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Carlsens Sieg gegen Jorden van Foreest in Runde 5 - Carlsens erster Sieg nach 21 Remispartien in Folge mit klassischer Bedenkzeit - scheint ihn beflügelt zu haben und in Runde 6 gewann der Weltmeister gleich die nächste Partie. Allerdings mit ein wenig Hilfe seines Gegners Shakhriyar Mamedyarov. In einer Partie, die lange ausgeglichen war, kam es zu einem schwierigen Endspiel, in dem Carlsen zwei Figuren für einen Turm hatte, aber bei bestem Spiel des Gegners wohl nicht hätte gewinnen können. Doch Mamedyarov fand nicht die richtige Verteidigung und verlor am Ende.
Mit diesem Sieg festigte Carlsen auch seine Stellung als Nummer eins der Live-Weltrangliste, die in letzter Zeit immer mal wieder in Gefahr geraten war. Mit 2837,9 Punkten liegt Carlsen jetzt fast zehn Punkte vor Fabiano Caruana, der auf 2829 Punkte kommt. Zugleich schob er sich an die Spitze der Tabelle, die er jetzt mit Ding Liren, Ian Nepomniachtchi und Anish Giri teilt. Alle vier kommen auf 4 Punkte aus 6 Partien.
Schnell vorbei war die Partie zwischen Vishy Anand und Ian Nepomniachtchi. Nach 22 Zügen war das Remis beschlossene Sache.
Zu einem umkämpften Remis kam es zwischen Ding Liren und Teimour Radjabov. Ding stand mit Weiß die ganze Partie über leicht besser und versuchte hartnäckig, diesen Vorteil auszubauen. Doch Radjabov konnte das Gleichgewicht und nach 75 Zügen wurde Frieden geschlossen.
Anish Giri kam in Runde 6 bereits zu seinem dritten Sieg in Wijk - und alle drei hat er mit Schwarz erzielt. Duda geriet bereits in der Eröffnung auf Abwegen und unterschätzte die Gefahren, die seiner Stellung drohten und stand nach nicht einmal zwanzig Zügen bereits auf Verlust. Die Partie dauerte noch eine Weile, aber Giri konnte seinen Vorteil schließlich verwerten.
Taktisch und strategisch inhaltsreich war die Partie zwischen Richard Rapport und Vladimir Kramnik. Kramnik übernahm nach der Eröffnung schnell die Initiative und stand aussichtsreich, aber Rapport verteidigte sich einfallsreich. Nach zahlreichen Verwicklungen, die bis ins Endspiel anhalten, stand schließlich ein Endspiel König und Springer gegen König und Turm auf dem Brett, in dem Kramnik 30 Züge lang testete, um Rapport auch die richtige Verteidigung. Doch nach 94 Zügen gab Kramnik seine Gewinnversuche endlich auf.
Einen spannenden Schlagabtausch lieferten sich Jorden van Foreest und Vladimir Fedoseev. Fedoseev strebte mit Schwarz schon in der Eröffnung nach scharfem Spiel und stand zeitweilig auch besser. Doch in einer zweischneidigen Stellung fand er nicht die richtige Fortsetzung und Weiß kam zu starkem Gegenspiel. Mit nur noch wenig Zeit auf der Uhr fand van Foreest eine starke taktische Ressource, die ihm Vorteil sicherte und wenig später auch den Sieg brachte.
Vidit, der zwei lange und anstrengende Partien gegen Carlsen und Fedoseev hinter sich hatte, und Sam Shankland, der in Runde 5 eine vernichtende Niederlage gegen Ding Liren hinnehmen musste, machten es kurz: nach 18 Zügen endete ihre Partie durch Zugwiederholung Remis.
Carlsen, Magnus - Mamedyarov, Shakhriyar | 1-0 |
Rapport, Richard - Kramnik, Vladimir | ½-½ |
Anand, Viswanathan - Nepomniachtchi, Ian | ½-½ |
Duda, Jan-Krzysztof - Giri, Anish | 0-1 |
Ding, Liren - Radjabov, Teimour | ½-½ |
Vidit, Santosh Gujrathi - Shankland, Samuel | ½-½ |
Van Foreest, Jorden - Fedoseev, Vladimir | 1-0 |
Im Challengers übernahm Vladislav Kovalev mit einem Sieg gegen Dinara Saduakassova die alleinige Tabellenführung. Mit 4,5 aus 6 liegt Kovalev jetzt einen halben Punkt vor Anton Korobov, der gegen Evgeny Bareev Remis spielte. Vincent Keymer und Elisabeth Pähtz spielten ebenfalls Remis, Keymer mit Weiß gegen Lucas van Foreest und Elisabeth mit Weiß gegen Praggnanandhaa.
Korobov, Anton - Bareev, Evgeny | ½-½ |
Kovalev, Vladislav - Saduakassova, Dinara | 1-0 |
L'Ami, Erwin - Gledura, Benjamin | 0-1 |
Keymer, Vincent - Van Foreest, Lucas | ½-½ |
Maghsoodloo, Parham - Chigaev, Maksim | 0-1 |
Paehtz, Elisabeth - Praggnanandhaa R | ½-½ |
Kuipers, Stefan - Esipenko, Andrey | ½-½ |