WM: Kramnik verkürzt auf 4:6

von ChessBase
27.10.2008 – Remis hätte Vishy Anand heute zur Titelverteidigung bei der Schachweltmeisterschaft in Bonn gereicht, doch offenbar spielen dem Inder kurz vor dem Erfolg die Nerven einen Streich. In einer ruhigen Variante der Nimzoindischen Verteidigung, die Anand schon mehrmals gespielt hat, verlor der Weltmeister den Faden und verbrauchte sehr viel Zeit. Kramnik setzte konsequent nach und brach schließlich entscheidend mit seinen Schwerfiguren in die schwarze Stellung ein. Schon im 29. Zug musste Anand aufgeben. Kramnik verkürzt auf 4:6 und wahrt seine Chancen auf einen möglichen Stichkampf. Anand reicht ein einziges Remis aus den ausstehenden zwei Partien zur Titelverteidigung. Die nächste Partie wird am Mittwoch gespielt. Turnierseite... Analysen bei Spiegel-online...Mehr...

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Schachweltmeisterschaft Viswanathan Anand gegen Vladimir Kramnik
Die 10. Partie

Fotos: Wolfgang Rzychon, André Schulz


Bundeskunsthalle

Gegen Anand Nimzoindische Verteidigung wählte Kramnik mit 4.Sf3 und 5.g3 eine Variante, mit der Kasparov schon bei seinem Wettkampf 1986 gegen Karpov erfolgreich war. Auch gegen Anand kam Kasparov 2000 zum Erfolg, allerdings nur in einer Blitzturnier. Im Jahr zuvor endete eine Partie mit der gleichen Variante zwischen Kasparov und Anand in Wijk aan Zee remis. Aber auch Kramnik hat Erfahrung mit diesem Abspiel und zwar ebenfalls mit den schwarzen Steinen. 1998 bezwang er damit Kasparov, ebenfalls bei einem Blitzturnier, in Moskau.

Mit 18.Te1 wich Kramnik von den bekannten Vorbildern ab. Bisher spielte man an dieser Stelle 18.Le3, so auch Kasparov gegen Anand in der erwähnten Partie 1999 in Wijk aan Zee. In Jakovenko gegen Carlsen, der, so heißt es, Anand bei der Vorbereitung geholfen haben soll, geschah im Tal Memorial 2007 18.Lf4  Doch ohne Wirkung. Der Norweger gewann die Partie.

Im 17. Zug wich Anand dem Damentausch aus und brachte mit seinem Zug 21...e5 noch weiteren Pfiff in die Partie. Statt mit 22...Sc4 Figurenabtausch anzustreben, gruppierte der Weltmeister mit 22...Lg4 seine Truppen um, was Kramnik zum Raumgewinn am Damenflügel nutzte. In der Phase zwischen dem 22. und 26. Zuge verbrauchte der Titelverteidiger jedoch enorm viel Zeit. Nach 26...c4 hatte Anand nur noch knapp 18 Minuten für die restlichen 14 Züge auf der Uhr, während Kramnik ein Zeitpolster von über 50 Minuten hatte.

In dieser Phase geriet Anand unter starken Druck und musste, nachdem Kramnik mit seinen Schwerfiguren eingedrungen war, schon im 29. Zug und zwei Stunden Spielzeit aufgeben.





 

 

 

 

 

 


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