WR Chess gewann zum zweiten Mal in Folge den Titel bei der Mannschafts-Blitz-Weltmeisterschaft. Nach dem Gewinn des Titels als Mannschafts-Schnellschach-Weltmeister 2023 ist dies der dritte Erfolg des von Wadim Rosenstein gesponserten Teams bei diesem noch jungen Wettbewerb der FIDE. Vor drei Jahren wurde in Düsseldorf bei der Auftaktveranstaltung nur eine Mannschafts-Schnellschach-Weltmeisterschaft ausgespielt. Die Mannschafts-Blitz-Weltmeisterschaft kam im letzten Jahr beim Turnier in Almaty dazu. Im Unterschied zu vielen anderen Wettbewerben dieser Art, werden die beiden  Mannschaftsweltmeisterschaften im Schnellschach und Blitzschach an sechs Brettern gespielt, von denen mindestens eines von einer Frau und eines von einem Spieler unter Elo 2000 besetzt sein muss.

In diesem Jahr wurde beim Turnier in London der Modus der Mannschafts-Blitz-Weltmeisterschaft im Unterschied zum Vorjahr geändert. Anders als die Mannschafts-Rapid-Weltmeisterschaft wurde das Blitzturnier nicht im Schweizer System ausgetragen, sondern zunächst am vergangenen Samstag mit vier Vorgruppen im Modus jeder gegen jeden, aus denen die besten vier sich für eine K.o.-Endrunde qualifizierten. In der K.o.-Phase wurden die Begegnungen doppelrundig gespielt. 

In den vier Gruppen setzten sich die Favoriten-Teams durch und erreichten das Achtelfinale der K.o.-Phase. Dort konnten sich auch die vier Erstplatzierten der Gruppen einigermaßen mühelos durchsetzen. WR Chess Team, Freedom und MGD1 gewannen jeweils beide Matches. Usbekistan, Sieger der Gruppe C vor Germany and Friends reichte ein Sieg und ein Unentschieden gegen Barys.kz. Das deutsche Top-Team gewann zweimal hoch gegen Hetman GKS Katowice und traf im Viertelfinale auf den Titelverteidiger WR Chess.

In dieser Begegnung kam es dann zu einem Zwischenfall der besonderen Art. Die Spieler von WR Chess erschienen zu spät zum Viertelfinale, erst zweieinhalb Minuten nachdem die Runde schon begonnen hatte und spielten die Partien (Bedenkzeit: 3 Minuten plus 2 Sekunden Zugabe pro Zug) mit großem Zeitnachteil. Der Wettkampf endete mit 4:2 zugunsten von Germany and Friends.

WR Chess legte jedoch Protest ein, mit der Begründung, dass die Mannschaft über den genauen Beginn des Viertelfinales irreführende Informationen erhalten hätte.

Wie entscheidet das Schiedsgericht?

Langes Warten

Nach über einer halben Stunde Beratung entschied das Schiedsgericht, dass der Einspruch von WR berechtigt wäre. Besser wäre es allerdings gewesen, wenn der Protest von WR-Chess noch vor dem Beginn der Partien erfolgt wäre. Das Ergebnis wurde schließlich annulliert und das Match wiederholt. WR Chess gewann und siegte auch im Rückkampf. 

In den übrigen Hinrunden der Viertelfinals endeten alle anderen Matches unentschieden. In der Rückrunde schaltete Hexamind den Rapid-Weltmeister MGD1 mit 4:2 aus. Matchwinner war Anish Giri, der Pentala Harikrishna besiegte.

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KazChess setzte sich gegen Freedom mit einem 3,5:2,5-Sieg durch.  Das Team aus Kasachstan besiegte alle drei Spitzenbretter von Freedom und sicherte sich damit einen Platz im Halbfinale. Usbekistan gewann mit 5:1 gegen Ashdod. 

Im Halbfinale gewann WR Chess den ersten Wettkampf gegen Hexamid hoch mit 5,5:0,5. In der zweiten Halbfinal-Begegnung trennten sich Usbekistan und KazChess in einem umkämpften Wettkampf 3:3. Im Rückkamp musste WR Chess sich strecken, um nicht gegen Hexamid zu verlieren, nachdem Aronian an Brett eins Nepomniachtchi besiegt und Divya Deshmuk gegen Yifan Hou gewonnen hatte. Maxime Vachier-Lagrave und Wadim Rosenstein sorgten mit ihren Siegen schließlich für ein 3:3, was zum Einzug ins Finale reichte. KazChess gewann den Rückkampf gegen Usbekistan mit 4:2.

Im Finale setzte sich WR Chess gegen KazChess ungefährdet durch und gewann beide Matches mit 4:2. Alireza Firouzja war der erfolgreichste Spieler im Team von WR Chess mit 7 Punkten aus 8 Partien und wurde als Player of the Day gefeiert.

Das Spiel um Platz drei gewann Hexamid mit zwei 3,5:2,5-Erfolgen gegen Usbekistan. Fünfter wurde MGD1 nach Siegen über Freedom, ebenfalls zweimal knapp mit 3.5:2,5. Der siebte und achte Platz wurde zwischen Ashdod und Germany and Friends geteilt. 

Als Belohnung für den Sieg erhielt WR Chess einen Pokal und ein Preisgeld von 75.000 US-Dollar.

Vize Kazchess

Hexamid

Freedom

MGD1

Die K.o.-Tabelle

Ergebnisse

Partien

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