„Grüß' Gott!“
„Wenn es den Klaus Bischoff nicht gäbe,
müsste man ihn erfinden!“, so der O-Ton eines Zuschauers aus dem Chat auf dem
hauseigenen Fritzserver der Schachfirma ChessBase, getätigt während der
Live-Übertragung der achten WM-Partie zwischen Weltmeister Viswanathan Anand und
Herausforderer Veselin Topalov.

Der beliebte Großmeister kommentiert aus dem
Chess Tigers Training Center im hessischen Bad Soden am Taunus live das
Geschehen in Sofia. Der 48-jährige hat sich im Laufe der Jahre nahtlos in die
Gruppe der großen deutschsprachigen Live-Kommentatoren wie Vlastimil Hort, Dr.
Helmut Pfleger und Artur Jussupow eingereiht. Bei der Chess Classic Mainz und
dem Sparkassen Chess-Meeting in Dortmund ist er längst zur verbalen Institution
geworden, wobei sein Stil, den Zuhörer zu informieren und zu unterhalten, am
besten und natürlich nur im positiven Sinne als "passiv-aggressiv" bezeichnet
werden kann.

„Grüß' Gott!“, so heißt der gebürtige Ulmer
in der Regel sein Zuschauer und –hörer zu jeder WM-Partie willkommen und in der
Folge kommentiert und analysiert Klaus Bischoff das jeweilige Geschehen mit
einer Mischung aus sympathischem Understatement (passiv) und gnadenlosem
Opferwillen (aggressiv). So wird er nicht müde, seinem Publikum regelmäßig zu
versichern, er selbst verfüge nur über eine mäßige Spielstärke, opfere aber mit
Hingabe das Material Anderer. Ersteres ist natürlich eine hoffnungslose
Untertreibung des besten deutschen Blitz- und Schnellschachspielers der letzten
dreißig(!) Jahre. Zudem gewann Bischoff mit seinen jeweiligen Bundesligavereinen
mehrfach die Deutsche Meisterschale, doch auch einige beachtliche internationale
Erfolge schmücken seine Vita. Er selbst bezeichnet in einem Interview -
anlässlich der Chess Classic Mainz 2009 - die Silbermedaille der deutschen
Nationalmannschaft bei der Schacholympiade in Istanbul anno 2000 als
persönliches Highlight, doch auch seine Goldmedaille am vierten Brett, als die
deutsche Auswahl in León die Bronzemedaille gewann, wird ihm sicherlich noch gut
in Erinnerung sein.

Seit exakt zwanzig Jahren ist Bischoff
Großmeister und hat bei seinen Live-Übertragungen und -Kommentierungen nicht nur
viel Erfahrung sondern auch eine Unmenge „alter Geschichten“ rund ums königliche
Spiel zu bieten, mit welchen er seine Analysen gerne mal garniert. Stets auch
mit einer Prise Humor gewürzt, versteht es der eingewanderte Frankfurter wie
kein Anderer, am Mikrophon Schach sowohl für DWZ-Leichtgewichte als auch
Elo-Riesen gleichermaßen interessant darzustellen. Dabei gibt er ab und an auch
mal ein paar private Einsichten, wie beispielsweise die Tatsache, dass Klaus
Bischoff dann die einzige Zigarette während einer Partie raucht, sobald er die
Türme verbunden hat, und dass er bei allzu abwegigen Zugvorschlägen seiner
Kiebitze bereit ist, einen Besen zu verspeisen, sollte deren Vorschlag wirklich
gespielt werden, doch bis dato glücklicherweise nie das passende Kehrwerkzeug
zur Hand war. Sein Lieblings-Krimiheld ist Harry Hole, erdacht von dem
norwegischen Autor Jo Nesbø.

Wenn Sie gerne noch mehr über und von Klaus
Bischoff erfahren möchten, dann haben Sie an den Spieltagen der laufenden
Schachweltmeisterschaft Gelegenheit dazu. Kommen Sie zu uns in das Chess Tigers
Training Center und erleben Sie die Kommentierung des hoch spannenden Finales um
die höchste Schachkrone live und diskutieren Sie zusammen mit unserem Meister
das Geschehen auf den 64 Feldern!
von Mike Rosa –
Chess Tigers