Vitoria: Ponomariov übernimmt Führung

von ChessBase
07.11.2007 – Beim Wohltätigkeits-GM-Turnier in Vitoria war Ruslan Ponomariov Nutznießer eines groben Versehens, das Veselin Topalov in dessen Partie gegen Judit Polgar unterlief. In guter Position hatte der Bulgare seine Dame ins Abseits geführt, aus dem sie nur noch mit Figurenverlust befreit werden konnte. Ponomariov reichte damit ein Remis gegen Kasimdzhanov zur alleinigen Tabellenführung. Auch die Partie zwischen Nisipenau und Karpov endete unentschieden. Ausgetragen wird das Turnier in einer schalldichten Kabine, die auch optisch abgeschirmt ist und leicht elektronisch abgeschirmt werden kann. Turnierseite...Partien, Bilder, Bericht...

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Führungswechsel im “Chess Champions League - spielen für eine bessere Welt“ Turnier
Von Lydia Rodiguez
Fotos: David Llada

In einer Partie, die einmal mehr beweist, dass im Schach derjenige gewinnt, der den vorletzten Fehler macht, schlug Judit Polgar in der vierten Runde Veselin Topalov.

Judit Polgar hatte einen Bauern geopfert und dafür so gut wie keine Kompensation erhalten. Als es  so aussah, als ob der Bulgare den Sieg einfahren werden würde, revanchierte der Bulgare sich seinerseits mit einem groben Versehen und musste bald aufgeben.

Nutznießer dieser Partie ist Ruslan Ponomariov, der nun die alleinige Führung übernommen hat.

Dafür genügte ihm ein Remis gegen Rustam Kasimdzhanov. Allerdings musste der Ukrainer auf dem Weg zum Unentschieden seine ganzen Verteidigungskünste aufbieten, da er im Gegensatz zu dem etwas älteren Kasimdzhanov die Vorgängerpartie aus dem Wettkampf Karpov- Kasparov 1987 nicht so gut kannte.



Auch die Partie zwischen Dieter Nisipeanu und Anatoli Karpov endete remis. Für den rumänischen Spitzenspielern mit deutschen Wurzeln war es das erste mal, dass er gegen den früheren Weltmeister spielte. Nisipeanu genoss mit den weißen Steinen zunächst Initiative, die Karpov aber bald neutralisieren konnte.

Am Ende lief Karpov die Zeit weg, um seinen Vorteil noch zum Sieg nutzen zu können.


 

Stand nach vier Runden

Vitoria: Partien der ersten vier Runden...


Gespielt wird übrigens in einem Glaskasten, der die Zuschauer von den Spielern abschirmt, umgekehrt aber auch jede Kommunikation zwischen Spielern und Zuschauern verhindert. Der Bau ist Geräusch dämmend und reduziert die Außengeräusche im Innern bis auf 60 Dezibel, selbst dann, wenn die Konstruktion mitten auf einer viel befahrenen Kreuzung stehen würde.

Für den Veranstalter hat dies den angenehmen Effekt, dass er um diese Bühne herum, zum Beispiel Kommentatoren lautstark miteinander oder mit den Zuschauern diskutieren lassen kann, ohne die Spieler zu stören. Im Inneren sorgt eine spezielle Beleuchtung dafür, dass die Spieler auch optisch nichts von den Zuschauern mitbekommen. Ein zusätzliche Kontrolle der Spielern mit Metalldetektoren, so wie bei der WM in Mexiko findet nicht statt. Diese könnte aber laut Auskunft der Organisatoren mit Leichtigkeit durch eine elektronische Abschirmung der Kabine ersetzt werden, eine Technik, die im anschlagsgefährdeten Baskenland häufig genutzt wird.


Simultan mit Kasimdzhanov

Von allen Zuschauern, die jeden Nachmittag ins Hotel Lakua kommen, um die Partien der Chess Champions League zu sehen, gibt es einige, die besonders treu und eifrig sind: die Mitglieder des russischen Orchesters, das im Verlauf des Turniers in Vitoria eine Konzertreihe anbietet und aus deren Einkünfte ein Krankenhaus im Kongo finanziert wird.



Als gute Russen sind viele der Mitglieder des Orchesters begeisterte Schachspieler und immer, wenn kein Konzert oder Probe ansteht, kommen sie, um sich die Partien anzusehen.

Als Dank für hat die Organisation für sie hat die Organisation eine Simultan mit Rustam Kasimdzhanov organisiert. Der usbekische Spitzenspieler trat gegen 15 Mitglieder des Orchesters simultan an. Auch ihr musikalischer Leiter, dem Dirigent Ramón Torrelledo nahm teil, konnte aber den überlegen Sieg des Profis nicht verhindern.


Ramón Torrelledo
 

 

 

 

 

 

 

 


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