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Vincent Keymer gilt als das größte deutsche Schachtalent seit langem, aber sein Sieg beim stark besetzten Grenke Open im letzten Jahr kam trotzdem etwas überraschend. Nun trifft er beim Grenke Masters zu Ostern auf eine Reihe von Spielern der Weltelite.
Im Interview für das Forbes-Magazin zeigte sich der 14-jährige Schachmeister einmal mehr von erstaunlicher Reife. Seine größte Konkurrenz kommt aus Indien - junge Spieler, die kaum noch zur Schule gehen, sondern unentwegt Schach spielen. Trotzdem sieht Vincent Keymer die Schule nicht nur als lästige Pflicht.
Außerdem gab Vincent Keymer Einblick, wie man heute Schach trainiert - mit dem Computer als Trainer:
" Welche Erfahrungen haben Sie mit künstlicher Intelligenz und Schachcomputern wie Deep Blue gemacht, die selbst die besten Schachspieler schlagen?
Der Schachcomputer ist das Hauptarbeitsmittel jedes Schachspielers. Ohne Computer müsste man mit Buch und Brett trainieren. Aber wenn man anfängt, sich selbst jene Fragen zu stellen, die man sonst dem Computer geben würde, bräuchte man ein Vielfaches der Zeit. Will man seriös arbeiten, ist ein Schachcomputer Pflicht. Generell gibt es aber nicht nur Deep Blue, sondern viele unterschiedliche, etwa Stockfish, Houdini, Komodo et cetera. Jede Engine mit vernünftiger Rechenleistung, die von Topspielern benutzt wird, schlägt diese Topspieler auch.
Im Training spielen Sie also gar nicht direkt gegen den Computer?
Nein, das gibt es gar nicht. Früher war Mensch gegen Maschine noch interessant, mittlerweile ist das vollkommen unsinnig, weil klar ist, dass jeder Schachcomputer gewinnen würde.
Wie läuft das Training mit dem Schachcomputer denn konkret ab?
Das ist ziemlich kompliziert zu erklären. Schachcomputer weichen allen Fallen sofort aus. Sie können alle Varianten schneller, tiefer und genauer berechnen. Schachcomputer sind unvoreingenommen und haben keine Angst. Man kann sie für alles gebrauchen – etwa zur Partie- oder Eröffnungsanalyse. Es gibt aber auch Taktikaufgaben, die man ohne Computerengines lösen muss."
Das ganze Interview bei Forbes.at...