Zwei der acht Matches des Achtelfinales des World Cups wurden nach den regulären zwei langen Partien entschieden. Vidit gewann gegen Vasif Durarbayli und Sam Shankland schaltete Peter Svidler aus. Die übrigen sechs Wettkämpfe fanden erst heute in den Stichkämpfen ihre Sieger.
Jan-Krzysztof Duda setzte sich gegen Alexander Grischuk gleich in der ersten Stichkampfrunde durch. Duda gewann ein kompliziertes Leichtfigurenendspiel. Objektiv war das Endspiel remis, aber Grischuk griff fehl.
59.Sh6+ Ke6? [Richtig war 59...Kf8= 60.e6 (Nach 60.c3? Ld7 gewinnt Schwarz. Der a-Bauer macht das Rennen.) 60...Lxc2 61.Ke5 Lg6 (61...a4? 62.f7 Lg6 63.Kf6 Lxf7 64.e7+ Ke8 65.Sf5 Lc4 66.Sg7+ und gewinnt.) 62.Sf5 a4 63.e7+ Ke8 64.Sg7+ Kd7 65.Se6 Lf7 (65...c4 66.Sf8+) 66.Sxc5+=
]
60.f7 Ke7 61.e6 [Droht Ke5, Sg8 und Kf6.]
61...Le8 62.Sf5+ Kf8 63.fxe8D+ Kxe8 64.Ke5 [Weiß kommt zuerst: 64.Ke5 a4 65.Kf6 a3 66.e7 a2 67.Sg7+ Kd7 68.e8D+ Kd6 69.De6#] 1–0
Die zweite Partie gestaltete Duda remis und erreicht damit das Viertelfinale.
Einen glatten 2:0-Sieg in der ersten Stichkampfrunde feierte Vladimir Fedoseev gegen Velimir Ivic. Der Serbe hatte in Runde drei Matthias Blübaum und in Runde vier Dmitry Andreikin aus dem Turnier geworfen. Nun war für den jungen Großmeister Endstation.
Ebenfalls in der ersten Stichkampfrunde kam M.amin Tabatabaei gegen Hauk Martirosyan weiter. Er gewann nach einem Remis in Partie eins die zweite Stichkampfpartie.
Andrey Esipenko schließlich lieferte Magnus Carlsen im Wettstreit um den Einzug ins Viertelfinale einen großen Kampf. Nach den beiden Remisen in den regulären Partien endeten auch die beiden Partien der ersten Stichkampfrunde remis. In der nächsten Stichkampfrunde punktete der Weltmeister in der ersten Partie:
[Der weiße Bauer auf c6 ist der sprichwörtliche "Pfahl im Fleische" und behindert das schwarze Spiel. Schwarz forciert nun Verwicklungen und hoffte, den Bauern damit loszuwerden.]
18...Se4 19.Lxe4 dxe4 20.Sd7 [Die schwarze Idee war 20.Dxe4 Lxe5 21.Dxe5 Lxc6]
20...f5 [Schwarz gibt eine Qualität, in der Hoffnung auf Spiel. 20...Te8 21.Dxe4 mit Bauerngewinn.]
21.Sxf8 Dxf8 22.Lf4 Td8 23.Le5 Lxe5 24.dxe5 h6 [24...Td5 25.Tad1 Txe5 26.Td7+–]
25.Tad1
[In dieser Partie geht für Schwarz gar nichts mehr.]
25...Txd1 26.Txd1 Db4 27.Kf1 e3 28.f3 h5 29.Td7 h4 30.Txc7 h3 [Schwarz hat ein schönes Gefängnis für den weißen König gebaut, doch Carlsen lässt sich nicht erschrecken.]
31.Td7 [31.Td7 Kh7 32.Td8 und der c-Bauer läuft.] 1–0
Esipenko schlug jedoch sofort zurück. Der russische Großmeister kam schon bald nach der Eröffnung in Vorteil und hielt diesen bis ins Endspiel fest.
57.Th8 [Wickelt in ein gewonnenes Bauernendspiel ab.]
57...Txd7 58.Th7+ Ke6 59.Txd7 Kxd7 60.g5 fxg5 61.Kg4 Kc6 62.Kf5 [Am einfachsten.]
[62.Kxg5 reicht auch: 62...Kb5 63.Kf5 Kxa5 64.Kxe5 b5 65.Kd4 b4 66.Kc4 Ka4 67.e5 b3 68.e6 b2 69.e7 b1D 70.e8D+]
62...Kb5 63.Kxe5 Kxa5 64.Kd6 1–0
Schließlich setzte sich aber doch die weltmeisterliche Routine durch. Carlsen entschied in der dritten Stichkampfrunde beide Blitzpartien für sich.
Bilder eines Wettkampfes
Im Match zwischen Etienne Bacrot und Kacper Piorun legte der polnische Problemexperte mit einem Sieg in der ersten Stichkampfpartie vor. Bacrot glich in Partie zwei aus. In der nächsten Stichkampfrunde gewann der Franzose beide Partien und steht nun im Viertelfinale, wo er auf Magnus Carlsen trifft.
Eine ganz knappe Angelegenheit war das Match zwischen Maxime Vachier-Lagrave und Sergey Karjakin. Hier endeten alle Partien remis, bis Karjakin in der zweiten Stichkampfrunde die zweite Partie für sich entschied.
Sergey Karjakin
Den einzigen Stichkampf im World Cup der Frauen bestritten Anna Muzychuk und Nana Dzagnidze. Muzychuk gewann glatt mit 2:0 und spielt im Halbfinale nun gegen Aleksandra Goryachkina. Das zweite Halbfinale lautet Alexandra Kosteniuk gegen Tan Zhongyi.
Anna Muzychuk
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