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Das Kandidatenturnier in Toronto erregte große internationale Aufmerksamkeit, war ungemein spannend und brachte mit Dommaraju Gukesh den jüngsten Teilnehmer als Sieger hervor. Der 17-jährige Inder wird Titelverteidiger Ding Liren im Kampf um den Weltmeistertitel herausfordern.
Schon kurz nach dem Ende des Turniers startete der Weltschachbund seinen Bewerbungsaufruf und bezifferte die Gesamtkosten für die Veranstaltung mit 8,5 Mio. US-Dollar. Die stolze Summe setzt sich aus dem Preisgeld für die Spieler mit 2,5 Mio. US-Dollar (das Preigeld wurde um 500.000 USD gegenüber der Weltmeisterschaft 2023 erhöht), einer FIDE-Lizenzgebühr von 1,1 Mio. US-Dollar und Kosten für die Durchführung der Veranstaltung zusammen. Der Wettkampf soll vom 20. November bis 15. Dezember 2024 stattfinden und wird über 16 Partien gespielt.
Die Begeisterung über den Sieg von Gukesh in seinem Heimatland war groß und es wird erwartet, dass der Indische Schachverband genügend Sponsoren finden wird, um den WM-Kampf im eigenen Land durchzuführen. Demgegenüber ist Schach in China bei Weitem nicht so populär wie in Indien und der Chinesische Schachverband wird vermutlich größere Schwierigkeiten haben, die benötigte Summe aufzubringen. Außerdem wird China mit ziemlicher Sicherheit auch schon die Weltmeisterschaft der Frauen ausrichten, die zwischen den beiden Chinesinnen Ju Wenjun und Tan Zhangyi ausgefochten wird. Auf der anderen Seite wird sich China sicher ein Mitspracherecht bei der Wahl des Veranstaltungsortes ausbedingen, um die Chancengleichheit zu wahren.
In früheren Zeiten konnten die Spieler bei einer Anzahl von Geboten eine Liste ihrer Prioritäten aufstellen und die FIDE wählte den Veranstaltungsort gemäß des kleinsten gemeinsamen Nenners aus. Bei den inzwischen hohen Kosten für Sportveranstaltungen dieser Art hat sich die Anzahl der Interessenten allerdings reduziert. Und im Gegensatz zu Topveranstaltungen im Fußball oder den Olympischen Spielen ist ein Schachturnier trotz aller neuen Popularität nicht unbedingt durch Zuschauer- oder Werbeinnahmen nicht unbedingt gegenfinanzierbar.
In diesem Sinne hat eine Bewerbung an einem neutralen Ort gute Aussichten auf Erfolg, wenn dort die angefragte Summe für die Durchführung des Events beigebracht werden kann.
Der Stadtstaat Singapur liegt an der Südspitze der Malayischen Halbinsel und zählt zu den wirtschaftlich stärksten Staaten der Region. Singapur ist das einzige Land in Asien, das von allen Ratingagenturen mit einer "AAA"-Bonitätsbewertung gelistet ist. Die Bevölkerung setzt sich aus Malayen, Chinesen und Indern zusammen.
Die aktive Schachgemeinde ist im Vergleich zu anderen Ländern der Region naturgemäß nicht besonders groß, aber wachsend. Mit Tin Jingyao, Goh Wei Ming Kevin, Buenaventura Villamayor und Wong Meng Kong weist die nationale Rangliste immerhin vier Großmeister auf.
Einer von ihnen, Kevin Goh, ist der Geschäftsführer des Schachverbandes von Singapur. Zwischen 2006 und 2024 wurde er sechsmal Landesmeister. Seit 2004 vertritt der 40-Jährige sein Land bei Schacholympiaden. Den Großmeistertitel erhielt er im Alter von 36 Jahren.
Foto: Taterasia
Natürlich hat er das Kandidatenturnier in Toronto intensiv verfolgt und während der spannenden Partien kam ihm die Idee, die kommende Weltmeisterschaft vielleicht in Singapur auszurichten.
Er glaubt, eine Schachweltmeisterschaft in Singapur würde für eine neue Generation von spielstarken Jugendlichen sorgen. Die von der FIDE aufgerufenen 8,5 Mio. US-Dollar seien eine hohe Hürde, gab Goh gegenüber der Straits Times an, meinte aber, dass vielleicht auch ein geringer Betrag ausreichen könnte, wenn die übrigen Konditionen stimmen würden. Goh rechnet mit einem starken Angebot aus Indien. Auch in Argentinien gäbe es Interesse an der Ausrichtung einer Weltmeisterschaft, aber, so glaubt Kevin Goh, sei ein WM-Kampf zwischen einem Chinesen und einem Inder vielleicht nicht die richtige Konstellation für ein Match in Argentinien.
In diesem Sinne kann sich der Schachverband von Singapur an einem wirtschaftlich starken Standort Hoffnungen machen.
Im letzten Jahr führte Sagar Shah ein Interview mit der treibenden Kraft im Schach von Singapur.
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