Yakubboev entschuldigt sich

von Carlos Colodro
05.02.2025 – Beim Tata Steel Chess Challengers hatte Nodirbek Yakubboev vor seiner Partie gegen Vaishali den Handschlag verweigert, was eine hitzige Debatte, besonders unter den indischen Schachfreunden, auslöste. Nun hat sich Nodirbek Yakubboev bei Vaishali entschuldigt. Sein Verhalten hätte keine persönlichen, sondern religiöse Gründe gehabt. | Foto: ChessBase India

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Pralinen und Blumen

In der vierten Runde des Tata Steel Challengers-Turniers in Wijk aan Zee kam es zu einem bemerkenswerten Zwischenfall zwischen den GMs Nodirbek Yakubboev aus Usbekistan und Vaishali Rameshbabu aus Indien. Zu Beginn der Partie streckte Vaishali ihre Hand für den üblichen Händedruck aus, aber Yakubboev lehnte das Angebot ab.

Der Vorfall löste im Internet große Empörung aus, und viele äußerten sich zu Yakubboev Verhalten. Insbesondere wurde anhand von Screenshots aus Videoaufnahmen darauf hingewiesen, dass der usbekische GM bei der Ausgabe 2023 des Abu Dhabi International Chess Festival Divya Deshmukh noch die Hand geschüttelt hatte.

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Als Reaktion auf die Kontroverse gab Yakubboev auf X eine Erklärung ab (sein Konto wurde inzwischen deaktiviert). Er schrieb:

Liebe Schachfreunde, ich möchte die Situation erklären, die in der Partie mit Vaishali passiert ist. Bei allem Respekt gegenüber Frauen und indischen Schachspielern möchte ich alle darüber informieren, dass ich andere Frauen aus religiösen Gründen nicht berühre.

Er stellte ferner klar, dass er großen Respekt vor Vaishali und ihrem Bruder Praggnanandhaa hat, und entschuldigte sich, falls er mit seinem Verhalten jemanden beleidigt haben sollte. Yakubboev betonte, dass seine Entscheidung nicht als Zeichen der Respektlosigkeit gedacht war. Diese Entschuldigung hielt die Schachfreunde nicht davon ab, das Verhalten des usbekischen Spielers zu kritisieren. Die frühere Weltmeisterin Susan Polgar äußerte sich zu der Angelegenheit mit den Worten:

Dies ist meine Meinung: Ich habe weniger ein Problem mit der religiösen Entschuldigung. Andere mögen anderer Meinung sein. ABER, er hätte die Organisatoren, den Hauptschiedsrichter und/oder seine Gegnerinnen im Voraus informieren können. Dies ist KEIN Open Swiss Event. Es handelt sich um ein prestigeträchtiges Einladungsturnier, bei dem er im Voraus wusste, dass er auf vier Gegnerinnen treffen würde. Wenn er eine Ausnahme wollte, sollte er proaktiv sein. Ansonsten muss er mit Kritik rechnen.

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Angesichts der Tatsache, dass der Vorfall weiterhin Kritik hervorrief, beschloss Yakubboev, Vaishali zu treffen und sich persönlich bei ihr zu entschuldigen. Wie in einem von ChessBase India produzierten Video zu sehen ist, sprach Yakubboev nicht nur mit Vaishali, sondern schenkte ihr auch Schokolade und Blumen. Es wurde inzwischen auch bekannt, dass Yakubboev in der ersten Runde auch Divya Deshmuk nicht die Hand geschüttelt hatte. Der usbekische GM entschuldigte sich daher auch bei ihr und schenkte Divya ebenfalls Schokolade und Blumen.


    Carlos Colodro stammt aus Bolivien und ist Spanisch-Philologe. Seit 2012 arbeitet er als freier Übersetzer und Autor. Schach, Literatur und Musik sind seine großen Leidenschaften.
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