ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Was macht eigentlich....?
Von Frank Große
Klaus-Jörg Lais
In der Funktion des „Lautsprechers“ oder offiziell formuliert ‚Referenten für
Öffentlichkeitsarbeit‘ des Deutschen Schachbundes zeichnet sich Klaus-Jörg Lais
(geboren 1965) seit mittlerweile fünf Jahren für den Auftritt der Webseite
http://www.schachbund.de verantwortlich. Grund
genug den Mann hinter den Kulissen auf die Bühne zu ziehen.
Der Hobbyspieler, der das Spiel erst mit 25 Jahren erlernte, wusste, dass auf
dem Brett keine Bäume auszureißen sind. Trotzdem konnte er sich aber über jeden
Fortschritt freuen. Seit vier Jahren spielt der Saarländer kaum noch, da er
seine Freizeit für den DSB opfert. Der gelernte Kaufmann arbeitet seit
mittlerweile zwei Jahrzehnten in Vertriebs- und Marketingpositionen. Sein
Referat für den Schachbund vollzieht er ehrenamtlich: „Dazu bin ich gekommen,
weil ich im Präsidium des saarländischen Schachverbandes zunächst
Spielersprecher und dann Pressereferent zwischen 1996 und 2005 war. Als mein
Vorgänger im DSB, Norbert Heymann 2005 aufhören wollte, fragte er die
Länderkollegen. Und außer mir war niemand so intelligent, sich zu melden.“ Mit
viel Engagement und Enthusiasmus angetreten, betrachtet er seinen Wirkungswinkel
an den Grenzen der Ehrenamtlichkeit: „Wirklich nachhaltig etwas im Schachverband
zu bewegen, ist unglaublich schwer. Wir waren leider nicht in der Lage, die
Schacholympiade zu nutzen. Es fehlt uns aber auch an Manpower. Wer sollte das
professionell in einem ehrenamtlich geführten Verband umsetzen? Bezüglich der
Öffentlichkeitsarbeit habe ich mir eine Grenze in 2011 gesetzt.“
Seinen Ehrgeiz verspürt man auch, wenn er sich hinsichtlich der Entwicklung des
Schachsports in Deutschland in Zukunft äußert: „Im organisierten Schach stehen
wir an einem Scheideweg. Entweder wir reißen das Ruder herum und stellen uns
ideell neu auf oder wir werden untergehen.“
Dabei steht er als öffentlicher Vertreter des Schachbunds oft auch zwischen den
Extremen finanzieller Engpässe, fehlender Wahrnehmung und Seitenhieben der
Besserwisser: „Ich wünsche mir, dass die Kritiker des organisierten
Verbandsschachs ihren Horizont erweitern und erkennen, dass der Deutsche
Schachbund in dieser Struktur nicht aus seiner Haut kann. Ich wünsche mir, dass
damit Schluss ist, alles und jeden immer nur negativ zu betrachten und die
Bereitschaft vorhanden ist, das vielfältig höchst positive Potential des Spiels
zu erkennen und nutzen zu wollen. Ich wünsche mir, dass unsere positiven
Beispiele aktiven Handelns, beispielsweise im Schulschach oder im Breitenschach,
Früchte tragen für eine hohe Akzeptanz der Medien.“
Die Schacholympiade vor zwei Jahren war der Auslöser warum er vom Saarland an
die Elbe nach Dresden zog. Dort absolvierte er einen zeitlich befristetes
Vertrag als Presseleiter der Schacholympiade der Stadt Dresden: „Dresden ist
wunderbar. Ich liebe diese Stadt. Und schachlich bleibt es dank der Arbeit in
Vereinen und Verbänden eine absolute Hochburg. Schade, dass es hier wenig
berufliche Perspektiven gibt.“ Mittlerweile hat ihn der Lebensweg nach Berlin („
…morgens geht vor meinem Fenster direkt die Sonne auf“) verschlagen, wo er als
Abteilungsleiter in einem großen Netzwerk für Immobilien arbeitet. Er selbst
sieht sich in der Mitte seines Lebens, in der man „noch zurück und noch nach
vorn schauen kann“. In Diensten des Deutschen Schachbundes geht es nach 2011
wohl nur weiter, wenn er einen Auftrag im Bereich Marketing erhält. Schlägt das
fehl, findet er sicherlich wieder Zeit und Muße sich seiner persönlichen
spielerischen Weiterentwicklung zu widmen.
Nachdruck mit freundlicher Genehmigung der Schachzeitung