Vladimir Malaniuk und Tatiana Zatulovskaya gestorben

von ChessBase
04.07.2017 – Die Schachwelt beklagt zwei Todesfälle am Sonntag verstarben Vladimir Malaniuk und Tatiana Zatulovskaya. Malaniuk war dreifacher ukrainischer Meister und nahm an drei Schacholympiaden teil. Tatiana Zatulovskaya war in den 1960er Jahren sowjetische Nationalspielerin . Zuletzt lebte sie in Israel.

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Die Schachwelt nimmt Abschied von Vladimir Malaniuk und Tatiana Zatulovskaya

Nachdruck zweier Nachrufe des Russischen Schachverbandes, mit freundlicher Genehmigung.

Am 2. Juli ist Großmeister Vladimir Pavlovich Malaniuk (1957-2017) vorzeitig aus dem Leben geschieden. Am 21. Juli wäre er 60 Jahre alt geworden.

In den 80ern wurde Vladimir Malaniuk dreifacher Ukrainischer Meister. Er nahm mehrfach an den UdSSR-Meisterschaften sowie an drei Schacholympiaden 1994, 1996 (Silber Medaille) und 1998 (Bronze Medaille) teil. Er siegte bei vielen internationalen Turnieren.

Biographie

Vladimir Malaniuk wurde in Archangelsk geboren. Sein erster Mentor war Ian Germanovich Karbasnikov – ein Enthusiast und talentierter Trainer, der in Archangelsk eine Schachschule eröffnet und einige Großmeister und nationale Meister hervorgebracht hatte. Dank Karbasnikov wurde der talentierte Jugendliche aus der Provinz entdeckt und an die Botwinnik-Kortschnoi Schule eingeladen.

1979 wurde Malaniuk zum Wehrdienst verpflichtet. Als Mitglied der Schwarzmeerflotte gewann er die Landesmeisterschaft der Streitkräfte.

Vladimir Malaniuk zog nach Sewastopol und gewann drei Mal die Ukrainische Meisterschaft (1980, 1981 und 1986). 1983 spielte er zum ersten Mal im Finale der UdSSR-Meisterschaft und wurde zusammen mit Petrosjan, Psakhis und Romanischin geteilter Sechster. 1985 gewann er den Sokolsky Memorial, und im gleichen Jahr das UdSSR Halbfinale mit dem glänzenden Ergebnis 13 aus 17. Nach seinen Siegen bei den internationalen Turnieren in Lwiw (1986) und Frunse (1987) wurde er internationaler Großmeister.

Vladimir Malaniuk ist zweifacher Gewinner des Europapokals mit ZSKA Moskau.

Nach dem Zerfall der UdSSR gewann Malaniuk zusammen mit der Ukrainischen Nationalmannschaft einmal Silber und einmal Bronze bei den Schacholympiaden, sowie Silber bei einer Mannschafts-WM.

1994 erreichte er das Finale des Intel Grand Prix im Schnellschach, verlor dort aber gegen Anand. Abgesehen von Robert Fischer und Magnus Carlsen hat Vladimir Malaniuk gegen alle Schachweltmeister ab Wassili Smyslov gespielt. 2001 unterzog sich der Großmeister einer ernsthaften OP, von der er sich gut erholen konnte. 2005 wurde er Zweiter bei der Europameisterschaft im Schnellschach, ein Jahr später gewann er das Turnier in Ajaccio und ließ Dutzende Elitespieler hinter sich.

Vladimir Malaniuk hat viele junge Schachspieler aus Sewastopol unterstützt. Dazu gehören Großmeister Igor Smirnov sowie Diana Arutyunova. In Co-Autorenschaft mit dem internationalen Meister P. Marusenko hat er mit „The Leningrad Dutch“ – ein Buch über seine Lieblingseröffnung geschrieben. Die letzten Jahre seines Lebens hat er mit seiner Familie in Tarnopol verbracht.

Der russische Schachbund drückt allen Freunden und Angehörigen sein tiefstes Beileid aus.

Vladimir Malaniuk hat in seiner aktiven Karriere als Spieler ein eigenes System in der Leningrader Variante der Holländischen Verteidigung kreiert, mit dem er auch gegen starke Spieler Erfolge feierte.

Beliavsky-Malaniuk

 
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1.e41,166,62354%2421---
1.d4947,29855%2434---
1.Nf3281,60256%2441---
1.c4182,10256%2442---
1.g319,70256%2427---
1.b314,26554%2427---
1.f45,89748%2377---
1.Nc33,80151%2384---
1.b41,75648%2380---
1.a31,20654%2404---
1.e31,06848%2408---
1.d395450%2378---
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1.h444653%2374---
1.c343351%2426---
1.h328056%2418---
1.a411060%2466---
1.f39246%2436---
1.Nh38966%2508---
1.Na34262%2482---
1.d4 f5 2.g3 d6 3.Nf3 g6 4.Bg2 Bg7 5.0-0 Nf6 6.c4 0-0 7.Nc3 Qe8 In den späten 1950er Jahren hat schon Pelikan mit diesem Aufbau experimentiert. Dann geriet das System in Vergessenheit, bis Malaniuk es wiederentdeckte. Dies ist eine der Stammpartien. 8.d5 Na6 9.Nd4 Bd7 10.e3 c6 11.b3 Nc7 12.Bb2 c5 13.Nde2 b5 Schwarz übernimmt bereits die Initiative und schaffte eine Schwäche auf c4. 14.Qc2 Rb8 15.Rac1 bxc4 16.bxc4 Ng4!?
16...Rb4!? 17.Nd1 Ba4 17.Ba1? Kostet einen Bauern. Besser war 17.Qd2 Ne5 18.Nd1 Rb4 19.Bxe5 dxe5 17...Ne5 18.Nd1 Ba4 19.Qd2 Nxc4 20.Rxc4 Bxa1 21.Ndc3 Bb5 22.Nxb5 Qxb5 23.Rfc1 Bb2 24.R1c2 Bf6 25.Nd4 Qa6 26.Nc6 Rb6 27.h4 Nb5 28.Bf1 Na3 29.Rf4 29.Rxc5 Qa4 und der Tc5 hat kein gutes Feld. 29...Qb7 30.Rc1 Rb2 31.Qa5 Rxa2 32.Rd1 Droht Lc4. 32.Bc4? Qb2 32...Qb3 33.Qa4 Rb2 34.Rc1 Ra8 35.Qa5 Nb1-+ Schwarz spaziert am weißen Damenflügel herum, als wäre es sein eigener. Weiß findet aber noch eine pfiffige Möglichkeit zu Gegenspiel. 36.g4! fxg4 37.Rxf6‼ exf6 38.Qc7 Sd8-e6 ist eine starke Drohung. Rxf2? Zum Schluss spielt Schwarz ungenau. Nicht 38...Qxd5?? 39.Ne7+ Richtig war 38...Nd2 39.Nd8 Oder 39.Ne7+ Kh8 40.Qxd6 Qb6 41.Nc6 Nf3+ 42.Kh1 Kg7-+ 39...Nf3+ 40.Kh1 Qxd5+- 39.Kxf2? Nun behält Schwarz recht. Möglich war 39.Nd8! Rxf1+ 39...Qxd5 40.Bc4 40.Rxf1 Qxe3+ 41.Rf2 Rxd8 42.Qxd8+ Kg7 43.Qxf6+ Kh6 44.Qxd6= 39...Qb2+ 40.Be2 g3+ 41.Kf3
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Beliavsky,A2570Malaniuk,V24600–11983A87URS-ch50

Polugaevsky-Malaniuk

 
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1.d4 f5 2.g3 Nf6 3.Bg2 d6 4.Nf3 g6 5.0-0 Bg7 6.c4 0-0 7.Nc3 Qe8 8.b3 c6 Auch 8...e5 9.dxe5 dxe5 10.e4 Nc6 11.Nd5 Qd7 wurde oft gespielt. 9.Ba3 h6 9...Na6 10.Qd3 g5 11.e4 fxe4 12.Nxe4 Qg6 13.Nxf6+ Qxf6 14.Rae1 Na6 Der schwarze Plan fand noch eine Reihe von Nachfolgern in den 1990ern. 15.d5 15.Re3!? Bf5 16.Qe2 Rf7 17.Re1± 15...c5 16.Re3 Rf7 17.h4 Bf5 18.Qe2 Qg6 19.hxg5 hxg5 20.Re1 Re8 Schwarz hat mindestens gleiches Spiel. 21.Bb2 Bxb2 22.Qxb2 Nb4 23.R1e2 Nc2 24.Rc3 Nd4 25.Nxd4 25.Re1!? Bg4 26.Nh2 25...cxd4 26.Rc1 d3
Der Bauer d3 ist ein echter Störenfried. 27.Re3 Qh5 28.Qd4 Ref8 29.Rce1 Die richtige Verteidigung war 29.f3 Rh7 30.Kf2 g4 31.Rh1= 29...Rh7 30.g4 Das ist schon Verzweiflung. Für 30.f3 ist es nun zu spät: Qh2+ 31.Kf2 Rh3-+ 30...Bxg4 31.Rxd3 Bf3 32.Rxf3 Rxf3 33.c5 Rf4 34.Qe3 dxc5 35.d6 exd6 36.Qe6+ Rhf7 37.Qxd6 Rxf2 38.Qb8+ Kg7 39.Qe5+ R7f6 40.Qe7+ Rf7 41.Qe5+ R2f6 42.Rf1 Qg4 43.Rxf6 Rxf6 44.Qe7+ Rf7 45.Qxc5 Rd7
0–1
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Polugaevsky,L2610Malaniuk,V25050–11990A88GMA-qual f3

Tatiana Jakovlevna Zatulovskaya (8.12.1935 - 02.07.2017)

Am 02. Juli 2017, im Alter von 82 Jahren, verstarb die Großmeisterin und verdiente Meisterin des Sports der UdSSR Tatjana Jakowlewna Satulowskaja. Sie war Siegerin und Preisträgerin vieler internationaler Wettbewerbe. Zusammen mit der UdSSR-Nationalmannschaft gewann sie zwei Schacholympiaden (1963 und 1966). 1967 bekam sie die Auszeichnung „Verdiente Meisterin des Sports“.

Biographie

Tatiana Zatulovskaya begann ihre Schachkarriere recht spät – sie war 14 Jahre alt, als sie in die Schachabteilung von Baku kam. Weder ihre Eltern noch ihr Bruder konnten Schach spielen. Sie lernte es von ihrem gleichaltrigen Nachbarn.

Ihr erster Trainer war Azar Zeynalli, ein junger Mann, Meister von Aserbaidschan, Physik-Professor. Nach ersten Erfolgen begann sie, mit Suren Abrahamyan zu arbeiten. Nach nur vier Jahren schaffte sie es von der Anfängerin bis ins Damenfinale der UdSSR.

„Viele der Erfolge dieser Zeit waren damit verbunden, dass ich seit 1960 mit einem der besten Trainer des Landes, Wladimir Andrejewitsch Makogonov, trainieren konnte. Er hat mir vieles beigebracht, vor allem im Bereich des Mittelspiels. Durch ihn begriff ich, wann man welche Figuren abtauschen und welche lieber auf dem Brett lassen sollte. Wladimir Andrejewitsch brachte mir bei, auf meine Gesundheit zu achten, da die Schacherfolge oftmals mit dem Gesundheitszustand zusammenhängen. Er empfahl mir, regelmäßig Sport zu treiben, was ich auch tat. Mit diesem freundlichen Mann hatte ich nie irgendwelche Streitigkeiten. Ich bin ihm dankbar und erinnere mich gern an ihn ...“ (T. Satulowskaja).

In Baku hat Satulowskaja ein Studium der Geologie abgeschlossen und etwa zwei Jahre lang in ihrem Fachgebiet gearbeitet. Aber das Schach bedeutete ihr mehr. Nach einigen Turniererfolgen wurde sie Schachprofi. Ihre Heirat und die Geburt ihres Sohnes brachten zwar neue Aufgaben mit sich, hinderten sie aber nicht daran, weitere Schacherfolge zu erringen.

1962 wurde sie UdSSR Meisterin und daraufhin Abgeordnete im Stadtrat von Baku – eine Ehre, die nicht vielen Sportlern gewährt wurde. Zusammen mit der Nationalmannschaft der UdSSR siegte Tatiana Zatulovskaya bei zwei Schacholympiaden (1963 und 1966).

Wegen ihrer Eheschließung in 1973 zog Satulowskaja nach Moskau. Ihr zweiter Ehemann wurde der bekannte Journalist und Fußball-Kommentator Valery Vinokurov. Tatjana nahm aktiv am Schachleben der Hauptstadt teil.
Seit 2001 lebte sie in Israel und vertrat ihre Wahlheimat bei den Schacholympiaden. Tatiana Zatulovskaya war zweifache Senioren-Weltmeisterin.

Der russische Schachbund drückt allen Freunden und Angehörigen sein tiefstes Beileid aus.

Quellen:

http://ruchess.ru/news/all/umer_vladimir_malanyuk_1957_2017/

http://ruchess.ru/persons_of_day/malaniuk_pd/

http://ruchess.ru/news/all/ushla_iz_zhizni_tatyana_yakovlevna_zatulovskaya_1935_2017/

http://ruchess.ru/persons_of_day/zatulovskaya_pd/


  


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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