Norway Chess und Shjarjah Masters 2023: Highlights mit Analysen von Giri, Erigaisi, Cheparinov, Oparin, Nguyen u.a., Videos von Rogozenco, Special zu Hikaru Nakamura, Eröffnungsvideos von Sokolov, King und Ris, 11 Repertoireartikel u.v.m.
GM Christian Bauer: „Sergey hat eine ausgezeichnete Arbeit geleistet und ich weiß nun, warum die Variante 1.e4 Sf6 2.e5 Sd5 3.d4 d6 4.c4 Sb6 5.f4 dxe5 6.fxe5 Lf5 7.Sc3 e6 schlecht für Schwarz ist!“
Unsere Ausgangsstellung ergibt sich nach 1.e4 Sf6 2.e5 Sd5 3.d4 d6 4.c4 Sb6 5.f4!
Seit den ersten Schritten der Aljechin-Verteidigung war bekannt, dass der aggressive Aufbau mit 5.f4! der ehrgeizigste war und für Schwarz wirklich gefährlich werden konnte. Einige sahen darin sogar eine Widerlegung der gesamten Eröffnung. Die Praxis zeigte jedoch, dass die Dinge nicht so einfach sind, und Schwarz erzielte recht anständige Ergebnisse. Es wurde klar, dass Weiß sehr präzise agieren muss und im Falle einer Ungenauigkeit leicht selbst in Schwierigkeiten geraten kann. Daher bevorzugten viele Großmeister jahrzehntelang andere, praktischere Aufstellungen für Weiß gegen Aljechin. Heutzutage helfen starke Engines Weiß, in vielen Varianten präzise Wege zu finden, was der Variante 5.f4! wieder neues Leben einhaucht. Im Allgemeinen hat Weiß ein großes Zentrum und einen schönen Vorteil, aber er sollte die Varianten genau kennen. Ich würde drei GMs herausgreifen, die dieses System gut spielen: Jeffery Xiong, Gawain Jones und Velimir Ivic.
Beginnen wir die Analyse. Aus dem obigen Diagramm heraus untersuche ich A) 5...g5?!, B) 5...g6?! und C) 5...dxe5.
Dieser todesmutige Zug wurde von Magnus Carlsen in einer Blitzpartie ausprobiert. 6.Sc3 Lg7.
Nun spielte Gukesh 7.Sf3 und hatte Vorteil, aber ein aggressiverer Ansatz ist 7.Dh5! - bitte sehen Sie sich diese spannende Partie zwischen zwei wunderbaren Spielern an: Gukesh,D - Carlsen,M 0-1.
Schwarz beabsichtigt, den Läufer nach g7 zu entwickeln, vernachlässigt aber einen sofortigen Gegenangriff im Zentrum. Weiß hat die übliche h2-h4-h5-Idee, die ihm eine komfortable Stellung verschafft. 6.Sc3 Lg7 7.Le3 0-0.
Hier kann Weiß maximalen Raumvorteil erreichen und einen direkten Angriff starten: 8.c5! S6d7 und nun gibt ihm sowohl 9.Sf3 als auch 9.h4 eine ausgezeichnete Stellung, siehe Ivic,V - Bortnyk,O 1-0.
Die Hauptvariante. 6.fxe5!. Natürlich schlägt Weiß mit dem f-Bauern zurück.
Und jetzt hat Schwarz drei verschiedene Spielweisen: C1) 6...c5?!, C2) 6...Lf5 and C3) 6...Sc6.
C1) 6...c5?!
Dieser direkte Versuch, das Zentrum anzugreifen, ist ziemlich fragwürdig, wenn Weiß weiß, wie er reagieren soll. Die daraus resultierende Stellung ähnelt einigen scharfen Varianten des 3.f3-Systems der Grünfeld-Verteidigung, allerdings in einer für Weiß deutlich verbesserten Version! 7.d5! g6 8.Sc3 Lg7 9.Lf4! 0-0 10.Dd2 e6 11.0-0-0!.
Nach 11...exd5 12.cxd5 beweist die Engine, dass Weiß ein starkes Zentrum behalten und - mehr als das - es in einem geeigneten Moment vorantreiben kann, siehe Santos Latasa,J - Polaczek,R 1-0.
C2) 6...Lf5
Ein logischer Zug. Bevor er e7-e6 spielt, will Schwarz seinen Läufer auf ein aktives Feld entwickeln. 7.Sc3 e6 8.Sf3 Lb4?!. Dies ist eine Lieblingsvariante von GM Olexandr Bortnyk, die er in vielen Blitzpartien mit guten Ergebnissen gespielt hat.
Anmerkung von Christian Bauer: „Übrigens verwendet GM Olexandr Bortnyk die Variante immer noch. Der Grund ist, dass viele Leute automatisch 8.Le3 spielen – wie gegen 7...Sc6 – wonach Schwarz okay steht. Ich hatte selbst die Variante mit Schwarz probiert und vorher nicht aufgepasst, dass 8.Sf3 sie widerlegt.“
Besser ist jedoch 8...Sc6, was zu C3) 6...Sc6 überleitet. 9.Ld3! c5.
10.Lg5!. Ein starker Zwischenzug, bevor Maßnahmen im Zentrum ergriffen werden. 10...Dd7 11.Lxf5 exf5 12.d5!.
Ein notwendiges, aber auch starkes Bauernopfer, das es Weiß ermöglicht, ein starkes Zentrum zu bekommen, siehe Xiong,J - Bortnyk,O 0-1.
C3) 6...Sc6 7.Le3! Lf5 8.Sc3 e6 9.Sf3
Wir haben im Grunde die Schlüsseltabiya des Systems erreicht. Es gibt noch einige Möglichkeiten, vom Hauptweg abzuweichen, aber Weiß ist für sie alle gewappnet! 9...Le7. Schwarz kann auch 9...Lb4, 9...Dd7 und 9...Lg4 spielen, worauf jeweils 10.Le2 folgt, was wir in der ausführlichen Analyse der letzten Partie ausführlich behandeln. 10.Le2 0-0 11.0-0 f6! 12.exf6 Lxf6 13.Dd2.
Da wären wir! Weiß hat offensichtlich eine bessere Bauernstruktur aufgrund des isolierten gegnerischen e6-Bauern. Aber die schwarzen Figuren sind ziemlich aktiv, und Weiß sollte vorsichtig mit seinem Zentrum sein. Lange Zeit war man der Meinung, dass Schwarz hier absolut ordentlich steht, aber moderne Engines korrigieren das: Weiß kämpft immer noch um Vorteil! Siehe Van Foreest,J - Aravindh,C 1/2.
Zusammenfassung: Die Variante mit 5.f4! ist der schärfste und prinzipiellste Ansatz gegen Aljechin. Ich habe den Vorteil von Weiß in allen Varianten bewiesen, aber er sollte seine Sachen sehr gut kennen. Die Haupthoffnung von Schwarz war es, beträchtliche Macht gegen das Zentrum auszuüben, aber normalerweise hatte Weiß einen einfachen Weg, damit umzugehen. Ich schlage vor, diese Partien sorgfältig durchzugehen und sie dann auswendig zu lernen. Ich bin überzeugt, dass Ihr frisch erworbenes Eröffnungswissen gegen Aljechin sich in der Praxis hervorragend bewähren und Ihnen hoffentlich glänzende Ergebnisse in Partien am Brett oder im Internet bescheren wird!
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Norway Chess 2023: Mit einem Sieg in der Schlussrunde gegen den bis dahin führenden Fabiano Caruana erkämpfte sich Hikaru Nakamura den Turniersieg in Stavanger. Analysen von Anish Giri, Michal Krasenkow und Igor Stohl. Videoanalysen von Dorian Rogozenco.
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Ivan Sokolov: Semi-Tarrasch
1.d4 Sf6 2.c4 e6 3.Sf3 d5 4.Sc3 c5 5.cxd5 Sxd5 6.e4 Sxc3 7.bxc3 cxd4 8.cxd4 Lb4+ 9.Ld2 Lxd2+ 10.Dxd2 0–0 11.h4!?
Robert Ris: Wiener Partie
1.e4 e5 2.Sc3 Sf6 3.f4 d5 4.fxe5 Sxe4 5.Df3
Daniel King: Rossolimo-Variante
1.e4 c5 2.Sf3 Sc6 3.Lb5 e5!?
Von der Aljechin-Verteidigung bis zur Hübner-Variante im Nimzo-Inder – das ChessBase Magazin #215 bietet 11 Eröffnungsartikel mit neuen Ideen für Ihr Repertoire!
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Postny: Caro-Kann Fantasy-Variante 3.f3 Db6
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Quintiliano: Najdorf Bauernraubvariante (Teil II)
Papp: Französisch Winawer 5.Ld2 (Teil II)
Ris: Zweispringerspiel 3.Lc4 Sf6 4.d3 d5!?
Szabo: Wiener Partie 3.f4 d5 4.fxe5 Sxe4
Hera: Russisch 3.Sxe5 d6 4.Sf3 Sxe4 5.c4
Kuzmin: Slawisch 4.e3 Lf5 5.Sc3 e6 6.Sh4
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