Idee wenig wohl, selbst
vor der Kamera zu sitzen. Dort erzählte sie dann aber doch u.a., wie sie Loek
kennen gelernt hatte, als sie eine Uni-Arbeit zum Thema Frauen im Schach schrieb
und warum sie bei den Amberturniere mit ihrem Ehemann ein so hervorragendes
Gespann bildete:
"Während des Studiums waren ich häufig mit Kommilitonen in einer Kneipe, in der
es auch einen Kicker gab. Dort habe ich viel geübt." Als Jugendliche hat Marion
van Wely auch viel Schach gespielt und an Turnieren teilgenommen. Später nahm
das Interesse jedoch ab. Immerhin kam sie auf eine Elozahl von über 2050 und
kann so auf den Turnieren die Partien ihres Gatten recht gut mitverfolgen.
Bilder aus der TV ChessBase-Sendung:
André Schulz