01.10.2012 – Eine geradezu legendäre Figur im Deutschen Schachbund war Alfred Kinzel. Von 1975 bis 1983 stand er dem Schachbund als Präsident vor, zuvor war er dort seit 1966 als 2. Vizepräsident tätig. In Kinzels Amtszeit fallen zahlreiche Maßnahmen zur Professionalisierung des Schachsports, als wichtigste vielleicht die Einrichtung einer festen Geschäftsstelle. Eine Mitgliederdatenbank wurde aufgebaut, 1974 wurde die Bundesliga, zunächst in vier Staffeln ins Leben gerufen. Kinzel erreichte eine feste Integration des Schachs als Sport im Deutschen Sportbund und wehrte einen Angriff des Finanzministers ab, Schach die Gemeinnützigkeit abzuerkennen. Als Fahrer von Karpov bei dessen Simultan--Tourneen durch Deutschland hatte Kinzel zum 12. Weltmeister ein freundschaftliches Verhältnis geschlossen. International erreichte er für den DSB auch in der FIDE Bedeutung und nahm im Internationalen Schachverband verschiedene Aufgaben war. Dabei spielte er bei dem Abbruch des WM-Kampfes Karpov-Kasparov eine Rolle. Als Vorsitzender des Appeals Commitee rief er FIDE-Chef Campomanes nach Moskau um wegen der Länge des Wettkampfes Maßnahmen zu ergreifen. Alfred Kinzel starb 2004, wenige Wochen vor seinem 92.Geburtstag. Am 28. September jährte sich sein Geburtstag zum 100sten mal.
Zum 100. Geburtstag von Alfred Kinzel (Berliner Schachverband)...Laudatio von Egon Ditt zum 90. Geburtstag (DSB)...Laudatio von Horst Metzing zum 92. Geburtstag (DSB)...