ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
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Wolfgang von Kempelen - Zwei Maschinen
Die Sprechmaschine und der schachspielende Automat des Baron von
Kempelen (1734-1804) Vortrag und Präsentation von Brigitte Felderer, Jakob
Scheid und Ernst Strouhal (Wien) Einführung und Moderation Siegfried Zielinski.
Nachgebaute Mechanik des 18.Jh.
1769 präsentierte Kempelen einen mechanischen Schachspieler in orientalischem
Kostüm. Der "Schachtürke" entwickelte sich zu einer der großen
Techniksensationen des 18. Jahrhunderts. Aber nur scheinbar hatte ein Automat
von der Ratio Besitz ergriffen, denn im Inneren verbarg sich ein Mensch.
Die Geschichte der Bewahrung und Aufdeckung des Geheimnisses und dem Agieren
des Menschen in der Maschine wird wieder und wieder erzählt - bis hin zum
Wettkampf von Garry Kasparov gegen den Schachcomputer Deep Blue. Kempelens
Sprechmaschine hingegen folgte aufklärerischen Ideen und sollte Gehörlosen
eine vernehmbare Stimme verleihen. Dabei war Kempelen davon überzeugt, dass
sich die Konstruktion sprechender Maschinen am Vorbild des menschlichen
Artikulationsapparats zu orientieren hätte.
Kempelens 1791 erschienene Schrift über den Mechanismus der
menschlichen Sprache zählt zu den Anfängen der Experimentalakustik.
Im Zentrum der Veranstaltung steht die Kempelen-Box mit Nachbauten der beiden
Maschinen, die zwischen 1999 und 2001 an der Universität für angewandte Kunst
Wien entwickelt und gebaut wurde. Vorführung der Kempelen-Box und
Demonstration der Sprechmaschine und des Schachautomaten durch Brigitte
Felderer, Jakob Scheid und Ernst Strouhal. (Susanna Poldauf,
Lasker-Gesellschaft)
Die transmediale ist das größte Festival für
Kunst und die kreative Anwendung digitaler Medien in Deutschland. Die 20.
Ausgabe des Festivals, das als VideoFilmFest 1988 begann, findet unter dem Motto
"unfinish!" - Schlachtruf und Fluch der künstlerischen Arbeit mit digitalen
Medien - statt. Mit "unfinish!" stellt die transmediale.07 die Frage der
Endlichkeit und lotet Möglichkeiten aus, scheinbar abgeschlossene Prozesse
wieder zu öffnen.
Der Medientheoretiker Friedrich Kittler und der kanadische
Politikwissenschaftler Arthur Kroker sind Keynote-Sprecher in der Konferenz, die
sich dem aktuellen Thema widmet. Der australische Medienkünstler Stelarc
präsentiert sein aktuelles Projekt "1/4 Scale Ear". Das dritte Ohr, eine aus
menschlichen Zellen gezüchtete Prothese, ließ er sich in den Arm einsetzen.
Die "unfinish!"-Ausstellung am Hanseatenweg zeigt Werke von David Rokeby, Herwig
Weiser, Kurt d'Haeseleer, Moon Na, u.a. Der Wettbewerb prämiert herausragende
künstlerische Positionen der digitalen Medienkunst – der transmediale Award 2007
wird am 3. Februar verliehen. Nominiert für den Preis wurden Arbeiten von Herman
Asselberghs (Proof of Life), Tim Shore (Cabinet) und Antoine Schmitt (still
living).
Zum Jubiläum erscheint ein Registerband "TM x 20 - REGISTER, 20 Jahre
transmediale", herausgegeben von der transmediale, Berlin.
Informationen unter
www.transmediale.de