WR Chess Masters, Runde 2: Siege für Abdusattorov und Gukesh

von Klaus Besenthal
17.02.2023 – In der am Freitag gespielten 2. Runde des Düsseldorfer Topturniers hat Nodirbek Abdusattorov gegen Andrey Esipenko gewonnen. Gukesh hat Praggnanandhaa besiegt. Die drei anderen Partien sind remis ausgegangen: Vincent Keymer gegen Levon Aronian, Jan-Krzysztof Duda gegen Ian Nepomniachtchi und Anish Giri gegen Wesley So. An der Tabellenspitze steht nun eine Gruppe von vier Spielern mit jeweils einem Score von 1,5/2: So, Aronian, Abdusattorov und Gukesh. Keymer (0,5/2) teilt sich Platz 8 mit Duda. | Fotos: Lennart Ootes

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WR Chess Masters

Bei dem Topturnier in Düsseldorf spielen mehrere sehr junge Spieler mit, zu denen sich jeweils einiges sagen lässt. Der beste Spieler aus dieser Gruppe ist derzeit zweifellos der 18-jährige Nodirbek Abdusattorov - seit Monaten schon schwimmt der Usbeke auf einer Welle des Erfolgs und scheint den Sprung von der erweiterten in die absolute Weltspitze bereits vollzogen zu haben. Eine ähnliche Entwicklung hätte man vor zwei Jahren auch dem inzwischen 20-jährigen Andrey Esipenko vorhersagen können, doch dann machte Putins Krieg aus dem jungen Russen einen, so heißt es bei Wikipedia, "Schachspieler ohne Verbandszugehörigkeit". Esipenko schlägt sich wacker, zeigt viel Präsenz auf Turnieren im Westen, aber in seiner Entwicklung scheint er derzeit nicht voranzukommen. Und das ist ja auch kein Wunder, denn hundertprozentig auf Schach konzentrieren kann man sich wohl kaum, wenn man sich aufgrund der politischen Verhältnisse überstürzt aus seiner Heimat verabschiedet hat. Was das konkret bedeutet, ob Esipenko noch nach Russland reist oder vollständig im Exil lebt, wo er lebt und wovon, welchen Status er hat, wer ihn unterstützt, das alles wissen wir nicht, aber es dürfte ihn sicher stark belasten.

In der Partie gegen Abdusattorov unterlief Esipenko ein früher Missgriff, nach dem sein Gegner sofort alle Brücken hinter sich abbrach und - erfolgreich - voll auf Angriff setzte:

 

 

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Die Spieler bei der Analyse

Noch jünger als Abdusattorov und Esipenko sind Gukesh und Praggnanandhaa, die beiden Inder. Der 16-jährige Gukesh hatte schnell das bessere Ende für sich, als Pragg einen Blackout erlitt: Der 17-jährige "vergaß" ein Motiv, das schon die ganze Zeit über im Raum gestanden hatte, einfach für einen kurzen Moment.

 

 

Diese beiden würden bestimmt gerne irgendwann einmal Weltmeister werden

Vincent Keymer hatte mit Levon Aronian, der sich im reifen Schachspieleralter von 40 Jahren befindet, den ältesten unter den Teilnehmern als Gegner. Keymer probierte in der Eröffnung einen ungewöhnlichen Zug aus, doch Aronian ließ sich davon nicht beeindrucken und glich die Partie letztlich mit sicherer Hand aus. Am Ende stand dann ein frühzeitiges Remis.

 

 

Levon Aronian, der seit Jahr und Tag zur absoluten Weltspitze gehört, wurde 1982 noch als "Sowjetbürger" geboren - heute spielt er für den US-Verband

Nicht allzu viel los war in der Partie zwischen Jan-Krzysztof Duda und Ian Nepomniachtchi.

 

 

Über Nepo lässt sich bei Wikipedia nachlesen, dass er, anders als Esipenko, immer noch "russischer" Schachspieler ist

Ein schnelles Remis, noch vor dem 30. Zug, haben auch Anish Giri und Wesley So produziert:

 

 

Ergebnisse aus Runde 2

 

Tabelle nach Runde 2

 

Partien

 

 

Turnierseite


Klaus Besenthal ist ausgebildeter Informatiker und ein begeisterter Hamburger Schachspieler. Die Schachszene verfolgt er schon seit 1972 und nimmt fast ebenso lange regelmäßig selber an Schachturnieren teil.