ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Blitzend ins Guiness-Buch
Die 1. Schachwoche Limbecker Platz in Essen ist in vollem Gange.
Ein Highlight beginnt am Freitag den 11. Mai um 10.00. Michael Faika tritt an, um einen alten Weltrekord zu brechen. Der 34-jährige Hamburger möchte die größte Anzahl an aufeinanderfolgenden Partien bestreiten. Der aktuelle Rekord stammt aus dem Jahr 2001, als Anna-Maria Botsari (Griechenland) 1.102 Partien über zwei Tage hintereinander absolvierte. Faika, von Beruf Gastronom und gehobener Amateurspieler, ist ein Bulletspezialist - eine Minute pro Spieler und Partie - und möchte in dieser Disziplin den Rekord aufstellen. Allein die Anzahl der Partien ist aber nicht entscheidend. Damit es nicht zu einfach wird, muss er über 90 % seiner Partien gewinnen. Die Müdigkeit könnte am Ende auch eine Rolle spielen, denn die Spielzeit ist auf ca. 32 Stunden angesetzt.
Vor Ort wird sein Versuch mit
einer Kamera live übertragen und dokumentiert. Im Internet können die Partien
live auf dem Fritzserver der Firma Chessbase verfolgt werden. Hier muss Faika
auch gegen seine aus aller Welt zufällig zugewiesenen Gegner antreten. Dadurch
werden die Partien auch gespeichert, wodurch der Weltrekordversuch transparent
sein wird. Faika zeigt sich vor dem Event optimistisch: "Ich denke, das pack
ich. Alle paar Stunden werde ich für 30 Minuten eine Pause einlegen und mich
frisch machen. Viel Schlaf werde ich mir nicht gönnen, um den Rhythmus zu
bewahren. Ich freu mich drauf."
Derweil lief die 1. Schachwoche Limbecker Platz in gewohnten Bahnen. Heute waren
wieder einige Grundschulen aus Essen zu Gast, um am Unterricht mit Großmeister
Sebastian Siebrecht teilzunehmen. Im Showprogramm trat Sarah Hoolt an.
Die deutsche Meisterin erfreute die Besucher im Simultanspiel. Die 24-jährige gewann die Mehrheit der Partien, musste sich aber auch zwei engagierten Amateuren geschlagen geben.
Prominente Gäste am 2. Tag
Am 2. Tag der "1. Schachwoche Limbecker Platz" begrüßte Sebastian Siebrecht
prominente Gäste. Zu bester Einkaufszeit beehrte Christian Keller die
Veranstaltung. Der frühere Schwimmweltmeister und jetzige ZDF-Experte zeigte
sich beeindruckt vom Schauplatz, bevor er gegen Ilja Zaragatski in einer
Handicap-Partie antrat.
Während Keller zehn Minuten Bedenkzeit für seine Partie erhielt, musste der Internationale Meister mit einer Minute auskommen. Zaragatski manövrierte seinen prominenten Gegner schnell in ungewohnte Gewässer und erhielt eine bessere Stellung. Dieser zeigte sich aber durchaus vertraut mit dem königlichen Spiel und leistete erbitterten Widerstand. Am Ende setzte der Essener Bundesligaspieler, kurz bevor die Zeit ablief, seinen Kontrahenten Matt. Keller zeigte sich als fairer Verlierer und stand abschließend den Zuschauern für Fotos zur Verfügung.
Für Zaragatski war der Nachmittag dagegen noch lange nicht beendet. Über zwei Stunden trat er gegen Anhänger des königlichen Spiels im Simultan an. Die meisten Partien konnte 26-jährige siegreich gestalten, doch in Alisa Frey fand er heute seine Meisterin. Dies war allerdings keine Überraschung, denn die Studentin aus Köln ist eine arrivierte Spielerin.
Vormittags fand programmgemäß der Unterricht für Grundschulklassen statt.
Mehrere Schulen beteiligten sich und eine davon mit starkem
Migrationshintergrund. Hier zeigte sich die Stärke des Schachspiels. Viele
Kinder mit unterschiedlicher Herkunft übten gegen- aber eigentlich miteinander
an den Schachbrettern - ein Spiel, eine Sprache.
Den Unterricht unterstützte Niko Jovanovic. Der ehemalige Basketballprofi ist in Essen geboren, seinen slawischen Wurzeln merkte man aber an, dass er das Schachspiel mit der Muttermilch aufgesogen hat.
Der 32-jährige gesellte sich zu einer Gruppe und hatte großen Spaß den Kindern ein paar "Tricks" zu zeigen. Ein feiner und sehr sympathischer Zug vom Korbjäger.
Die 1. Schachwoche im Limbecker Platz in Essen
findet bis zum 12. Mai statt. Täglich wird ein reichhaltiges Schachprogramm für
Jedermann angeboten, in dem Kinder und Jugendliche eine Sonderrolle einnehmen.
Die Veranstaltung steht unter der Schirmherrschaft des Oberbürgermeisters der
Stadt Essen, Reinhard Paß.
Pressemitteilungen /Georgios Souleidis (Fotos)