Wasa gewinnt schwedische Mannschaftsmeisterschaft der Frauen

von Holger Blauhut
31.05.2023 – Nach einer längeren Pause wurde in Schweden wieder eine Frauen-Teammeisterschaft durchgeführt. 13 Teams spielten die Meisterschaft mit Schnellschachbedenkzeit aus. Sieger wurde einmal mehr das Team Wasa mit Pia Cramling am ersten Brett. Holger Blauhut nahm war als Teamchef von Skara vor Ort. Hier ist sein Bericht. | Fotos: Holger Blauhut

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Damallsvenskan - Die schwedische Meisterschaft für Frauenteams 2023

Nach längerer Pause wurden im vergangenen Jahr die schwedische Meisterschaft für Frauenteams wieder ausgetragen. 13 Mannschaften trafen sich zu sechs Runden Schnellschach in Alingsås, wo sich die Favoritinnen des Stockholmer Klubs Wasa überraschend dem Team Pelaro Alingsås geschlagen geben mussten. Der Klub Wasa ließ keinen Zweifel daran aufkommen, dass man den Titel in diesem Jahr wollte. In der von Pia Cramling angeführten Vierermannschaft fanden sich zwei weitere aktuelle Nationalspielerinnen. Bereits in der zweiten Runde kam es zur Paarung Wasa gegen Team Pelaro Alingsås und wieder sah es nicht gut aus für Wasa.

Das vorgezogene Finale in der zweiten Runde: Wasa – Team Pelaro. Im Vordergund WFM Susanna Berg Laachiri (Team Palero) – WFM Jelena Andric (Wasa)

Die Spitzenpaarung an diesem Wochenende: WIM Inna Agrest (Team Palero) – GM Pia Cramling (Wasa)

Aber am Ende der Zeitnot war es ein 3:1 Sieg für die Stockholmerinnen geworden. Sie gewannen auch alle anderen Kämpfe und damit das Turnier.

Die Meisterschaft für Frauenteams „Damallsvenskan“ wurde am 27./28. Mai 2023 im Göteborger Park Avenue Hotel gespielt. Ausrichter war der lokale Verein Manhem, der 6 der 15 teilnehmenden Mannschaften stellte.

Siv Bengtsson (Manhem) schaffte es 1978 (15-jährig!) sich als erste Frau für der Meisterklasse der schwedischen Einzelmeisterschaft zu qualifizieren. Sie gewann alle Partien an diesem Wochenende und erreichte eine Performance von 2381.

WFM Jessica Bengtsson (Manhem) – WIM Viktoria Johansson (Wasa)

Die Viererteams spielten am Sonnabend und Sonntag jeweils drei Runden mit einer Bedenkzeit von 45 Minuten + 10 Sekunden pro Zug.

Ausgezeichnete Spielbedingungen in Göteborg. Im Vordergrund: Marie Thörnqvist (Skara) – Hilda Isaksson (Manhem III) 

WIM Inna Agrest (Team Pelaro) – WIM Ellinor Frisk (Lunds)

Um möglichst vielen Frauen und Mädchen die Teilnahme zu ermöglichen, konnten auch Teams mit Spielerinnen aus unterschiedlichen Vereinen gebildet werden. Die einzige Bedingung war, dass die Teilnehmerinnen bei der FIDE für Schweden gemeldet sein mussten, aber auch dafür konnte beim Schwedischen Schachverband um Ausnahme ersucht werden. Ich war gebeten worden, Mannschaftsleiter für Skara zu sein und konnte so, neben meiner Tochter, mit Elma Selvik noch ein anderes Mädchen aus Norwegen mitnehmen.

Starker Widerstand: WIM Viktoria Johansson (Wasa) – Elma Selvik (Skara) und dahinter Anna Blauhut (Skara) – GM Pia Cramling (Wasa)

Das Turnier wurde im Schweizer System gestartet, aber bereits in der zweiten Runde gab es Probleme mit dem Computerprogramm beim Auslosen der Runde, sodass zum – wohl nur in Skandinavien verbreiteten – Monradsystem gewechselt wurde. Das ist eine Art Schweizer System, bei dem Nummer eins gegen Nummer zwei usw. spielt, aber die Startnummern entweder ausgelost werden oder nach einem anderen Verfahren als im Schweizer System gesetzt werden. So kam es, dass sich die Toppteams bereits in der zweiten Runde trafen.

Am Sonntag fehlte bei Skara leider eine Spielerin, aber wir konnten uns ganz unproblematisch und mit Einwilligung des Schachverbandes eine Reservespielerin einer anderen Mannschaft ausleihen. Für Skara lief es ganz gut, sodass die Mannschaft in der vorletzten Runde gegen Wasa antreten durfte. Es gab ein standesgemäßes 0:4, jedoch mussten besonders die beiden Nationalspielerinnen an den ersten beiden Brettern lange um den Sieg kämpfen.

Wasa gewann die Meisterschaft mit 12:0 Mannschaftspunkten vor Team Pelaro Alingsås und Manhem mit je 9:3 Mannschaftspunkten. Von Platz 4 bis 13 hatten alle Teams 6:6 Mannschaftspunkte, und nur 1,5 Brettpunkte trennte den 4. vom 13. Platz.

Endstand:

TABELLE SP + = - PP MP
1 Wasa SK 6 6 0 0 22.0 12
2 Team Pelaro Alingsås SS 6 4 1 1 17.0 9
3 SS Manhem 6 4 1 1 17.0 9
4 Småland A 6 3 0 3 12.5 6
5 Småland U 6 2 2 2 12.5 6
6 SS Manhem III 6 2 2 2 12.5 6
7 Skara SS 6 2 2 2 12.0 6
8 Lunds ASK 6 3 0 3 12.0 6
9 SS Manhem II 6 3 0 3 12.0 6
10 Linköpings ASS 6 2 2 2 11.0 6
11 Västmanland/Dalarna 6 3 0 3 11.0 6
12 SS Manhem IV 6 3 0 3 11.0 6
13 Hindås/Nolered 6 2 2 2 11.0 6
14 SS Manhem V 6 2 0 4 6.5 4
15 SS Manhem VI 6 1 0 5 6.0 2

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Partien


Autor, Verleger und Büroarbeiter, lebt in Fredrikstad/Norwegen.