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In einem Feld von 36 Spielern, darunter 16 GM, 5 IM und 10 FM war Borislav Ivanov
der einzige titellose Spieler beim Open in Zadar und mit einer Elo-Zahl von
2227 der nominell schwächste Teilnehmer.
Doch das hinderte ihn nicht daran, nach einem Auftaktsieg gegen FM Mario Schachinger
(2426) und einer Niederlage in Runde zwei gegen GM Ognjen Jovanovic (2538) einen
Zwischenspurt einzulegen. In Runde drei besiegte Ivanov GM Bojan Kurajica (2565),
dann folgten ein Remis gegen GM Davorin Kuljasevic (2561), Siege gegen GM Robert
Zelcic (2560) und GM Zdenko Kozul (2638) sowie ein weiteres Remis gegen GM Andrey
Sumets (2638).
Zdenko Kozul
Das weckte den Verdacht einiger Teilnehmer. Sie gingen zum Schiedsrichter und
der ordnete an, zu überprüfen, ob Ivanov unerlaubte Hilfsmittel bei
sich hatte. Ivanov sträubte sich nicht gegen die Untersuchung, doch die
Leibesvisitation verlief ergebnislos. In der achten Runde verzichtete man dann
auf die Live-Übertragung der Spitzenbegegnung zwischen GM Borki Predojevic
(2600) und Ivanov.
GM Borki Predojevic
Als Ivanov diese Partie verlor, sahen manche das als weiteren Hinweis auf einen
Betrug an. Auch in der neunten und letzten Runde wurde Ivanovs Partie gegen
GM Ivan Saric (2626) nicht live übertragen, doch dieses Mal gewann Ivanov
und landete am Ende mit 6 aus 9 auf dem geteilten dritten bis vierten Platz.
Doch weder die Leibesvisitation, die ohne Ergebnis blieb, noch Ivanovs zwei
Niederlagen und zwei Remispartien haben alle Zweifel zerstreut. So zitiert die
bulgarische "Informationsagentur" Focus
GM Zlatko Claric: “Ivanov ist ein Schachprogrammierer, der seit Mitte 2011 nur
einen einzigen Elo-Punkt gewinnen konnte, beim Turnier in Zadar jedoch gleich
60 gewonnen hat. Er hat Züge wie ein Computer gemacht, was in seiner Partie
gegen Jovanovic deutlich zu sehen ist”, behauptete Klaric. “Die Technologie
ist heutzutage so weit fortgeschritten, dass Freunde von Ivanov, die im Nebenraum
sitzen oder in Sofia oder sogar in der Antarktis ihm theoretisch Zughinweise
mit Hilfe von Chips geben könnten, die in seiner Haut, im Ohr oder in den
Zähnen eingepflanzt sind", fügte Klaric hinzu.
Warum Ivanov so viel Aufwand treiben sollte, um den mit relativ geringem Preisgeld
dotierten vierten Platz in einem kleinen offenen Turnier zu belegen, erklärte
Klaric nicht.
Alle neun Partien von Borislav Ivanov:
Die Partien des Turniers: