21.04.2010 – Michael Müller hat im Neuen Deutschland aus Sofia einen Vorbericht zur kommenden
Schachweltmeisterschaft veröffentlicht und spürt dabei auch der Frage nach,
inwieweit das "Heimspiel" für den Herausforderer Topalov für diesen einen
Vorteil und für Anand einen Nachteil bedeutet. "Selten zuvor wurde ein WM-Match
so auf den Herausforderer zugeschnitten, selten ein Heimsieg so fest
eingeplant," ist Müllers Eindruck in der bulgarischen Hauptstadt. Der
national-populistische bulgarische Präsident Boiko Borissow hat sich für die
Schach-WM im eigenen Land stark gemacht und werte einen Sieg des Lokalmatadors
als Imagegewinn für sich und das Land. Organisator Silvio Danailov,
Vizepräsident des Schachverbands und Manager von Topalov, will die
WM-Ausrichtung als Sprungbrett für höhere Aufgaben nutzen: Er kandidiert als
Präsident der europäischen Schachunion. Auf der anderen Seite könne der
Heimvorteil auch zur "Heimspielhölle" werden - wenn der Erwartungsdruck auf
Topalov zu groß wird.
Artikel im Neuen Deutschland...