Zum Gedenken an Laszlo Barczay

von André Schulz
21.02.2021 – Heute jährt sich der Geburtstag des ungarischen Großmeisters Laszlo Barzcay zum 85sten Mal. Barczay, auch Fernschachgroßmeister und Problemkomponist, feierte einen seiner größten Erfolge als einer der besten Spieler bei der Schacholympiade 1966 in Havanna. | Foto: Gerhard Hund (Wikipedia)

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Laszlo Barczay (1936-2016)

Der Großmeister Laszlo Barczay gehörte zu einer großen Generation ungarischer Schachspieler, die mit den Namen von Peter Dely, Levente Lengyel, Gyula Sax oder Istvan Bilek verbunden ist. Laszlo Barcazy wurde am 21. Februar 1936 in Miskolc geboren, im Nordosten Ungarn gelegen, nahe der Grenzen zur Slowakei, der Ukraine und Rumänien. Mit 15 Jahren gewann er bereits die Erwachsenenmeisterschaft des Landkreises Borsod. 1953 wurde er ungarischer Jugendmeister. 1958 qualifizierte er sich erstmals für die Endrunde der ungarischen Landesmeisterschaften. Elf weitere Male nahm er an der Endrunde teil, konnte den Titel aber nie gewinnen. Sein bestes Ergebnis bei der Landesmeisterschaft war 1963 der geteilte zweite Platz. Drei Runden vor Schluss hatte er das 20er Feld noch angeführt, konnte aber in den letzten drei Runden nur einen Punkt machen und wurde noch überholt. Den Titel gewann Istvan Bilek.

Barczay gehörte bald zum Kreis der Nationalmannschaft, nahm aber nur einmal für Ungarn an einer Schacholympiade teil. In Havanna 1966 war er der beste Spieler der ungarischen Mannschaft mit elf Punkten in zwölf Partien und gewann mit dem Team die Bronzemedaille. Michail Tal, bester Spieler des Turnieres, war mit 12 aus 13 nur wenig besser. 

Barczay spielte außerdem in der ungarischen Nationalmannschaft bei den Europameisterschaften in Kapfenferg (1970) und Moskau (1977)  und gewann beide Male mit der Mannschaft die Silbermedaille.

Zu seinen größten Erfolgen bei Einzelturnieren gehörte die Qualifikation für das Interzonenturnier in Sousse 1967. 1966 hatte die FIDE Barczay zum Internationalen Meister ernannt. 1967 folgte die Verleihung des Großmeistertitels. Barzcay gewann einige Einzelturniere, aber ein chronisches Magenleiden behinderte größere Erfolge.

Barczay war ein gefürchtete Taktiker und liebte das Angriffsspiel. Neben seiner Karriere im Nahschach spielte Barczay auch Fernschachturniere und erreichte auch hier 1979 den Titel eines Fernschachgroßmeisters. Zudem beschäftigte er sich mit der Komposition von Schachproblemen. Neben dem Turnierschach betätigte Barczay, der mehrere Sprachen fließend beherrschte, sich als Schach-Journalist und gab zwischen 1972 und 1976 die  ungarische Schachzeitung Magyar Sakkelet heraus. Barczay liebte alle Arten von Spielen, Rätseln, Literatur und besonders Gedichte. 

Der ungarische Großmeister wurde schon sehr früh auf die wachsende Konkurrenz durch die Schachcomputer und Computerprogramme aufmerksam und sagte schon 1971 in einem Interview die drohende Dominanz der Computer im Schach voraus.

 

Laszlo Barczay starb wenige Wochen nach seinem 80. Geburtstag, am 7. April 2016.


André Schulz, seit 1991 bei ChessBase, ist seit 1997 der Redakteur der deutschsprachigen ChessBase Schachnachrichten-Seite.

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