ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Wann hat sich die norwegische Regierung denn um die Ausrichtung des WM-Kampfes beworben?
Die Idee entstand schon gleich nach Carlsens Gewinn des Weltmeisterschaftstitels im letzten Herbst. Es ist ja auch naheliegend. Genau genommen, ist nicht die norwegische Regierung der Sponsor, sondern der Ölkonzern Statoil.
Das ist allerdings ein Staatskonzern...
Richtig. Wir haben dann Verbindung mit der FIDE aufgenommen und nun hing es davon ab, wer der Herausforderer werden würde. Wenn Aronian, Kramnik oder Mamedyarov es geschafft hätten, dann hätten sich auch Organisatoren aus Armenien, Russland oder Aserbaidschan beworben. Bei Anand als Herausforderer liegt der Ball natürlich bei uns im Feld. Indien hat ja gerade erst ein Match ausgerichtet.
Und weiß man schon, wo das Match stattfinden soll?
Ja, es gibt die Idee - mit dem staatlichen Ölkonzern Statoil als Haupotsponsor vielleicht auch nicht so abwegig - den Wettkampf auf einer Ölplattform auszutragen. Magnus Carlsen findet das spannend und hat schon sein OK gegeben. Er ist ja mit den Schachfreunden aus Stavanger eng verbunden. Stavanger ist ein Ölzentrum. Eine Plattform in der Nähe käme in Betracht, vielleicht Grane. Mit dem Match wollen wir auch für die Produkte unseres Landes werben, also Gas und Öl.
Auf einer Öl-Plattform? Das ist aber sehr abgelegen...
Ja, aber das ist im Schach doch normal. Khanty-Mansiysk, wo das Kandidatenturnier war, ist ja auch nicht viel belebter. Drumherum ist Wald, bei uns Wasser. Aber im Prinzip ist es doch das gleiche. Und hier wie dort wird mit Öl bezahlt.
Ölfelder in der mittleren Nordsee:
Karte: Norwegian Petroleum Dirctorate
Und wie kommen die Spieler dort hin?
Es gibt einen Helikopter-Shuttle. Etwa 150 km Entfernung, das ist mit dem Helikopter in weniger als einer Stunde erledigt.
Und was ist mit Zuschauern und Journalisten?
Zuschauer? Ach so, die werden über das Internet versorgt. Wer will, kann natürlich gerne auch persönlich kommen. Allerdings auf eigene Kosten. Aber wir stellen Stühle auf.
Die Journalisten können auch mit dem Helikopter, oder mit dem Schiff, vor Ort gebracht werden, wenn sie möchten. Die können wir dann aber nicht jeden Tag hin und her fliegen.
Heli-Shuttle
Die Journalisten sollen die ganze Zeit dort bleiben?
Warum nicht? Grane ist nicht so übel wie es vielleicht auf den ersten Blick aussieht. Der Blick auf das stürmische Meer im Herbst ist ganz romantisch.
Aber ist die Zeit auf der Plattform auf Dauer nicht etwas langweilig, zumindest, wenn keine Partien laufen?
Ach was. Es gibt viele spannende Sachen, die man machen kann. Wir werden Führungen anbieten, vielleicht auch Bootsfahrten in die Umgebung. Oder einen Ausflug zu einer der anderen Plattformen. Das Rahmenprogramm wird abwechslungsreich sein. Außerdem wird es ein spezielles Schachspiel geben, eigens für das Match entwickelt. Man kann es sich ansehen und kaufen. Die Auflage ist limitiert.
Das offizielle Wettkampf-Spiel
Wie wird das Preisgeld sein?
Das bewegt sich im üblichen Rahmen, etwas mehr vielleicht. Geplant sind 20 Mio. Norwegische Kronen, das sind knapp 2,5 Mio. Euro. 60% gehen an den Sieger, 40% an den Verlierer. Der Sieger erhält zusätzlich von Statoil 100 Barrel Rohöl, als Erinnerung an das Match.
Das Interview führte Eirik Rødskjegg
Webseite der norwegischen Regierung...