16.09.2019 – Unter den letzten 32 Spielern des Worldcups sind noch einige wenige Außenseiter. Eltaj Safarli, Xu Xiangyu und Daniil Yuffa (gegen Teimour Radjabov) stießen heute an ihre Grenzen. Liviu Dieter Nisipeanu stand gegen Peter Svidler zeitweise sehr aussichtsreich, aber es reichte nicht zum Sieg. | Fotos: Eteri Kublahvili/ FIDE
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Heute begann in Khanty-Mansiysk die 3. Runde des World Cups. Nach vielen spannenden Kämpfen sind von den ursprünglich 128 Spielern jetzt noch 32 Spieler übrig. Einige prominente Spieler mussten vorzeitig abreisen. Unter denen, die jetzt noch dabei sind, findet man kaum noch echte Außenseiter. Der einzige Spieler unter den verbliebenen 32, der eher noch unbekannt ist, ist der chinesische Großmeister Xu Xiangyu. Mit Elo 2576 ist der 20-Jährige einer von drei Spielern, die eine Elozahl unter 2600 aufweisen. Die anderen beiden sind Daniil Yuffa und Eltaj Safarli.
Die Hürden werden für die "Underdogs" von Runde zu Runde allerdings immer höher. Xu spielt in Runde drei gegen Alexander Grischuk und kassierte heute eine Niederlage.
Weiß war unter Druck und "gewann" hier im Zuge einer Kombination die Dame: 27. T1xg6 fxg6 28. Th7. Schwarz blieb allerdings mit zwei Türmen und Läufer übrig - zuviel Holz im Tausch gegen eine einzige Dame.
Videoanalyse von IM Georgios Souleidis
Eltaj Safarli traf auf seinen Landsmann Shakhriyar Mamedyarov und landete in einem schlechteren Turmendspiel.
Das Endspiel ist vielleicht nicht klar gewonnen (Karsten Müller weiß mehr) aber Weiß konnte es nicht halten.
Turmendspiele zählen zu den am häufigsten anzutreffenden Endspielen überhaupt. Und gerade hier macht sich das Training besonders rasch in Form halber oder ganzer Punkte bezahlt, weil schon die Kenntnis weniger Faustregeln und Methoden das Leben stark erleichtert und selbst in komplexen Stellungen einen roten Faden an die Hand gibt. Während sich die zweite Endspiel DVD aus der Reihe von Karsten Müller mit den theoretischen Turmendspielen beschäftigte und nach Materialverteilung strukturiert war, stehen auf dieser DVD die Motive in Turmendspielen im Mittelpunkt. Grundlegende Techniken (z. B. der Regenschirm) und Faustregeln (wie „Der Turm gehört hinter den Freibauern“) stehen auf dem Programm.
Und auch Daniil Yuffa konnte dem Spielwitz von Teimour Radjabov nicht genug entgegensetzten und musste am Ende ebenfalls eine Niederlage quittieren.
Das Gros der Spieler, die jetzt noch dabei sind, liegt aber nicht nur über 2600. Der "übliche" Wert ist eine Zahl über 2700. Dazu gehört Liviu-Dieter Nisipeanu nicht. Nachdem Niclas Huschenbeth im Stichkampf gegen Nikita Vitiugiv ausgeschieden ist, trägt Liviu-Dieter Nisipeanu alleine die Last, den Deutschen Schachbund würdig zu vertreten. Das machte der Deutsch-Rumäne bisher sehr gut. Gegen Mircea Parligras bemühte er noch den Stichkampf, aber Hikaru Nakamura knockte Nisipeanu mit 1,5:0,5 locker aus, wobei der halbe Punkt in der zweiten Partie noch ein Geschenk der deutschen Nummer Eins war. Nisipeanu stand klar auf Gewinn.
In der 3. Runde hatte Nisipeanu es nun mit Peter Svidler zu tun. Der St. Petersburger ist ein ausgewiesener World Cup-Spezialist und war natürlich durch die Niederlage des 2700-Kollegen Nakamura vor seinem Gegner gewarnt.
Svidler-Nisipeanu
Nisipeanu führte in der ersten Partie die weißen Steine und erreichte in einer Spanischen Partie die folgende Stellung.
Hier ließ der deutsche Nationalspieler sein taktisches Können aufblitzen, gewann mit 31. Lxg6 fxg6 32. Tc4, verbunden mit hässlichen Abzugsdrohungen, Material und erreichte eine aussichtsreiche Stellung.
Für Peter Svidler wurde es nun Zeit, seine Weltklasse in der Verteidigung zu zeigen.
Es folgte stark 37... Lc5. Nach 38. Lxc5 De1+ nahm Schwarz noch den Bauern e5 mit. Das folgenden Damenendpiel war noch etwas besser für Weiß, ließ sich aber nicht gewinnen.
Etwas überraschend kam die Niederlage von Pentala Harikrishna gegen Kirill Alekseenko. Der Verlauf der Partie war allerdings eindeutig. Die indische Nummer zwei ist morgen im Rückkampf gefordert, hat dort aber den Vorteil der weißen Steine.
Jan-Krzysztof Duda legte mit einem Sieg gegen Dmitry Andrejkin ebenfalls vor.
Nicht nur Nachwuchs-Beobachter Thorsten Cmiel schaute mit Spannung auf den Kampf zwischen dem besten jungen Nachwuchsspieler Alireza Firouzja und dem Weltranglistendritten Ding Liren.
Firouzja und Ding
Die erste Partie endete ohne Sieger.
Ein anderer starker Junior, Jeffrey Xiong, ließ sich von Anish Giri auch nicht besiegen. Ebenfalls remis endete da chinesische Duell Wei Yi gegen Yu Yangyi. Auch Wei Yi ist ja noch ein Nachwuchsspieler, allerdings schon lange dabei.
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