Alexander Markovich Konstantinopolsky wurde am 19. Februar 1910 in Schitomir, einer kreisfreien Stadt in der Ukraine, damals Russisches Reich, geboren. Schach lernte er erst mit 20 Jahren, gewann aber von 1931 bis 1936 fünfmal in Folge die Meisterschaften von Kiew. Zwischen 1931 und 1940 nahm er siebenmal an den ukrainischen Meisterschaften teil, konnte sie aber nie gewinnen. Spiele wie Fedor Bohatyrchuk oder Isaac Boleslawsky waren erfolgreicher.
1944 übersiedelte Konstantinopolsky nach Moskau und nahm hier in den folgenden Jahren an zahlreichen lokalen Turnieren und Meisterschaften teil. Sein bestes Resultat war der geteilte zweite Platz bei der Moskauer Stadtmeisterschaft 1954.
Zwischen 1937 und 1952 qualifizierte sich Alexander Konstantinopolsky mehrfach für das Finale der UdSSR-Meisterschaften und erreichte als bestes Ergebnis den geteilten zweiten Platz im Jahr 1937. Viermal kam er unter die ersten Sechs.
1950 verlieh ihm die FIDE den Titel eines Internationalen Meisters. Konstantinopolsky besaß ohne Zweifel Großmeisterspielstärke, hatte aber keine Gelegenheit außerhalb der UdSSR internationale Turnier zu spielen. 1983 erhielt er den Großmeistertitel ehrenhalber für seine Lebensleistung.
Neben dem Nahsschach war Konstantinopolsky auch im Fernschach sehr aktiv und gehörte in den 1940er Jahren zu den besten Fernschachspielern der UdSSR. Er gewann die erste offizielle Meisterschaft der UdSSR im Fernschach, die von 1948 bis 1950 ausgespielt wurde. 1961 erlangte Konstantinopolsky mit der UdSSR-Mannschaft die Goldmedaille bei der 3. Fernschach-Olympiade. Die ICCF verlieh ihm 1966 den Titel eines Internationalen Fernschachmeisters.
Alexander Konstantinopolsky machte sich neben seiner Karriere als Spieler besonders auch als Trainer einen Namen. Sein bester Schüler war David Bronstein, der 1951 gegen Botvinnik um die Weltmeisterschaft spielte. Später war Konstantinopolsky 20 Jahre lang der Trainer der sowjetischen Frauen-Nationalmannschaft.
Alexander Markovich Konstantinoplsky mit seinen Schülern - Abram Khasin, David Bronstein und Khanan Muchnik, 1970. | Quelle e3e5.com
Alexander Konstantinopolsky war weiterhin als Schachpublizist mit theoretischen Artikeln zu Eröffnungen aktiv und veröffentlichte eine Reihe von Büchern. Die Eröffnung 1.e4 e5 2. Sf3 Sc6 3.g3 trägt seinen Namen.
Konstantinopolsky starb am 21. September 1990. Sein Todestag jährt sich heute zum 30sten Mal.