Winter in Polen

von ChessBase
19.12.2005 – Am Wochenende fanden in Warschau im Rahmen des 24th Chess Memorial of Stanislaw Gawlikowski die von den Firmen Amplico und AIG gesponserten 5. Schnellschachmeisterschaften der Europäischen Schachunion statt. Ausrichter waren die Warschauer Foundation for Chess Development und der Club Polonia Warschau. Insgesamt 411 Spieler hatten den Weg ins winterliche Warschau gefunden, darunter 34 Großmeister und 80 Spielerinnen. Unter diesen befindet sich auch Großmeisterin Natalia Straub, die erste Impressionen aus dem Warschauer Olympia-Zentrum liefert. Webseite des Ponischen Verbandes...Mehr...

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Winter in Polen
Von Natalia Straub

Als vor ein paar Wochen die Einladung des polnischen Schachverbandes einging, an der Europameisterschaft im Schnellschach in Warschau teilzunehmen, dachte ich, dass es eine gute Gelegenheit sei, die Semesterferien früher zu beginnen, Freunde zu besuchen, Warschau anzusehen und nebenbei ein bisschen Schach zuspielen. Also machte ich mich auf die Suche nach einem günstigen Flugangebot und wurde auch bei einem Billigflieger fündig. Wie sich am Flughafen herausstellte, waren die beiden frühen Flüge dieser Fluggesellschaft in andere polnische Städte abgesagt worden, so dass die Maschine nach Warschau bis auf den letzten Platz gefüllt war. Mit etwas Verspätung kamen wir dann aber doch an und mussten feststellen, dass wir offenbar auch das schlechte nasskalte Wetter mitgebracht hatten.

Glücklicherweise holte uns meine gute Freundin Monika Socko vom Flughafen ab und wir verbrachten zwei schöne Tage bei ihr, während ihr Mann sich mit der polnischen Nationalmannschaft im Trainingslager auf das bevorstehende Turnier vorbereitet. Da der Besuch der nach dem Krieg wieder aufgebauten Altstadt buchstäblich ins Wasser fiel, verlagerten wir unseren Spaziergang kurzerhand in eines der großen Shopping-Center, besuchten ein neu eröffnetes Outlet-Center sowie eine Porzellanmanufaktur.


Monika Socko und Natalia Straub


Outlet Center in Warschau

Nachdem der polnische Schachverband dieses Jahr bereits die EM mit klassischer Bedenkzeit ausgerichtet hat steht nun der Schnellschachwettbewerb auf dem Programm. Als Austragungsort dient das olympische Zentrum in Warschau und bietet reichlich Platz für die rekordverdächtige Teilnehmerzahl von 411, worunter sich 34 GMs und immerhin 80 Spielerinnen befinden. Neben den Schachlegenden Victor Korchnoi und Evgeny Sveshnikov zählen nominell sicherlich die Elobesten Viktor Bologan, Kiril Georgiev, Arkadij Naiditsch sowie die nahezu komplett angetretene polnische Nationalmannschaft zum Favoritenkreis. Aus Deutschland angereist sind u.a. noch Artur Jussupow und Oliver Brendel.


Das Olympia-Centrum


Austragungsort der Schnellschach-Em


Wem wird die Statue Glück bringen?


Die Spielsäle im Olympia-Centrum


Großer Spielssaal mit Liveübertragung der ersten 50 Bretter.




Schachlegenden: Korchnoi und Sveshnikov


Topgesetzter Viktor Bologan


Nummer 2 der Setzliste, Kiril Georgiev


Neuerdings Mitglied der deutschen Nationalmannschaft, Arkadij Naiditsch


Gut in Form nach dem Trainingslager, Bartosz Socko


Bartlomiej Macieja


Kamil Miton


Tomasz Markowski
 


Artur Jussupow


Auf Schachreise: Oliver Brendel

Im Kampf um die Frauenpreise greift neben den Polinnen Iweta Radziewicz, Joanna Dworakowska, Jolanta Zawadska und Marta Zielinska auch Harriet Hunt ein, die mit ihrem Bruder Adam aus England angereist ist.


Vormittags in Grün...


...Nachmittags in Schwarz: Iweta Radziewicz


Nur denkbar knapp am Finale vorbei: Jolanta Zawadzka


Marta Zielinska


Zielisnka und Kortschnoj


Harriet Hunt


Der Bruder von Harriet, Adam Hunt gegen Alexander Rustemov


Eine von 80 Teilnehmerinnen ...


Barbara Jaracz


Polnische Nachwuchshoffnung Beata Kadziolka


Svetlana Cherednichenko aus der Ukraine


Musste alleine die Familienehre hoch halten, Ilena Krasenkowa

Bei der in polnisch verfassten Eröffnungsansprache sorgte der Turnierdirektor Macieja für manches Gelächter unter den Anwesenden. Da sich GM Gdanski bei der Übersetzung ins Englische aber auf die Fakten beschränkte, bleiben die Anekdoten manch einem verborgen. Anschließend konnte es aber losgehen und dank der tatkräftigen Unterstützung des gesamten Organisationsteams werden die ersten 50 Bretter live ins Internet übertragen.


Bei der Eröffnungsansprache, Turnierdirektor Macieja


Übersetzte bei der Eröffnungsfeier ins Englische: Jacek Gdanski


Die Schiedsrichter sorgten für eine fehlerfreie Partieübertragung


Direktorin der polnischen Schachföderation, Dr. A. Forner-Urban und Präsident der ECU, Boris Kutin


Der Turniermodus sieht am ersten Tag 8 Runden Schweizer System vor. Die besten 16 nach zu spielenden Tiebreak-Partien erreichen die Finalrunde, alle anderen spielen am Sonntag noch einmal 5 Runden Schweizer System. Für die Favoriten galt es also, einen der ersten Plätze zu sichern und somit ins Finale einzuziehen. Am eindrucksvollsten gelang dies Bartosz Socko, der nach dem siegreichen Duell mit seinem Nationalmannschaftsgefährten Bartlomiej Marcieja gegen Viktor Korchnoi remisierte und als bestplatzierter ins Finale einzog. Obwohl Victor Korchnoi auch gegen Marta Zielinska nicht über ein Remis hinaus kam, reichte es für einen Platz im Finale. Ebenso zogen Artur Jussupow, Vladimir Malaniuk und Alexander Zubov aus der Ukraine, Sergei Movsesian aus der Slowakei, Zoltan Gyimesi und Robert Ruck aus Ungarn in die Gruppenrunde der besten 16 ein. Nicht ganz gereicht hat es für Victor Bologan, Vugar Gashimov, Evgeny Sveshnikov und Jolanta Zawadzka, die nur um Haaresbreite die Sensation verpasste.


Polnisches Spitzenduell, Bartosz Socko konnte sich gegen Bartlomiej Marcieja durchsetzen


Auch gegen Victor Korchnoi blieb Bartosz Socko ungeschlagen und sicherte sich den ersten Platz nach dem ersten Tag


Gut gelaunt ins Finale, Artur Jussuow und Vladimir Malaniuk aus der Ukraine


Ebenfalls aus der Ukraine, Alexander Zubov


Sergei Movsesian


Zoltan Gyimesi


Bologan und Ruck


Vugar Gashimov


Jussupov und Sveshnikov

Alles weitere und noch mehr Fotos, Ergebnisse etc. gibt es in Kürze ...

Natalia Straub



 

 

 

 


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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