Verhaltener Start der U.S.-Meisterschaften

von André Schulz
06.10.2023 – Zumindest in Bezug auf die Ergebnisse begannen die US-Landesmeisterschaften am Donnerstag verhalten. Die Partien waren jedoch zum Teil sehr bunt und viele Punkteteilungen das Ergebnis von verpassten Chancen. Sam Sevian (Bild) und Nazi Paikidze freuten sich als einzige über volle Punkte | Fotos: Lennart Ootes

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Vom 5. bis 18. Oktober werden im Saint Louis Chess Center die U.S.-Landesmeisterschaften 2023 mit einem offenen und einem Frauenturnier durchgeführt. Die Meisterschaften sind erneut sehr ordentlich dotiert, mit 250.000 USD im offenen Wettbewerb und 152.000 USD im Frauenwettbewerb. Die Sieger erhalten außer dem Titel 60.000 USD bzw. 40.000 USD als Preisgeld. Alle aktuelle großen Namen sind bei den Turnieren vertreten, sieht man einmal von Hikaru Nakamura ab. 

Die beiden Turniere werden mit 12 Teilnehmern und 12 Teilnehmerinnen im Modus jeder gegen jeden durchgeführt. Die Bedenkzeit beträgt 90 Minuten für 40 Züge mit einer Zugabe von 30 Sekunden pro Zug. Das Saint Louis Chess Center überträgt die Partien mit 30-minütiger Verzögerung als Cheating-Prävention. 

Die beiden Turniere begannen recht verhalten, mit vielen Remisen und nur einer entschiedenen Partie im offenen Turnier und im Frauenturnier.

In der offenen Meisterschaft trafen in Runde eins die vier top gesetzten Spieler aufeinander. Levon Aronian spielte mit den weißen Steinen gegen Fabiano Caruana. Die Partie endete nach Beginn mit dem Londoner System unspektakulär in einem Doppelturmendspiel remis.

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Die Begegnung zwischen Wesley So und Leinier Dominguez sah eine Schottische Partie, die bei ungleichem Material - Turm und zwei Leichtfiguren gegen zwei Türme - schon im 26 Zug nach dreifacher Stellungswiederholung mit der Punkteteilung endete.

Sam Shankland verpasste ein frühe Möglichkeit in Vorteil zu kommen, nachdem Andrew Tang mit Weiß im Londoner System die Züge vertauscht hatte (5...Dxb2 und auf 6.Sb5 Se4). Im späteren Turmendspiel hatte Shankland einen Bauern mehr, konnte diesen Vorteil aber nicht zum Gewinn führen.

In der Partie von Hans Niemann gegen Darisz Swiercz verzichtete Niemann in Zeitnot auf das aussichtsreiche Figurenopfer 32.Sxg5 mit der Idee 32...hxg5 33.Tf1 und Tf5 und später verpasste auch Swiercz eine viel versprechende Möglichkeit, mit dem Zwischenzug 37...Dxf5, wonach er auf Gewinn gestanden hätte. So endete auch diese Partie remis.

Als einziger Sieger kam Sam Sevian aus der Runde. Nach der Eröffnung stand Sevian schlecht, aber Ray Robson spielte ungenau und erlaubte Sevian wieder ins Spiel zu kommen.

Stand

Partien

In der Frauenmeisterschaft trafen mit der Carissa Yip und der achtmaligen US-Meisterin Irina Krush zwei Favoritinnen aufeinander.

Krush erreichte mit Weiß gegen die Königsindische Verteidigung eine Gewinnstellung, mit einer Qualität mehr, verlor aber die Kontrolle über die Partie, musste die Qualitär zurückgeben und stand dann zeitweise auf Verlust. Die Partie endete ohne Siegerin in einem Endspiel mit ungleichen Läufern.

Auch die Partien Yu-Abrahamyan, Zatonskih-Pourkashiyan, Yan-Cervantes und Lee-Tokhirjonova endeten mit der Punkteteilung.

Als einzige Siegerin des Tages ging Nazi Paikidze gegen Ashritha Eswaran vom Brett. 

Stand

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André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.