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Schwäne und andere Wasservögel. Im Hintergrund sieht man eine Kirche der
Freien Lutheraner.
Ein Blick auf Reykjavik.
Island hat eine lange Schachtradition und ist der Ort, an dem das „Match des
Jahrhunderts“ zwischen Spassky und Fischer gespielt wurde.
Eine kleine Kirche auf einem Privatfriedhof, auf dem Bobby Fischer begraben
ist.
Der Grabstein. Der 17. Januar ist kein guter Tag für Schachspieler. Am
gleichen Tag starb dieses Jahr der berühmte ukrainische GM Alexander Moroz.
Der Buchladen, in dem Fischer oft zu Gast war.
Und hier hat der Ex-Weltmeister gerne gesessen und täglich ein paar Stunden
gelesen.
Dieses Land der Wasserfälle und Narzissen hat sich in den letzten Monaten drastisch verändert. Die isländischen Banken gingen Pleite und rissen dabei Hunderte von Unternehmen und Einzelpersonen in die Tiefe.
Die neue Konzerthalle, die als Folge der Finanzkrise nicht zu Ende gebaut
wurde.
Aber trotz aller Schwierigkeiten gelang es dem Isländischen Schachverband das traditionelle Reykjavik Open auszurichten und auf hohem Niveau durchzuführen. Wer wissen will, warum sich ein Besuch beim Reykjavik Open lohnt, dem empfehlen wir einen Blick auf die Turnierseite: http://skaksamband.is/?c=webpage&id=229
Ausgetragen wurde das Reykjavik Open 2009 vom 23. März bis zum 1. April. Die
Bedenkzeit betrug 90 Minuten für 40 Züge, plus 15 Minuten Zeitzuschlag nach
40 Zügen und 30 Sekunden Zeitzuschlag für jeden Zug. Am Ende teilten sich
Hedinn Steingrimsson, Yuriy Kryvoruchko, Hannes Stefansson und Mihail Marin
mit je 7.0/9 den ersten Platz.
Gulfoss Wassefall
Island ist ein für Touristen attraktiver Ort. Der Gullfoss-Wasserfall liegt
im Südwesten Islands und wird durch den Fluss Hvita gespeist. Der Wasserfall
hat zwei Stufen (eine 11 m, die andere 21 m hoch).
In der ersten Hälfte und zum Ende des 20. Jahrhunderts gab es viele Debatten, ob man den Gulfoss-Wasserfall zur Elektrizitätsgewinnung nutzen sollte. Die Umweltaktivistin Sigríður Tómasdóttir war entschieden dagegen und setzte alles daran, den Wasserfall in seinem ursprünglichen Zustand zu belassen. Sie drohte sogar, sich selbst den Wasserfall hinunter zu stürzen. So zumindest erzählt es eine beliebte Geschichte. Ob erfunden oder wahr, fest steht, dass der Wasserfall mittlerweile geschützt und für Touristen zugänglich gemacht ist.
Ein Geysir – die berühmten heißen Quellen. Ungefähr jede 10 Minuten schießt
eine Fontäne bis zu 20 Meter in die Höhe. In dieser Gegend gibt es etwa 30
kleinere Geysire und heiße Quellen. Das von Natur aus heiße Wasser versorgt
den Großteil der Bevölkerung mit billiger umweltschonender Heizung.
Der Turnierorganisator Bjorn Thorfinnson eröffnet das Reykjavik Open.
Thordis Bioric Thorfinnsdotir (li.)
Die Schauspielerin und Sängerin Thordis Bioric Thorfinnsdotir bei der
Eröffnungsfeier. In Island gibt es keine Nachnamen. Man nimmt den Namen des
Vaters und fügt “son” oder “dotir” hinzu. Allerdings sind die Isländer in
sechster Generation alle miteinander verwandt. Und es gibt eine Webseite,
auf der man seinen Stammbaum einsehen kann. Was natürlich nicht schön ist,
wenn man feststellt, dass Freund oder
Freundin nahe mit einem verwandt ist.
Der Spielsaal.
Gespielt wurde im Kunstmuseum.
Mit Fernrohr konnte man die Partien von oben verfolgen.
Der ukrainische GM Yuriy Krivoruchko, der lange führte, aber am Ende im
Tie-Break gegen…
…GM Hedinn Steingrimsson aus Island verlor.
Der isländische GM Hannes Stefansson, der Dritter wurde.
Ein weiterer ukrainischer GM: Alexander Areshenko. Mit 2673 Punkten führte
er die Elo-Liste an, landete am Ende aber nur auf dem fünften Platz.
Der italienische IM Daniele Vocaturo kam auf den 7. Platz und holte eine
GM-Norm.
Der amerikanische GM Yuri Shulman wurde Sechster, aber gewann das
Blitzturnier.
GM Stuart Conquest und Yuri Shulman analysieren ihre Partie aus Runde 7.
GM Henrik Danielsen aus Island.
Dem französischen GM Sebastien Maze gefiel die isländische Gastfreundschaft
so sehr, dass er beschloss, seinen Pass zu verlieren, um ein paar Tage
länger bleiben zu können. Er wurde Elfter.
Noch ein französischer GM, Igor-Alexander Nataf. Er kam auf Platz 15.
Der isländische GM Throstur Thorhallsson und IM Robert Ris aus Holland
unterhalten sich.
IM Harika Dronavalli aus Indien war die bestplatzierte Frau.
Ptacnikova.
Deysi Cori Tello aus Peru.
Ulker Gasanova aus Island.
Der deutsche GM Sebastian Siebrecht vertraut im Blitzturnier auf die
Wirkung von Bier. Sein hübscher Schlussrundensieg gegen Alekseenko brachte
ihm den 17. Platz im Open.
Das stark besetzte Blitzturnier fand am 1. April nach der letzten Runde
statt. Die vier best platzierten Spieler aus zwei Qualifikationsturnieren
qualifizierten sich fürs Finale, für das acht Spieler gesetzt waren.
Die Schlussstellung der Partie Stefansson - Shulman. Der Isländer stellte
seinen Bauern automatisch auf die achte Reihe und verlor. Im letzten
Tie-Break schlug Yuri Shulman GM Johann Hjartarsson und wurde so zum
glücklichen Turniersieger.
Schachfans
Die Abschlussfeier fand in einer netten Bar statt. Alle Schachspieler
trafen eine Stunde vor Beginn ein und wurden mit Gratisgetränken bewirtet.
Die Stimmung auf der Schlussfeier war gut.
Der Organisator Björn gratuliert IM Milos T. Popovic aus Serbien zum
achten Platz.
Die vier Sieger: Hedinn Steingrimsson, Yuriy Kryvoruchko, Hannes
Stefansson und Mihail Marin.
Seit sechs Jahren organisiert das isländische Rote Kreuz regelmäßig
Blitzturniere für Leute mit psychischen Problemen und allen anderen, die
teilnehmen möchten.
Jeder, der an einem solchen Turnier teilnimmt, gewinnt einen Preis.
Der Marsch für Frieden und Gewaltlosigkeit fand am 29. März im Zentrum
von Reykjavik statt. Viele Leute kamen, um die Partie mit lebendigen Figuren
zu verfolgen. Ich spielte mit Schwarz gegen die Präsidentin des Isländischen
Schachverbands, Lilia Grettarsdottir. 1. e4 d5!?. Milos Popovic, der zum
d-Bauern geworden war, hatte mich gebeten, ihn so schnell wie möglich zu
opfern. Deshalb habe ich praktisch das erste Mal in meinem Leben
Skandinavisch gespielt. Das kleine Baby schlug auf d5...
…aber plötzlich stellte man fest, dass der Läufer auf c8 fehlte. Der arme
Milos wurde in einen weißfeldrigen Läufer verwandelt und musste bis kurz vor
Ende der Partie auf f5 bleiben.
Das Schlussbild des Friedensmarsches.
Eine neue Generation isländischer Schachspieler.
Schachfiguren, die von Kindern im Krankenhaus angefertigt wurden.