World Cup: Letzter Werderaner ausgeschieden

von Matthias Krallmann
14.09.2017 – Die Bundesliga ist im World Cup jetzt noch mit sechs Spielern vertreten: Aronian, Vachier-Lagrave, Svidler (Baden-Baden), Rapport (Solingen), Ivanchuk (Aachen) und Rodshtein (Schwäbisch Hall). Werder Bremens Neuzugang Danniil Dubov ist hingegen leider raus. Werder-Trainer Matthias Krallman zieht Bilanz.

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World-Cup: Daniil Dubov unterliegt Levon Aronian

Werderaner scheitert im Achtelfinale

In der ersten Partie hatte Daniil Weiß und zeigte erneut seine Flexibilität in der Eröffnung. Diesmal begann er mit 1.Sf3, dem einzigen der Hauptzüge, die er in Tiflis noch nicht gespielt hatte. Durch Zugumstellung mündete die Partie in die offene Variante in der Katalanischen Eröffnung. Daniil brachte im 11. Zug mit Sa3 eine Neuerung, doch die Stellung blieb im Gleichgewicht. Im 20. Zug forcierte der Werderaner das Spiel, indem er seinen d-Bauern nach vorn schickte. Aronian reagierte überlegt und ließ sich von Dubovs aggressiver Spielweise nicht beeindrucken. Der Werderaner opferte die Qualität für einen Bauern und Initiative, aber Aronian geriet nie in Verlustgefahr. Im Gegenteil, nachdem Aronian sich konsolidiert hatte, konnte er sogar gewinnen. Doch er ging an dieser Möglichkeit vorbei und die Partie endete mit einer kleinen Dauerschachkombination.

 

 

In seiner Schwarzpartie spielte Daniil Grünfeldindisch und sah sich gleich einer Attacke von Aronians h-Bauern gegenüber. Der Armenier brachte mit 15.Tc1 eine theoretische Neuerung und  entwickelte eine starke Initiative. Dubov gewann einen Bauern und konnte die Damen tauschen, aber Aronians Figuren dominierten. Beim Versuch sich zu befreien bekam der Werderaner zunehmend Probleme. Nun zeigte Aronian seine ganze Klasse und erreichte eine klar vorteilhafte Position. Schließlich wickelte Aronian in das Endspiel Turm und Bauer gegen Läufer und Bauer ab. Die beiden Bauern standen sich auf der g-Linie gegenüber und Dubov versuchte eine Sperre zu errichten.Im 92. Zug unterlief Aronian ein Fehler und Daniil hatte plötzlich eine klare Remisstellung auf dem Brett. Doch der Werderaner verpasste seine Chance, obwohl er noch eine halbe Stunde Bedenkzeit hatte. Dubov war mit 0,5-1,5 geschlagen und musste die Heimreise antreten.

 

Dennoch kann der Moskauer mit seinem Abschneiden sehr zufrieden sein. Die Runde der besten 16 bei einem Turnier zu erreichen, bei dem die ersten fünfzehn der Weltrangliste am Start waren, ist sicher aller Ehren wert. Dubov zeigte eine starke Leistung: Bei den Partien mit langer Bedenkzeit erzielte Daniil 4,5 Punkte aus 8 Partien gegen eine teils deutlich stärkere Gegnerschaft (Karjakin, Aronian). Im Schnellschach machte Dubov zweieinhalb Punkte aus vier Partien. Werder Bremen freut sich auf die ersten Einsätze seines Neuzugangs in der Bundesliga.

Gewinnen gegen Grünfeld

Die Grünfeld-Verteidigung ist eine sehr dynamische Eröffnung, bei der die schwarze Stellung in vielen Varianten so wirkt, als ob sie an einem seidenen Faden hinge.

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Foto: Anastasiya Karlovich

 


Matthias Krallmann ist der Schachtrainer von Werder Bremen. (Foto: werder.de)

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