ZMD-Open in Dresden

von ChessBase
07.08.2006 – Fast 300 Spieler beteiligen sich am ZMD-Open in Dresden, das inzwischen schon auf eine 15-jährige Tradition zrrückblicken kann. Gespielt wird im Swiss-K.-o.-System, einer Mischung aus Schweizer System und K.-o.-Modus, bei dem die ausgeschiedenen Spieler des K.-o.-Turniers im Open weiter spielen. Im Falle von Remispartien im K.o.-Turnier folgt am Abend ein Tiebreak mit Schnell- und notfalls Blitzpartien. Zu den Topfavoriten zählen in diesem Jahr u.a. David Baramidze, Alexander Graf und Thomas Luther. Andreas Albers berichtet aus Dresden. Turnierseite...Bericht und Fotos...

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Auftakt beim ZMD Open in Dresden - noch bleiben die Überraschungen aus
Von Andreas Albers

Noch knapp zwei Jahre, dann fällt in Dresden der Startschuss für die Olympiade 2008. Auch beim diesjährigen Schachfestival, in dem beispielsweise vor wenigen Tagen ja auch die bisher größte Deutsche Seniorenmeisterschaft mit weit über 300 Teilnehmern über die Bühne ging, steht die Vorfreude auf Olympia auf jedem Plakat.

Das ZMD Open hat mittlerweile eine 15 jährige Tradition und so ist dem Organisationsteam um Dr. Dirk Jordan schon lange keine Nervosität mehr anzumerken. Selbst der leichte Rückgang der Teilnehmerzahlen in diesem Jahr beunruhigt hier niemanden. „Wenn man so viele verschiedene Turniere an so vielen Terminen anbietet, dann kann man nicht mehr erwarten“ sagt Jordan und hat damit sicher Recht.

274 Schachfreunde aus ganz Deutschland, darunter 18 Großmeister, sind an den Start gegangen, um in 9 Runden ihren Sieger zu küren. Und es wird nur einen Sieger geben, kein reihenweises Remisgeschiebe und Preisteilung dafür haben die Organisatoren gesorgt.

Wie schon in den letzten beiden Jahren wird im so genannten „Swiss-KO-Modus“ gespielt, das bedeutet, alle Spieler starten im KO-Turnier, die Verlierer jeder Runde scheiden aus und spielen ab dann im Schweizer-System Turnier gegeneinander weiter um die Plätze 3-274. Der Turniersieger muss alle KO-Runden „überleben“, eine andere Chance gibt es nicht. Endet die Partie im KO-Turnier remis gibt es am Abend die sehr zuschauerfreundlichen Tiebreaks, in denen im Schnellschach ein Sieger ermittelt wird.

Zwei Nachteile hat jedoch auch dieser Modus:

1. Um in der 9. Runde auf 2 Finalisten zu kommen, muss man das Feld auf Zweierpotenzen begradigen. In Runde 2 müssen somit noch 254 Teilnehmer im KO-Turnier sein, was dieses Jahr bedeutet, dass nach der 1. Runde cirka 150 „Luckylooser“ wieder in das Turnier einrücken. Somit wird die 1. Runde quasi überflüssig, der verflixten Mathematik sei Dank.

2. Das auch dieser Modus nicht zu 100% davor schützt, dass die Profis ein wenig die Arbeit verweigern sah man bereits in der 2. Runde. Der polnische GM Tomas Markowski beschloss gegen seinen Elo-losen Gegner Jörg Hutschenreiter nach wenig mehr als einer Stunde zu remisieren, und so das Duell auf eine 25 Minuten Partie zu verkürzen. Selbst hier bot Markowski einmal remis an (es würde im Zweifelsfalle geblitzt werden bis zu einer Entscheidung), doch nun durchschaute Hutschenreiter den Plan und lehnte dankend: „Oh Nein, auf keinen Fall blitzen!“

Am Ende konnte Markowski seine verdächtige Stellung konsolidieren und die Partie gewinnen und ist nun ebenso wie alle anderen Favoriten eine Runde weiter.

Als zweiter Titelträger musste IM Marco Thinius in die Stichkämpfe. In der Turnierpartie gelang es ihm nicht seinen Gegner Volker Schach (!!!) in dessen Königsdisziplin zu besiegen. Im Schnellschach wehrte Schach sich lange, musste ab am Ende doch gratulieren.

Gar nicht zufrieden mit seiner Partie der 2. Runde war auch der Topgesetzte GM Igor Khenkin. Sein Gegner, der Hamburger Jugendliche Leo Meise befolgte eine e-mail seines Coaches in Hamburg, IM Merijn van Delft: „Regel 1: Gegen die starken Jungs muss man immer Druck machen!“

Am Ende setzte sich dann doch die Klasse sicher durch, aber Khenkin gab nach der Partie zu schlecht gestanden zu haben.


An Tisch 1, da wird man dann doch ein wenig nervös!


Nicht verstecken, Druck machen

GM Igor Khenkin am Ende doch souveräner Sieger)

Den ersten Turniersieger gab es auch bereits, Am Sonntag Vormittag ging die zweite Auflage des Olympischen Grand-Prix über die Bühne. Ein Schnellschachturnier (7 Runden Swiss KO) mit über 70 Teilnehmern bot unter anderem Festivalchef Dirk Jordan und auch dem Berichterstatter die Möglichkeit auch mal wieder Figuren anzufassen.


Dirk Jordan greift selbst aktiv ein!

Sieger wurde allerdings weder der einzige Großmeister Avigdor Bykhovsky noch der IM Anatolij Donchenko, sondern der Berliner FM Jörg Pachow, der sich im Finale gegen IM Maxim Turikov durchsetzen konnte.


GM Avigdor Bykhovsky


 IM Anatolij Donchenko


Turniersieger FM Jörg Pachow (König Tegel)


Der Dresdener Yakov Loxine kam überraschend ins Halbfinale und besiegte auf dem Weg GM Bykhovsky


Finale: Turov – Pachow)

Als Glückfee während der Siegerehrung machte Pachow erneut eine gute Figur. Zur Verlosung standen 5 VIP-Tickets für die Olympiade in Dresden und der langjährige Jugendtrainer und Bundesligaspieler zog zielsicher als erst……. Sich selbst! Herzlichen Glückwunsch!!!


Jörg Pachow bei der Siegerehrung


Die ersten Drei: Pachow, Turov, Bykhovsky


Glücksfee Pachow lost sich selbst zur Olympiade!


Die Ratingpreise des Olympischen Grandprix)


Ein heißer Kandidat auf den Turniersieg, GM David Baramidze


GM Alexander Graf will nach längerer Durststrecke mal wieder einen großen Erfolg feiern


Gewinnt der Hamburger SK das Open? Wenn, dann wohl GM Robert Kempinski


Der Titelverteidiger, GM Vadim Malakhatko, Ukraine


Der vielleicht hübscheste Siegerpokal der Welt?!?!

 

 

 

 

 


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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