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Der normalerweise nur sehr schwer zu schlagende Wesley So hatte in seiner Partie gegen Vincent Keymer ein paar "schlampige" Züge gemacht, nach denen er prompt auf verlorenem Posten stand. Passiv musste der US-Amerikaner darauf warten, von den schwarzen Zentrumsbauern überrollt zu werden, auch wenn er die Schwächen seiner Stellung nach Kräften zu überdecken versucht hatte. Am Ende gewann Keymer zwar nur einen Bauern, doch er hatte klar erkannt, dass das Endspiel leicht zu gewinnen sein würde.
Der Prozess der Entscheidungsfindung - Grundlagen
In insgesamt 6 Kapiteln untersuchen wir folgende Aspekte: die richtige Entscheidung anhand taktischer Faktoren, Entscheidungen beim Abtausch & Schlagzügen, komplexe & psychologische Entscheidungen in längeren Partien und bei der Verteidigung.
And a suprise of the day - @VincentKeymer04 defeated Wesley So! Tomorrow he will play with Ian Nepomniachtchi for the third place in the #wrchessmasters pic.twitter.com/9nn8sOpIkV
— WR_Chess_Masters (@wr_chess) February 24, 2023
Bei Ian Nepomniachtchi und Praggnanandhaa kam keiner der Spieler auch nur in die Nähe einer Gewinnchance. Nepo konnte sich heute aber immerhin darüber freuen, dass er Platz drei jetzt für sich alleine hat. In der letzten Runde am Samstag spielt Nepo mit Schwarz gegen Keymer; würde Nepo gewinnen und bei Aronian und Gukesh gäbe es ein Remis, dann wären diese drei Spieler punktgleich.
Nepo muss in der letzten Runde des Turniers mit Schwarz gegen Keymer ran
Die Computer bescheinigten Andrey Esipenko gegen Levon Aronian eine klare Gewinnstellung. Auf dem Brett passierte aber nicht mehr viel in diesem Sinne und es kam zu einem schnellen Friedensschluss, durch den Aronian seine geteilte Tabellenführung retten konnte. Ist so etwas denkbar: Dass es einem Weltklassespieler zu kompliziert erscheint, eine gewonnene Stellung auf Gewinn zu spielen? Fast schien es in dieser Partie so. Fest steht jedenfalls, dass Esipenko mit L+S gegen T materiellen Vorteil hatte, doch seine Figuren standen nicht richtig, um dies ausnutzen zu können. Und es ging nicht nur um eine bessere Aufstellung der eigenen Figuren, sondern parallel dazu hätte Esipenko immer darauf achten müssen, die schwarzen Türme in ihrer Aktivität zu beschneiden. Dieses "Projekt" weiterhin zu betreiben hätte jedenfalls sehr lange gedauert. Zugleich hätte es keine Garantie für einen erfolgreichen Ausgang gegeben. Auf jeden Fall war diese Situation aber etwas für Endspielfans:
Levon Aronian: So richtig erholt von der gestrigen Niederlage gegen Nepo hat er sich heute noch nicht gezeigt
Bei Gukesh und Duda spielte sich heute alles innerhalb der Remisbreite ab, wenngleich die Partie nicht ganz unkompliziert war:
Tournament director GM Sebastian Siebrecht made the ceremonial first move today in the game between Gukesh D and Jan-Krzysztof Duda.
— WR_Chess_Masters (@wr_chess) February 24, 2023
Did you know that he is the second highest grandmaster in the world?
📷: Lennart Ootes pic.twitter.com/oh9rtq2TEj
Anish Giri hatte in seiner Partie gegen Nodirbek Abdusattorov gewissen Vorteil, der sich aber schnell wieder verflüchtigen sollte. Eine Situation war aber interessant: Giri hätte vielleicht ruhiger spielen und seinen Gegner damit zu andauernder Passivität verdammen können - wer weiß, ob das auf lange Sicht nicht etwas für ihn ergeben hätte.
Nodirbek Abdusattorov und Anish Giri können das Turnier nicht mehr gewinnen, doch unzufrieden scheinen sie nicht zu sein
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