ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Etwas Frost an der Küste
Nach dem gestrigen Ruhetag bog das Tata Steel Turnier heute auf die Zielgerade ein. Heute und am Wochenende wird das letzte Viertel des Turniers gespielt, die letzten drei der insgesamt 13 Runden. Carlsen geht in den Schlussteil mit 7,5 Punkten und einem komfortablen Vorsprung von einem Punkt gegenüber seinen beiden Verfolgern Wesley So und Maxime-Vachier Lagrave. Heute traf der Tabellenführer auf den Franzosen und hatte es mit den weißen Steinen selber in der Hand, den Verfolger auf Distanz zu halten oder seinen Vorsprung vielleicht zu vergrößern.
Carlsen ließ sich auf eine lange Variante in Vachier-Lagraves Grünfeld-Verteidigung ein, die dieser so schon zweimal, gegen Gelfand und Kramnik remis gehalten hatte. Außerdem hatte er sie vor zwei Jahren als Weißspieler gegen Caruana auf dem Brett. Weiß opfert dort auf a2 einen Bauern. Carlsens 12.Tb1 war die vorbereitete Neuerung, die den Rückgewinn des Bauern einleitet. Nach dem baldigen Damentausch gewann Carlsen einen weiteren Bauern und landete in einem Doppelläuferendspiel, in dem Schwarz den typischen Grünfeld-Freibauern auf der a-Linie besaß. Am Ende teilte sich das Endspiel in zwei Endspiele mit ungleichfarbigen Läufer auf und keiner der Freibauern kam vorwärts.
Loek Van Wely ist gegen Anish Giri zum zweiten Mal zu seiner Jugenderöffnung, der Pirc-Verteidgung zurück gekehrt und beantwortete den Karjakin-Zug 5.Ld3 im Dreibauernangriff mit dem logisch scheinenden 5...e5. Van Welys 10...Sg4 war ein neuer Zug gegenüber der Partie Karjakin-Wang, Bejing 2013.
Im Kampf der beiden Niederländer erhielt Giri dann bald Übergewicht im Zentrum, stand besser und forcierte das Spiel durch ein Qualitätsopfer auf g7. Van Wely verteidigte sich nicht ganz optimal und so kam Weiß zu materiellem Vorteil in Gestalt von zwei Leichtfiguren gegen einen Turm. Diesen Vorteil verwandelte Giri in ein ganzen Punkt.
In So gegen Saric stand ein Abspiel der Spanischen Saitzsev-Variante auf dem Brett, in der Saric mit eher seltenen 13...Dd7 dem Vorbild von Alexander Ivanov folgte. 18...h6 war der erste neue Zug gegenüber einer Partie Almasi-Ivanov aus dem Jahr 1993. Weiß hatte ein leichtes Übergewicht im Zentrum. 23...Ld5 war dann aber schon ein grober Fehler von Schwarz, der damit eine ganze Figur einstellte. Kurz danach stellte Saric die Uhr ab.
Levon Aronian beantwortete Vassily Ivanchuks Slawische Verteidigung mit dem Übergang in die Katalanische Eröffnung. In der Geschlossenen Variante stellte der Ukrainer die Entwicklung des Lf8 zurück und setzte stattdessen schnell den Vorstoß c6-c5 durch. Schwarz erhielt eine Bauernmehrheit am Damenflügel, die Aronian in der Folge bekämpfte. Vorteil erreichte der Armenier aber nicht und so bot er im 38. Zug remis an.
Fabiano Caruana und Teimour Radjabov spielten mit 4.Sf3 und folgendem g3 die Variante der Nimzoindischen Verteidigung, die durch die WM-Partie zwischen Kasparov und Karpov, 1985, Bekanntheit erlangt hatte. Nach dem Damentausch stand das Endspiel mit Türmen und Leichtfigur völlig gleich. Im 41. Zug wurde der Punkt einvernehmlich geteilt.
Ding Liren griff gegen Radoslaw Wojtaszek erneut zur Königsindischen Verteidigung und wählte in der Hauptvariante einen Aufbau mit Sa6. Es entstand eine sehr verschachtelte schwerblütige Position, in der Weiß erst am Damenflügel und dann mit einem Bauernopfer d5-d6 im Zentrum vorging, während Schwarz am Königsflügel spielte.
Die Partie war spannend und lange ausgeglichen. Im Endspiel beging Wojtaszek dann aber einige grobe Ungenauigkeiten, die Ding Liren zum Sieg nutzte.
Baadur Jobava konnte heute versuchen Yifan Hou mit unorthodoxen Zügen zu beeindrucken. In diesem Sinne war sein selten vorkommender Zug 6...Dd5 in der Caro-Kann Verteidigung zu deuten.
In der Folge erhielt Weiß Raumvorteil und hatte das etwas leichtere Spiel. Mit der Zeitkontrolle stellte der Georgier eine ganze Figur ein und musste bald danach aufgeben.
Runde 11 - Freitag, den 23. | |
Giri, A. - Van Wely, L. | 1-0 |
So, W. - Saric, I. | 1-0 |
Wojtaszek, R. - Ding, L. | 0-1 |
Carlsen, M. - Vachier-Lagrave, M. | ½-½ |
Aronian, L. - Ivanchuk, V. | ½-½ |
Caruana, F. - Radjabov, T. | ½-½ |
Hou, Y. - Jobava, B. | 1-0 |
Daniel King zeigt Highlights der 11.Runde
Carlsen beim Interview
Leontxo Garcia mit Yifan Hou
In der B-Gruppe gewann Wei Yi seine Partie gegen Bart Michiels, während David Navara gegen Valentina Gunina nur remis spielte.
Bart Michiels macht sich mit Taktikaufgaben warm
Runde 11 - Freitag, den 23. | |
Michiels, B. - Wei, Y. | 0-1 |
Saleh, S. - Van Kampen, R. | 1-0 |
Potkin, V. - Timman, J. | 1-0 |
Gunina, V. - Navara, D. | ½-½ |
Sevian, S. - Dale, A. | ½-½ |
Klein, D. - Shankland, S. | 0-1 |
l' Ami, E. - Haast, A. | ½-½ |
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Das ganze Turnier wird durch Live-Kommentare auf dem Fritz-Server begleitet - in Deutsch und in Englisch.
Tag | Datum | Runde | Deutsch | Englisch |
Samstag | 10. Januar | Runde 1 | IM Oliver Reeh/ IM Merijn van Delft |
GM Alejandro Ramirez |
Sonntag | 11. Januar | Runde 2 | IM Oliver Reeh/ IM Merijn van Delft |
GM Alejandro Ramirez |
Montag | 12. Januar | Runde 3 | GM Thomas Luther | GM Alejandro Ramirez |
Dienstag | 13. Januar | Runde 4 | GM Yannick Pelletier | GM Daniel King |
Mittwoch | 14. Januar | Ruhetag | ||
Donnerstag | 15. Januar | Runde 5 | GM Yannick Pelletier | GM Daniel King |
Freitag | 16. Januar | Runde 6 | GM Yannick Pelletier | GM Simon Williams |
Samstag | 17. Januar | Runde 7 | GM Klaus Bischoff | GM Nicholas Pert |
Sonntag | 18. Januar | Runde 8 | GM Klaus Bischoff | GM Simon Williams |
Montag | 19. Januar | Ruhetag | ||
Dienstag | 20. Januar | Runde 9 | GM Klaus Bischoff | GM Daniel King |
Mittwoch | 21. Januar | Runde 10 | GM Klaus Bischoff | GM Simon Williams |
Donnerstag | 22. Januar | Ruhetag | ||
Freitag | 23. Januar | Runde 11 | GM Klaus Bischoff | GM Daniel King |
Samstag | 24. Januar | Runde 12 | GM Klaus Bischoff | GM Simon Williams |
Sonntag | 25. Januar | Runde 13 | GM Klaus Bischoff | GM Daniel King |
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Fotos: Joachim Schulze, Alina l'Ami (Turnierseite)
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