Zum 50sten Todestag von Gertrud Nüsken

von ChessBase
14.08.2022 – Paul Werner Wagner (Foto) führt eine regelmäßige Schachkolumne in der Berliner Zeitung, in der er berühmte und weniger berühmte Schachspieler portraitiert. Inzwischen hat er über 500 Beiträge veröffentlicht. Ein Beitrag beschäftigte sich mit der mehrfachen DDR-Frauenmeisterin Gertrud Nüsken und deren tragischen Lebensende, auf den Tag genau, heute vor 50 Jahren. | Foto: Frank Hoppe

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Der Beitrag erschien zuerst in der Berliner Zeitung. Nachdruck mit freundlicher Genehmigung des Autors.

Von Paul Werner Wagner

Zum 50sten Todestag von Gertrud Nüsken

Schachmeister Fritz Nüsken saß im Zugabteil einer jungen hübschen Frau gegenüber. Er sprach sie an und bat sie, eine mathematische Aufgabe zu lösen. Gertrud Fröhlich gelang dies mit Bravour. Daraufhin machte er ihr einen Heiratsantrag und sie sagte: Ja.

Die beiden musisch interessierten Mathematiker wurden miteinander glücklich. Gertrud Nüsken (1917-1972) nahm bei ihrem Mann Schachunterricht. Zwei Jahre später gewann die begabte Anfängerin die Ostzonen-Meisterschaft der Frauen in Bad Doberan. Gertrud Nüsken arbeitete mit ihrem Mann im Waggonbau als Statikerin.

Von Oranienbaum folgte 1952 der Umzug nach Pirna und dann nach Görlitz. Dreimal gewann sie die DDR-Frauenmeisterschaft: Sömmerda 1950 mit Edith Keller-Hermann, Weißenfels 1953 und Zwickau 1955. Sie nahm 1954 am Europa-Zonenturnier Leipzig teil. Ein Jahr später zog sie sich vom Turnierschach zurück.

Ihr Mann erhielt als Chefstatiker des Waggonbau Görlitz 1958 den Nationalpreis für die Entwicklung einer Weltneuheit, dem Doppelstock-Gliederzug. Gertrud Nüsken gewann 1959 einen Filmideen-Wettbewerb. Aus ihrer Geschichte entstand die erfolgreiche Filmkomödie „Papas neue Freundin“.

Fritz Nüsken starb 1970 im Alter von 56 Jahren. Nach zwei Jahren Trauer schöpfte Gertrud Nüsken neuen Lebensmut und buchte eine Flugreise nach Bulgarien. Auf dem Weg ans Schwarze Meer wurde sie am 14. August 1972 eines der 156 Opfer des Absturzes der IL-62 bei Königs Wusterhausen.

 

Die Tragödie von Königs Wusterhausen...

 


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