Wie alles begann: Computer Chess

von ChessBase
18.10.2013 –  Bei der Berlinale erntete Andrew Bujaskis Film Computer Chess viel Lob. Im Mittelpunkt steht eine Gruppe von Computernerds, die sich Anfang der 1980er Jahre damit beschäftigt, Computer gegeneinander Schach spielen zu lassen. Im Laufe des Turniers geraten die Dinge jedoch außer Kontrolle. Nun kommt der Film, pünktlich zur Schach-WM, in die Kinos. Computerschach, Trailer, Videos...

ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024 ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024

ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan

Mehr...

Computer Chess

Anfang der 1980er Jahre treffen sich einige Computer Nerds zu einem Schachcomputer-Turnier. Die Programmierer, darunter Michael Papageorge (Myles Page), der Neuling Peter Bishton (Patrick Reister) und dessen Mentor Martin Beuscher (Wiley Wiggins) bringen ihre eigenen Maschinen in Koffern mit, lassen ihre selbst entwickelten Programme nach der Eröffnung des Turniers durch den verschrobenen Schachmeister Henderson (Gerald Peary) gegeneinander spielen. Sie philosophieren dabei über künstliche Intelligenz und Schach im Allgemeinen und fragen sich zum Beispiel, ob es Schach auch ohne Computer geben kann. Derweil spielen die Programme Partien entsprechend ihren Algorithmen. Dann entwickeln die Dinge sich jedoch ganz anders und die Situation gerät außer Kontrolle.

Trailer:

 

 

Für den Autor und Regisseur war die Realisierung des Films Computer Chess eine Zeitreise in die eigene Vergangenheit. Er berichtet im Interview, wie er sich in seiner Kindheit damit beschäftigt hat, zusammen mit seinem Vater ein Texas Instruments-Gerät zu programmieren - am Ende der tagelangen Bemühungen wanderte ein Punkt quer über den Bildschirm.

Video-Interview mit Andrew Bujalski:

 

 

Die Anfänge des Computerschachs

Die offizielle Seite zum Fim Computer Chess bietet für Fans einige Gimmicks, z.B. frühere Computerschachpartien.

Im ersten aufgezeichneten Wettkampf zwischen Computern besiegte 1966 das Programm "Kaissa" des Moskauer Instituts für theoretische und experimentelle Physik (ITEP) auf einem sowjetischen M-2 Computer das Programm "Kotok-McCarthy" (oder: A chess playing program for the IBM 7090 computer"), entwickelt von Studenten der Standford University, mit 3:1.

 

Aland Kotok, re., mit Gordon Bell, 1964

John McCarthy

Das Match wurde per Telegraph gespielt und dauerte neun Monate. "Kaissa" gewann 1974 auch die erste Computer Schachweltmeisterschaft in Stockholm.

Kotok-McCarthy bei Wikipedia...

Chessprogramming Wiki...

Game 1

 

War denn die Computerschachszene wirklich so "speziell", wie sie im Film Computerschach dargestellt wird? Bei Youtube kann man folgenden Beitrag des Deutschen Fernsehens über die Computer-WM 1986 finden.

Bericht von der Computer WM 1986

 

Realität und Fiktion

Wir haben in unserem Bildarchiv nachgeforscht und Fotos von den wirklichen Computerschach-Weltmeisterschaften mit der Darstellung im Film verglichen. Wie vermutet, sind die Charaktere im Film völlig überzogen, es gibt so gut wie keine Ähnlichkeit mit der Wirklichkeit.

So wird es im Film gezeigt

Völlig überzogene Darstellung

Die Wirklichkeit sah ganz anders aus

 

Das offizielle Plakat

Huch, die Schrift ähnelt ja verblüffend stark der Titelschrift der Computerschachzeitschrift...

 

 

COMPUTER CHESS
Von Andrew Bujalski
Produziert von Houston King and Alex Lipschultz
92 Minuten, Analog Video, USA, 2013
Filmstaret 7. November 2013

 

Computer Chess: Offizielle Seite mit Download...

Interview mit Bujalski im Standard...

Review bei Slant Magazine...

Ankündigung bei Kinonews...

 


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

Diskutieren

Regeln für Leserkommentare

 
 

Noch kein Benutzer? Registrieren