Die Isle of Man, in der irischen See zwischen Großbritannien und Irland gelegen ist eine jener britischen Besitztümer mit besonderem Status, ähnlich wie Gibraltar.
Blick aufs weite Meer
Die Uferpromenade
So gehört die Isle of Man nicht etwa zu Großbritannien, sondern ist "Kronbesitz", befindet sich also in Privatbesitz der englischen Königin. Aus diesem Grund gehört die Isle of Man genauso wenig zur EU wie Gibraltar und bietet sich als Steueroase an. Die Queen trägt offiziell den Titel "Lord of Man" und lässt sich auf der Insel durch einen Gouverneur vertreten.
Bis zum 13. Jahrhundert gehörte die Insel infolge der Eroberung durch Wikinger noch zu Norwegen, genauer zum norwegischen Königreich der Hebriden, dann trat der norwegische König Magnus VI die Insel an den schottischen König an (1266). Von diesem erwarb der englische König Eduard I schließlich die Insel. Dieser gab die Insel als Lehen und von 1405 bis 1765 übten die Earls of Derby und die Earls of Atholl die Regierungsgewalt auf der Isle of Man aus. Als der Schmuggel auf der Insel Überhand nahm, übernahm Georg III. 1765 wieder die unmittelbare Regierungsgewalt.
Die ursprüngliche Sprache der Bevölkerung auf der Isle of Man war ein keltischer Dialekt, Manx genannt. Im 18. Jahrhundert gab es auf der Insel noch 20.000 aktive Sprecher von Manx. Nach der Übernahme der Verwaltung durch die Briten setzte ein zunehmender Anglisierungsprozess ein, der das Manx immer mehr zurückdrängte. Versuche, dies mit der 1899 gegründeten Manx-Gälische Gesellschaft (Yn Cheshaght Ghailckagh) zu stoppen, führten nicht zum Erfolg. 1901 gab es noch knapp 10% Manx-Sprecher, 1946 noch 20 Personen. 1974 starb mit Ned Maddrell der letzte Mensch, der Manx als Muttersprache gelernt hatte.
Die bekanntesten Söhne der Insel sind Brüder Barry, Maurice und Robin Gibb. Später wanderte die Familie nach Australien aus. Mit ihre Gruppe "Bee Gees" komponierten sie 1977 die Musik für den Film "Saturday Night Fever" und wurden weltbekannt.
Im Übrigen ist die Isle of Man für die "Isle of Man TT" (Tourist Trophy) bekannt, ein Motorradrennen, das seit 1907 ausgetragen wird und damit das älteste Motorradrennen der Welt ist. Zur Erinnerung an Ewald Kluges Sieg bei der Tourist Trophy, 1938 auf einer DKW, nannte Audi seinen Sportwagen "Audi TT". Das Rennen wird auf den normalen Straßen der Insel gefahren und fordert jedes Jahr allerdings mehrere Todesopfer. 1995 lag der Rekord bei zehn Toten. Seit 1911 sind etwa 242 Rennfahrer ums Leben gekommen.
Weit weniger gefährlich sind die Schachturniere auf der Isle of Man, die inzwischen auch schon eine gewisse Tradition haben. In diesem Jahr hat das Glücksspielunternehmen "Pokerstars" mit 21.000 Pfund Gesamtpreisgeld für einen besonders stattlichen Preisfond gesorgt und so zog es eine Reihe von britischen und internationalen Spitzenspieler und viele weitere Profis auf die Isle of Man, darunter Maxime Vachier-Lagrave, Michael Adams und Nigel Short. Austragungsort ist die Villa Marina und der Sponsor hat dafür gesorgt, dass die Schachspieler auch Gelegenheit zum Kartenspiel bekommen.
Viele starke Spieler vor Ort
Michael Adams beim Kartenspiel
Simultan mit Jennifer Shahade auf dem Pokertisch
Hmmm...
Leider gibt die offizielle Turnier-Webseite keine Auskunft über die Ergebnisse. Immerhin findet man aber auf der korrespondierenden Facebook-Seite eine Vielzahl von Spielerportraits und Impressionen.
Partienauswahl, Runde 1
Eröffnung des Turniers
Nigel Short
Anatoli Vaisser, li.
Daniel Fridman
Harika Dronavalli
Laurent Fressinet
... und Almira Skripchenko
Julio Granda Zuniga, rechts im Bild
Mihail Marin
Studienexperte Yochanan Afek
Gawain Jones
Alina L'Ami freut sich auf ihre Partie gegen Maxim Vachier-Lagrave
Kleiner Plausch vorweg
Elisabeth Pähtz
Jennifer Shahade am Schachbrett
Am Abend: Blitz
Fotos: Veranstalter (Facebook)
Turnierseite...
Turnier auf Facebook...
Spiegel: Die Insel der zwei Geschwindigkeiten...