ma. – Dank eines 5:3-Siegs
gegen ihren schärfsten Verfolger Reichenstein in der
Nationalliga-A-Schlussrunde wurde die SG Zürich zum 23. Mal Schweizer
Mannschaftsmeister. Damit setzte der älteste Schachklub der Welt in Zürich
selber einen würdigen Schlusspunkt unter sein glanzvolles 200-Jahr-Jubiläum.
Die mit den sechs
Grossmeistern Christian Bauer, Yannick Pelletier, Viktor Kortschnoi, Florian
Jenni, Lucas Brunner und Lothar Vogt spielenden Zürcher entschieden alle
neun Runden für sich und distanzierten Reichenstein gleich um vier Punkte.
Vor Jahresfrist hatte die beiden – in der gleichen Reihenfolge – nur gerade
ein einziger Zähler getrennt. Bronze ging überraschend an Riehen, das in der
vorletzten Runde gegen Zürich nur 3½:4½ verlor und im Schlussdurchgang gegen
Genf – bei acht Remisen…– 4:4 unentschieden spielte. Luzern schloss dank
zwei Siegen gegen Bodan (6½:1½) und Wollishofen (4½:3½) zwar noch zu den
Baslern auf, weist aber weniger Einzelpunkte auf.
Neben Aufsteiger Bodan
Kreuzlingen, das heuer im Gegensatz zur punktelosen NLA-Premiere vor drei
Jahren immerhin drei Zähler holte, steigt überraschenderweise auch Mendrisio
in die Nationalliga B ab. 2007 waren die Tessiner noch Meister, vor
Jahresfrist Dritte. Verhängnisvoll wirkte sich für Mendrisio die
3:5-Niederlage in der zweitletzten Runde gegen den mitgefährdeten Neuling
Genf aus. Zudem hatten die Tessiner in der 6. Runde als Einzige gegen Bodan
verloren (3½:4½). Ihnen nützte es auch nichts mehr, dass sie in der letzten
Runde Joueur 5½:2½ schlugen und den Lausannern damit den Bronzeplatz
verdarben. Erfolgreicher verlief die Doppel-Schlussrunde hingegen für
Winterthur, das erst gegen Wollishofen und 24 Stunden später auch gegen
Bodan mit 5:3 gewann und damit noch einen Sprung vom 9. auf den 7. Platz
machte. Wer Bodan und Mendrisio im Oberhaus ersetzt, entscheidet sich am
kommenden Sonntag nach der 9. NLB-Runde.
Mit dem Riehener FM Ralph
Buss, der 6 Punkte aus neun Partien erzielte, holte einmal mehr ein junger
Schweizer eine IM-Norm.
Es war dies bereits die
dritte für den 27-jährige Juristen nach der NLA-Saison 2004, wo er mit
Rössli Reinach/BL 5½ aus 8 holte, und dem Klub-Europacup im mazedonischen
Ohrid vor einer Woche, wo er mit Niederrohrdorf gegen zwei Grossmeister und
drei Internationale Meistern 4 aus 7 totalisierte. Damit kann sich Ralph
Buss inskünftig Internationaler Meister nennen.
Am meisten Punkte holte in
dieser NLA-Saison der für Reichenstein spielende IM Andreas Heimann. Der
17-jährige Deutsche kam auf 8 aus 9 und verpasste eine GM-Norm nur deshalb,
weil er zu wenige Grossmeister als Gegner hatte. In der letzten Runde fügte
er ausgerechnet IM Werner Hug, der mit 7 aus 9 für das drittbeste Resultat
hinter Heimann und seinem Zürcher Teamkollegen GM Viktor Kortschnoi (7½ aus
8) sorgte, die einzige Niederlage bei.
Nationalliga
A, 8. Runde
Zürich - Riehen 4½:3½
(Bauer - Ekström ½:½, Pelletier - Hickl 1:0, Kortschnoi -
Cvitan ½:½, Jenni - Brendel 1:0, W. Hug - Aumann 1:0, Brunner - Buss 0:1,
Vogt - Kaenel ½:½, Grünenwald - Toth 0:1).
Reichenstein - Joueur Lausanne
5:3 (Sokolow - Gallagher ½:½, J.-N. Riff -
Tschernuschewitsch ½:½, Hort - Sermier 0:1, Drabke - Netzer 0:1, Heimann -
Burnier 1:0, Volke - Lehtivaara 1:0, Wirthensohn - Meyer 1:0, Maier - Serban
1:0).
Winterthur - Wollishofen 5:3
(Jussupow - Hochstrasser 1:0, Forster - O.
Moor ½:½, Ballmann - Carron ½:½, Sutter - Gähler 1:0, Kelecevic - Fierz ½:½,
Nuri - Hindermann 0:1, Huss - Good 1:0, Schiendorfer - Mäser ½:½)
Luzern - Bodan Kreuzlingen 6½:1½
(Hübner - Zeller 1:0, Atlas - Hommeles ½:½,
Papa - Knödler 1:0, Züger - Modler ½:½, Kurmann - Fischer ½:½, Almada -
Schmid 1:0, Lötscher - Egle 1:0, Räber - Plüss 1:0).
Genf - Mendrisio 5:3
(Mazé - Glek 1:0, Landenbergue - Godena ½:½, Fargère -
Bellini 0:1, Mirallès - Sedina 1:0, Vuilleumier - Mantovani ½:½, Gerber -
Aranovitch 1:0, Fabre - Salvetti 0:1, Kovacevic - Patuzzo 1:0).
Nationalliga
A, 9. Runde
Reichenstein - Zürich
3:5 (J.-N. Riff - Bauer 0:1, Sokolow - Pelletier ½:½, Volke -
Kortschnoi 0:1, Hort - Jenni 0:1, Heimann - W. Hug 1:0, Wirthensohn -
Brunner ½:½, Drabke - Vogt ½:½, Maier - Grünenwald ½:½).
Genf - Riehen
4:4 (Mirallès - Ekström ½:½, Landenbergue - Cvitan ½:½, Mazé - Hickl
½:½, Fargère - Kaenel ½:½, Gerber - Buss ½:½, Kovacevic - Aumann ½:½, Fabre
- Toth ½:½, Vuilleumier - N. Grandadam ½:½).
Wollishofen - Luzern 3½:4½
(Carron - Hübner 0:1, O. Moor - Atlas 1:0, Hochstrasser - Papa ½:½, Gähler -
Züger ½:½, Hindermann - Kurmann ½:½, Fierz - Almada ½:½, Good - Rusev 0:1,
Mäser - Lötscher ½:½).
Mendrisio - Joueur
5½:2½ (Glek - Tschernuschewitsch 0:1, Godena - Sermier ½:½, Bellini -
Lehtivaara 1:0, Sedina - Gallagher 1:0, Mantovani - Netzer ½:½, Aranovitch -
Serban ½:½, Salvetti - Meyer 1:0, Patuzzo - Burnier 1:0).
Bodan - Winterthur
3:5 (Zeller - Jussupow 0:1, Knödler - Sutter 0:1, Hommeles - Forster
½:½, Wildi - Kelecevic ½:½, Modler - Ballmann 0:1, Schmid - Huss 1:0, Plüss
- Nuri 0:1, Fischer - Schiendorfer 1:0).
Rang |
Club |
MP |
EP |
1. |
Zürich 1 |
18 |
47½ |
2. |
Reichenstein 1 |
14 |
44½ |
3. |
Riehen 1 |
9 |
39 |
4. |
Luzern 1 |
9 |
37½ |
5. |
Wollishofen 1 |
8 |
36½ |
6. |
Joueur 1 |
8 |
35 |
7. |
Winterthur 1 |
8 |
32½ |
8. |
Genève 1 |
7 |
32½ |
9. |
Mendrisio 1 |
6 |
33 |
10. |
Bodan 1 |
3 |
22 |
Runde 1 bis 7
Die erfolgreichsten NLA-Spieler
IM Andreas Heimann (Reichenstein) 8
Punkte aus 9 Partien, GM Viktor Kortschnoi (Zürich) 7/8, IM Werner Hug
(Zürich) 7/9, GM Joe Gallagher (Joueur), IM Richard Gerber (Genf) und IM
Fabio Bellini (Mendrisio) je 6½/9, GM Lothar Vogt (Zürich), IM Claude
Landenbergue (Genf) und FM Ralph Buss (Riehen/IM-Norm) je 6/9.
Einzelbilanz der 10 NLA-Teams
Zürich (10
Spieler eingesetzt): IM
Werner Hug 7/9, GM Lothar Vogt 6/9, FM Jörg Grünenwald 5½/9, GM Lucas
Brunner 4/9, GM Viktor Kortschnoi 7½/8, GM Florian Jenni 5/8, GM Christian
Bauer 5½/7, GM Yannick Pelletier 4/6, FM Filip Goldstern 1/5, FM Norbert
Friedrich 2/2.
Reichenstein
(10): IM Andreas Heimann
8/9, IM Heinz Wirthensohn 5½/9, IM Lorenz Drabke 5½/9, GM Andrei Sokolow
5/9, IM Karsten Volke 4½/9, IM Jean-Noël Riff 4½/8, IM Christian Maier 5½/7,
GM Vlastimil Hort 2/6, IM Peter Kühn 3/5, IM Alfred Weindl 1/1.
Riehen (13):
FM Ralph Buss 6/9
(IM-Norm), Welf Aumann 5/9, IM Hansjürg Kaenel 5/9, IM Roland Ekström 4/9,
GM Jörg Hickl 5/8, IM Oliver Brendel 3½/8, GM Ognjen Cvitan 3½/6, IM Bela
Toth 2½/5, FM Clemens Werner 1/3, FM Sebastian Schmidt-Schäffer 2/2, FM
Christian Flückiger 0/2, FM Niklaus Giertz 1/1, Nicolas Grandadam ½/1.
Luzern (11):
FM Enrique Almada 5½/9,
IM Oliver Kurmann 4½/9, IM Beat Züger 4/9, IM Severin Papa 4/9, Markus Räber
3/8, GM Robert Hübner 5½/7, IM Valery Atlas 3/6, FM Roland Lötscher 3/6, IM
Giulio Borgo 2½/4, Aleksandar Rusev 2/4, Andrin Wüest ½/1.
Wollishofen
(12): IM Olivier Moor 5½/9, FM Michael
Hochstrasser 4½/9, IM Julien Carron 3/9, FM Fabian Mäser 5½/9, IM Roger Moor
5/7, GM Michael Prusikin 4½/7, FM Felix Hindermann 3/6,
Marco Gähler 1½/6,
FM Martin Fierz 3½/5, FM Patrick Kupper ½/2, Daniel Good
0/2, Andreas Umbach 1/1.
Joueur Lausanne (10):
GM Joe
Gallagher 6½/9, FM David Burnier 5/9, IM Jean Netzer 5/9, IM Alexei
Tschernuschewitsch 3½/9, FM Petri Lehtivaara 3/9, IM Charles Lamoureux 2½/7,
IM Guillaume Sermier 5½/8, FM Jean-Robert Vesin ½/4, Vlad Serban 2½/4,
Harvey Meyer 1/4.
Winterthur
(11): IM Martin Ballmann
5/9, Kambez Nuri 4½/9, IM Richard Forster 4/9, IM Nedeljko Kelecevic 3½/9,
FM Emanuel Schiendorfer 3/8, FM Oliver Sutter 3/8, IM Andreas Huss 2/8, GM
Artur Jussupow 5/6, Gabriel Gähwiler 1½/2, Peter Szakolczai 1/2, FM Urs
Rüetschi 0/2.
Genf (13):
IM Richard Gerber 6½/9, IM Claude Landenbergue
6/9, GM Gilles Mirallès 5/9, Vladimir Kovacevic 1½/9, FM François Fargère
3½/8, IM Alexandre Vuilleumier 3/7, GM
Sébastien Mazé 3/4, Mathias Fabre 2/4, GM Olivier Renet 1/3, Flavio
Pérez ½/2, Nicolas Duport 0/2, Armel-David Wolff ½/1, Alessandro Miotto 0/1.
Mendrisio
(11): IM Fabio Bellini
6½/9, FM Fabrizio Patuzzo 3½/8, IM Renzo Mantovani 3/8, FM Emiliano
Aranovitch 2/8, FM Alec Salvetti 4½/7, GM Michele Godena 3/7, WGM/IM Elena
Sedina 2/7, GM Igor Glek 1½/7, IM Paolo Vezzosi 4½/6, GM Andrei Istratescu
2½/4, FM Hans Karl 0/1.
Bodan (13):
André Fischer 4/9,
FM Dieter Knödler 3/9, Michael
Schmid 3/9, IM Frank Zeller 2½/7, Andreas Modler 1/7, FM Theo
Hommeles 3/6, Stefan Egle 2/6, FM Marcel Wildi
1/5, Peter Plüss 1½/5, Klaus Monteforte 1/4, Toni Cepo 0/3, Michael Norgauer
0/1, Dietmar Panek 0/1.
Die Meister der letzten 10 Jahre
2009 Zürich
2008 Zürich
2007 Mendrisio
2006 Reichenstein
2005 Zürich
2004 Biel
2003 Zürich
2002 Zürich
2001 Biel
2000 Biel
Meistertitel seit der Einführung der SMM 1951
Zürich: 23
Allschwil: 8
Biel: 7
Nimzowitsch Zürich: 6
Bern (Zytglogge): 3
Birseck: 3
Basel: 2
Genf: 2
Winterthur: 2
Luzern: 1
Reichenstein: 1
Mendrisio: 1