27.01.2017 – Einen einzigen Sieg gab es in Runde 11 des Tata Steel Turniers in Wijk aan Zee. Wei Yi gewann überraschend glatt gegen Sergey Karjakin und liegt damit zwei Runden vor Schluss auf dem alleinigen zweiten Platz, einen halben Punkt hinter Tabellenführer Wesley So. Langweilig war die Runde trotz der sechs Remispartien nicht. Denn fünf dieser sechs Remis waren taktisch und strategisch packende Duelle. Mehr...
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Runde 11
Sergey Karjakins Defensivqualitäten sind legendär, aber gegen Wei Yi ließen sie ihn im Stich. Karjakin hatte Schwarz und brachte in einem Abspiel der Berliner Verteidigung mit 4.d3 im 11. Zug nach 22-minütigem Nachdenken mit 11...cxd4 eine Neuerung, die er wahrscheinlich am Brett gefunden hatte. Kurz darauf revanchierte sich Wei Yi und dachte über 13.Df3 ganze 44 Minuten nach. Doch Wei Yis Bedenkzeit erwies sich als besser investiert, denn nach einem taktischen Scharmützel war Karjakin im 19. Zug in einem trostlosen Endspiel mit einer Qualität weniger gelandet. Ihm stand eine lange und mühsame Verteidigung bevor, doch auf der Suche nach Gegenspiel verknotete er seine Figuren so sehr, dass die weißen Türme leichtes Spiel hatten. Nach 31 Zügen hatte Karjakin genug und gab auf.
Wei Yi
Sergey Karjakin
Dmitry Andreikin und Wesley So machten es kurz: Andreikin scheute das Risiko, So hatte nichts gegen ein Remis mit Schwarz. Und so endete ihre Partie nach nicht einmal zwei Stunden mit einer unspektakulären Punkteteiling.
Dmitry Andreikin
Die anderen Remispartien der Runde verliefen deutlich aufregender und abwechslungsreicher. So opferte Anishi Giri mit Weiß gegen Pentala Harikrishna bereits im 12. Zug in einer Variante der Englischen Verteidigung eine Figur für zwei Bauern und gute Angriffschancen. Der indische Großmeister gab Giri noch einen dritten Bauern, eine Strategie, die den Engines nicht gefiel - ihrem Urteil nach stand Giri nach 19 Zügen auf Gewinn. Aber der weitere Verlauf der Partie zeigte, wie kompliziert die Stellung war. Nach Ungenauigkeiten von Giri stand Pentala Harikrishna plötzlich besser, aber auch er konnte nichts aus seinem Vorteil machen. Im 32. Zug verpasste Giri noch einmal eine sehr günstige Gelegenheit (32.Dd6!) und so endeten die Aufregungen wenig später mit Remis durch Dauerschach.
Pentala Harikrishna
Adhiban Baskaran, der mit Schwarz gegen Magnus Carlsen antreten musste, beeindruckte einmal mehr durch eine auf Top-Niveau selten gespielte Eröffnung und unternehmungslustiges Schach. Carlsen eröffnete mit 1.e4 und Adhiban antwortete mit 1...d5 - Skandinavisch. Wenig später verwandelte er den Skandinavier in eine Gambit-Eröffnung und opferte seinen Bauern auf a7, um die weiße Dame auf Abwege zu locken. Für den geopferten Bauern hatte Schwarz ausreichend Kompensation, und obwohl Carlsen sich anstrengte, seinen Mehrbauern stärker ins Gewicht fallen zu lassen, konnte er Adhiban keine Probleme bereiten. Carlsen gab den Mehrbauern schließlich zurück und wenig später stand ein Endspiel auf dem Brett, das für beide Seiten nicht zu gewinnen war.
Adhiban Baskaran
Magnus Carlsen
Partie des Tages: Carlsen v Adhiban
Auch Ian Nepomniachtchi und Pavel Eljanov brachten ungewöhnliche Motive aufs Brett. Nepomniachtchi probierte es mit dem Trompovsky-Angriff, aber verlegte sich dann schnell auf den Rückzug. Nach 19 Zügen standen alle seine Figuren auf der ersten oder zweiten Reihe. Doch wenig später löste sich die Spannung im Zentrum und es kam zu einem Endspiel, das sich im dynamischen Gleichgewicht befand und im 53. Zug mit Remis endete.
Richard Rapport und Loek Van Wely lieferten sich einen abwechslungsreichen Kampf mit vielen Opfern und taktischen Wendungen. Gegen Rapports 1.b3 wählte Van Wely einen königsindischen Aufbau und schickte an beiden Flügeln seine Bauern auf den Vormarsch. Doch bevor die schwarze Initiative bedrohlich wurde, konterte Rapport mit einem überraschenden intuitiven Figurenopfer (23.g4!?). Das bescherte ihm offene Linien und Königsangriff. Da Van Wely sich nicht passiv verteidigen wollte, steckte er einen Turm ins Geschäft, um Gegenangriff zu bekommen. Das führte zu einer taktisch hochkomplexen Stellung, die jedoch in ein Remis durch Dauerschach mündete.
Loek Van Wely
Die längste Partie im Masters spielten Radoslaw Wojtaszek und Levon Aronian. Wojtaszek eröffnete mit 1.d4 und erhielt in einem damenlosen Mittelspiel im Slawen die besseren Chancen. Doch Aronian fand immer wieder Wege, Gegenspiel zu bekommen und Wojtaszek schaffte es nicht, seinen Vorteil auszubauen. Und nach 56 Zügen endete auch diese Partie mit Remis.
Runde 11 - Freitag, 27. Januar
Wojtaszek, R.
½ - ½
Aronian, L.
Andreikin, D.
½ - ½
So, W.
Wei, Y.
1-0
Karjakin, S.
Nepomniachtchi, I.
½ - ½
Eljanov, P.
Carlsen, M.
½ - ½
Adhiban, B.
Giri, A.
½ - ½
Harikrishna, P.
Rapport, R.
½ - ½
Van Wely, L.
Quick review der 11.Runde
Partien der Runden 1 bis 11
Stand nach elf Runden
Challengers
Im Challengers sorgt Jeffery Xiong weiter für Furore. Im Spitzenspiel der elften Runde besiegte er Co-Tabellenführer Ilia Smirin und liegt jetzt mit 8,0/11 mit einem halben Punkt Vorsprung alleine in Führung, da Markus Ragger zwar 50 Züge lang versuchte, Nils Grandelius in einem Endspiel König, Turm und Springer gegen König und Turm Matt zu setzen, aber damit keinen Erfolg hatte und sich nach 130 Zügen mit einem Remis begnügen musste.
Johannes FischerJohannes Fischer, Jahrgang 1963, ist FIDE-Meister und hat in Frankfurt am Main Literaturwissenschaft studiert. Er lebt und arbeitet in Nürnberg als Übersetzer, Redakteur und Autor. Er schreibt regelmäßig für KARL und veröffentlicht auf seinem eigenen Blog Schöner Schein "Notizen über Film, Literatur und Schach".
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