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Mit Sergey Karjakin erwischte es in der 3. Runde einen weiteren Favoriten. Der Vizeweltmeister von 2016 kam heute gegen Nikita Vitiugov nicht über ein Remis hinaus, nachdem er gestern in der ersten Partie unterlegen war. Das Ergebnis wertet auch noch einmal die Leistung von Niclas Huschenbeth auf, der keine seiner beiden regulären Partien gegen Vitiugov verloren hatte und erst nach dem Tiebreak ausschied.
Die Niederlage in der gestrigen 1. Partie basierte auf einem Versehen von Karjakin.
Hier spielte Karjakin 52... Dd5 und übersah 53. Lc5. Nach 52...Ld7 hätte er noch gute Remischancen gehabt.
Heute musste Karjakin mit Weiß auf Gewinn spielen, schaffte es aber gar nicht Vitiugov unter Druck zu setzen. Dieser stand sogar bald besser, begnügte sich aber mit einem Dauerschach.
21... Sh5 Mit der hässlichen Drohung ... Sf4.
[Die Maschine spielt stattdessen 21...Lxf2+ 22.Kxf2 Tae8 23.Le6 Se4+ 24.Sxe4 Sh4 mit schwarzem Vorteil.]
22.Te6 Lxf2+ Forciert das Remis. 23.Kxf2 Dg3+ 24.Kg1 Sf4 25.Sf1 Sxh3+ 26.Kh1 Sf2+ 27.Kg1 Sh3+ 28.Kh1 Sf2+ 29.Kg1 Sh3+ 30.Kh1 Sf2+ remis.
Mit Pentala Harekrishna rannte ein weiterer Favorit einem Rückstand nach. Der seit einigen Jahren in Tschechien lebende Inder hatte gesten seine erste Partie gegen Kirill Alekseenko verloren und kämpfte heute mit den weißen Steinen um den Ausgleich, allerdings vergeblich. Die zweite Partie ging auch verloren.
Und was machte Liviu-Dieter Nisipeanu gegen Peter Svidler?
Liviu-Dieter Nisipeanu
Gestern stand der deutsche Nationalspieler zeitweise deutlich besser, verpasste aber den Gewinn. Heute hatte Nispeanu mit Schwarz in der Armenischen Variante der Französischen Verteidigung keine zu großen Probleme zu lösen.
Die Armenische Variante (5... La5 statt 5... Lxc3). Noch bis zum 20. Zug gab es eine Vorgängerpartie.
In ein paar, teils älteren, Partien hatte Svidler nie mehr als ein Remis aus dieser Variante herausgeholt und so war es auch diesmal. Das Match wird morgen im Stichkampf entschieden.
Eine ausgesprochen glatte Promotion in die 4. Runde feierte Alexander Grischuk gegen den Chinesen Xu Xiangyu. Grischuk gewann beide Partien, heute mit Weiß.
Gegen Grischuks Katalanisch konterte Xu mit
4... g6 Warum nicht? Ausgrabungen in der Mega Database ergaben, dass (wahrscheinlich) Barbara Sebastian die erste war, die auf diesen Zug kam, in ihrer Partie gegen Christine Espig bei den U18-Mädchenmeisterschaften der DDR 1968, weshalb der Name "Barbara"-Variante gerechtfertigt wäre. Der Zug geriet dann aber für einige Jahre in Vergessenheit.
Grischuk machte ein paar normale Züge und bot mit einer Zugwiederholung wohl (still) Remis an, was Schwarz aber ablehnte. Also machte Grischuk ernst und die Partie fand einige Züge später in einem etwas ungewöhnlichen Stellungsbild ihr Ende.
Nach dem erzwungenen 32...Sg8 33. g5 ist der Springer auf g8 gefangen. Xu gab auf.
Xu ist ausgeschieden, aber mit Wang, Yu, Wei und Ding sind noch vier weitere Chinesen im Rennen. Sie spielten gestern und heute alle Remis. Der Losgott hat dabei Wei und Yu gegeneinander geführt. Nach zwei Unentschieden wird das chinesische Duell morgen im Stichkampf entschieden. Wang Hao spielte zweimal remis gegen Leinier Dominguez. Ding hat es als Erster der Setzliste und damit Top-Favorit des Turniers mit der Nachwuchsrakete Alireza Firouzja zu tun, konnte aber gegen den jungen Iraner in den langen Partien nichts ausrichten. Auch hier fällt die Entscheidung erst morgen im Stichkampf.
Unter den Vorzeichen "Favorit gegen Nachwuchsspieler" stand auch auch Match zwischen Anish Giri, heute mit Schwarz, gegen Jeffrey Xiong. Giri ist mit seinen 25 Jahren tatsächlich schon ein alter Hase.
Jeffrey Xiong
Die erste Partie fand gestern keinen Sieger. Die zweite heute auch nicht. Morgen sieht man sich noch einmal im Tiebreak. In Runde zwei hatte Anish Giri diesen schon bis zur Armageddon-Partie ausgekostet.
Zu den Spielern, die bereits weiter sind, gehört Shakhriyar Mamedyarov. Gestern gewann er gegen Eltaj Safarli. Heute wusste sein Landsmann schon nach 21 Zügen, dass nichts geht.
Zu einem gerade auch auf Deutsch erschienenen Interview mit Sagar Shah steuerte Henrik Carlsen ein schönes Bild aus dem Jahr 2004 bei. Es wurde in Dubai aufgenommen und zeigt Team Carlsen am Kicker. Mamedyarov (mit Schnurrbart), der so tragisch früh verstorbene Vugar Gashimov und der kleine Eltaj Safarli schauen zu. Aber gegen wen spielen die Carlsens hier? Henrik Carlsen hat seine Kamera etwas ungünstig ausgerichtet. Sonst würde man sehen, dass der Hamburger Andi Albers, derzeit Mannschaftsführer der HSK-Frauenbundesligamannschaft, als Führer der blauen Figuren hier starken Widerstand leistet. Das musste mal erwähnt werden.
Carlsen auch am Kicker top. Die anderen können nur zuschauen.
Und auch Levon Aronian ist weiter. Er gewann heute seine Schwarzpartie gegen Maxim Matlakov. Wesley So verteidigte mit einem Remis gegen Vidit seine Führung aus dem Sieg in der ersten Partie.
Aronian, rechts, schaut auf seine Partie