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Weltmeister gegen Weltmeisterin, Magnus Carlsen gegen Yifan Hou, das war die Spitzenbegegnung der siebten Runde in Wijk aan Zee. Und die verlief unangenehm für die Chinesin. Sie kam mit einer festen, fast ausgeglichenen, aber passiven Stellung aus der Eröffnung heraus und Carlsen machte jetzt das, wofür er gefürchtet ist. Er forcierte nichts, sondern stellte mit ruhigen Manövern immer wieder Drohungen auf - am Damenflügel, im Zentrum, am Königsflügel. Lange Zeit hielt die Weltmeisterin dagegen und konnte die weißen Drohungen abwehren, doch mit knapper werdender Zeit unterlief ihr schließlich ein Versehen und Carlsen kam zu seinem vierten Sieg in Folge. Damit kommt er auf 5 Punkte aus 7 Partien und liegt zur Halbzeit des Turniers zusammen mit Vassily Ivanchuk auf Platz eins..
Daniel King zeigt die Partie Carlsen gegen Hou Yifan
Die Weltmeisterin
Der Weltmeister
Fast wäre Carlsen alleiniger Spitzenreiter gewesen, denn Ivanchuk hatte mit Schwarz gegen Anish Giri große Mühe, einen halben Punkt zu retten. Zwar stand Ivanchuk nach der Eröffnung leicht bis klar besser, aber dann vergab er seinen Vorteil und so kam es zu einem ausgeglichenen Damenendspiel. Doch hier verlor Ivanchuk allmählich die Kontrolle und büsste irgendwann einen Bauern ein. Das führte dazu, dass er ein Damenendspiel verteidigen musste, in dem er mit König, Dame und f-Bauern gegen König, Dame, f- und g-Bauern spielen musste. Giri ließ in diesem Endspiel etliche Gewinnmöglichkeiten aus und so kam es nach 102 Zügen schließlich doch noch zu einem Remis.
Anish Giri
Die Sorgen fangen erst an.
Wer geglaubt hatte, Baadur Jobava würde nach nur einem Remis aus den ersten sechs Partien die zweite Hälfte des Turniers vorsichtiger spielen, sah sich getäuscht. Gegen Radoslaw Wojtaszek kam er in einer taktisch komplizierten Partie mit Schwarz zu seinem ersten Sieg.
Baadur Jobava blieb sich treu.
Radoslaw Wojtaszek erlitt seine erste Niederlage in diesem Turnier.
Aggression zahlt sich aus. In Runde sechs hatte Maxime Vachier-Lagrave mit aggressivem Schach mit Weiß gegen Ding Liren gewonnen, in Runde sieben probierte er die gleiche Strategie mit Schwarz gegen Ivan Saric. In einem Najdorf-Sizilianer folgten beide Seiten 19 Züge lang einer vorherigen Partie Vachier-Lagraves, dann wich Saric ab. Aber ohne viel Erfolg. Der Franzose konterte energisch: Er brachte ein Figurenopfer, das bei korrektem Spiel zu Zugwiederholung und Remis geführt hätte. Doch Saric übersah einen taktischen Trick seines Gegners und verlor.
Maxime Vachier-Lagrave kam zu seinem zweiten Sieg in Folge
Bei Levon Aronian und Fabiano Caruana läuft dieses Jahr in Wijk aan Zee nicht alles rund. Das zeigte auch ihre Partie in der siebten Runde. Aronian brachte in einem Nimzo-Inder bald nach Abschluss der Eröffnung ein interessantes Bauernopfer, das ihm Angriffschancen versprach, doch Caruana verteidigte sich gut und hätte vielleicht mehr aus seinem Mehrbauern machen können. Das gelang ihm jedoch nicht und die Partie endete nach 47 Zügen mit Remis.
Levon Aronian kommt auf 2,5 aus 7 und wartet weiter auf seinen ersten Sieg.
Fabiano Caruana liegt mit 3,5 aus 7 bei 50 Prozent.
Weniger spektakulär verlief die Partie zwischen Wesley So und Teimour Radjabov. Nach frühem Damenabtausch kam Radjabov mit Schwarz zu Ausgleich und unterbreitete kurz darauf mit dem Angebot einer Zugwiederholung ein stilles Remis an. Doch So lehnte ab und suchte nach Gewinnchancen, die ihm Radjabov jedoch nicht gab. Im 41. Zug endete die Partie schließlich Remis.
Teimour Radjabov kam mit Schwarz zu einem sicheren Remis.
Glück hatte der Chinese Ding Liren. Er war mit Weiß in ein einem Engländer bald nach der Eröffnung gegen Loek van Wely in einer schlechteren, zeitweilig sogar verlorenen Stellung gelandet und war gezwungen, eine Qualität zu geben, um die starken schwarzen Freibauern am Damenflügel zu neutralisieren. Doch dann verlor van Wely den Faden. Er gab erst seine Mehrqualität zurück und verlor danach in einem besseren Endspiel seinen wichtigen, weit vorgerückten b-Freibauern. Plötzlich hatte Weiß einen Bauern mehr und stand besser. Ding Liren nutzte die Gunst der Stunde und kam am Ende zu seinem sehr glücklichen Sieg.
Ding Liren
Loek van Wely erlitt eine unglückliche und bittere Niederlage.
Runde 7 - Samstag, den 17. | |
Ding. L. Van Wely, L.. | 1-0 |
Saric, I. - Vachier-Lagrave, M. | 0-1 |
Giri, A. - Ivanchuk, V. | ½-½ |
So, W. - Radjabov, T. | ½-½ |
Wojtaszek, R. - Jobava, B. | 0-1 |
Carlsen, M. - Hou, Y. | 1-0 |
Aronian, L. - Caruana, F.. | ½-½ |
Partien
Runde 7 - Samstag, den 17. | |
Timman, J. - Wei, Y. | 0-1 |
Van Kampen, R. - Navara, D. | 0-1 |
Michiels, B. - Dale, A. | 1-0 |
Saleh, S. - Shankland, S. | ½-½ |
Potkin, V. - Haast, A. | 1-0 |
Gunina, V. - l' Ami, E. | 1-0 |
Sevian, S. - Klein, D. | 1-0 |
Im Challenger Turnier dominieren weiter Wei Yi und David Navara. In der siebten Runde gewannen beide mit Schwarz, Wei Yi gegen Jan Timman, David Navara gegen Robin van Kampen. Damit liegen beide mit je 5,5 aus 7 weiter gemeinsam auf Platz eins.
Wei Yi
David Navara
Anne Haast unterlag Vladimir Potkin.
Jan Timman zog gegen den jungen Großmeister aus China den Kürzeren.
Samuel Sevian, zur Zeit jüngster Großmeister der Welt
Sam Shankland
Partien
Zuschauerandrang
Manchmal hilft es, wenn man klein ist.
Pressearbeit: ganz links Harry Schaack, KARL-Chefredakteur,
in der Mitte eine konzentrierte Alina l'Ami und im Hintergrund
und im Gespräch Dirk Jan ten Geuzendam (New in Chess)
Es bleibt stürmisch in Wijk.
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Das ganze Turnier wird durch Live-Kommentare auf dem Fritz-Server begleitet - in Deutsch und in Englisch.
Tag | Datum | Runde | Deutsch | Englisch |
Samstag | 10. Januar | Runde 1 | IM Oliver Reeh/ IM Merijn van Delft |
GM Alejandro Ramirez |
Sonntag | 11. Januar | Runde 2 | IM Oliver Reeh/ IM Merijn van Delft |
GM Alejandro Ramirez |
Montag | 12. Januar | Runde 3 | GM Thomas Luther | GM Alejandro Ramirez |
Dienstag | 13. Januar | Runde 4 | GM Yannick Pelletier | GM Daniel King |
Mittwoch | 14. Januar | Ruhetag | ||
Donnerstag | 15. Januar | Runde 5 | GM Yannick Pelletier | GM Daniel King |
Freitag | 16. Januar | Runde 6 | GM Yannick Pelletier | GM Simon Williams |
Samstag | 17. Januar | Runde 7 | GM Klaus Bischoff | GM Nicholas Pert |
Sonntag | 18. Januar | Runde 8 | GM Klaus Bischoff | GM Simon Williams |
Montag | 19. Januar | Ruhetag | ||
Dienstag | 20. Januar | Runde 9 | GM Klaus Bischoff | GM Daniel King |
Mittwoch | 21. Januar | Runde 10 | GM Klaus Bischoff | GM Simon Williams |
Donnerstag | 22. Januar | Ruhetag | ||
Freitag | 23. Januar | Runde 11 | GM Klaus Bischoff | GM Daniel King |
Samstag | 24. Januar | Runde 12 | GM Klaus Bischoff | GM Simon Williams |
Sonntag | 25. Januar | Runde 13 | GM Klaus Bischoff | GM Daniel King |
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Fotos: Joachim Schulze, Nadja Wittmann, Fabrice Wantiez, Alina l'Ami (Turnierseite)