ChessBase 17 - Megapaket - Edition 2024
ChessBase ist die persönliche Schach-Datenbank, die weltweit zum Standard geworden ist. Und zwar für alle, die Spaß am Schach haben und auch in Zukunft erfolgreich mitspielen wollen. Das gilt für den Weltmeister ebenso wie für den Vereinsspieler oder den Schachfreund von nebenan
Anatoly Karpovs ereignisreiche Karriere war von zwei großen Rivalitäten geprägt, in denen er mehrere, hart umkämpfte Weltmeisterschaftskämpfe gegen Viktor Kortschnoi und Garry Kasparov bestritt. Während der 12. Weltmeister Kortschnoi zweimal im Kampf um den Titel besiegte (1978 und 1981), wurde er von Kasparov viermal (1985, 1986, 1987 und 1990) in sehr engen Matches besiegt - das Match 1984 wurde unter kontroversen Umständen beim Stand von 5:3 für Karpov angebrochen.
Karpovs Rivalen haben sich beide auf ihre Art gegen die die sowjetische, dann russische Regierung gestellt, verfolgten aber ganz unterschiedliche Ansätze in Bezug auf ihre späten Karrieren - während Kasparov sich mit 41 Jahren vom Wettkampfschach zurückzog, spielte Kortschnoi noch über seinen 80. Geburtstag hinaus und holte auch im hohen Alter noch beeindruckende Siege gegen viel jüngere Spieler.
Karpov tritt in dieser Hinsicht in die Fußstapfen von Kortschnoi. Mit inzwischen 69 Jahren hat er zugestimmt, am TePe Sigeman & Co-Turnier 2021 teilzunehmen, einem klassischen Turnier mit einer Zeitkontrolle von 100 Minuten für 40 Züge, 50 Minuten für die nächsten 20 Züge, 15 Minuten für den Rest der Partie und einem Inkrement von 30 Sekunden pro Zug. Eine Partie kann also leicht über fünf Stunden dauern!
Kandidatenfinale 1974, Karpov besiegte Korchnoi mit 12½:11½
Und nicht nur das. Die russische Legende wird sich auch einem starken Feld stellen. Das Acht-Spieler-Aufgebot umfasst zwei 2700+ Teilnehmer und eine Reihe talentierter, ambitionierter Nachwuchsstars.
Das Teilnehmerfeld:
Mit Alexey Shirov ist ein Spieler im Feld, der stets auf Verwicklungen aus ist. Und mit Nihal Sarin (16) ein noch ganz junger Spieler.
In einem Interview mit David Llada aus 2018, sprach Karpov über sein erstes Turnier im Westen. Es war in Schweden:
DL: Bitte, erzählen Sie mir mehr über Ihre ersten Schachreisen. Ihre erste Auslandsreise war nach Trinec, aber Ihre erste Reise irgendwo außerhalb des sowjetischen Orbits war nach Schweden, richtig?
AK: Ja, abgesehen von meiner Reise in die Tschechoslowakei war Stockholm die erste ausländische Stadt, die ich besucht habe, und dort habe ich zum Beispiel Ulf Andersson zum ersten Mal getroffen. Es gab dieses schöne traditionelle Turnier, bei dem die Junioren der Sowjetunion gegen die Junioren aus den skandinavischen Ländern spielten: Finnland, Schweden, Norwegen, Dänemark und Island. Wir haben 1967 sehr leicht gewonnen, aber im nächsten Jahr, in Tallin (Estland), war es viel schwieriger. Ich war nicht in guter Form und habe sehr schlecht gespielt.
DL: Welches Land machte einen größeren Eindruck auf den jungen Karpov?
AK: Nun, Schweden war in der Tat eine sehr interessante Erfahrung, und die Niederlande auch. Ich ging 1967 nach Groningen, dort traf ich zum ersten Mal Jan Timman, und auch Max Euwe, der zu diesem Zeitpunkt für das Amt des FIDE-Präsidenten kandidierte.
[Foto: David Llada / TePe Sigeman Tournament Webseite]
Master Class Band 6: Anatoly Karpov
Auf dieser DVD geht ein Expertenteam Karpovs Spiel auf den Grund. In über 7 Stunden Videospielzeit (jeweils komplett deutsch und englisch) beleuchten die Autoren vier wesentliche Aspekte von Karpovs Spielkunst.
Max Euwe begrüßt Karpov 1976 | Foto: Rob Bogaerts / Anefo
Es war auch in Stockholm, wo Karpov 1969 die Juniorenweltmeisterschaft mit einem erstaunlichen Ergebnis von 10/11 gewann, wobei er nur András Adorján und Aurel Urzica ein Remis gestattete.
Es wird sicherlich sehr interessant sein, den turniererprobten Karpov gegen ein so starkes Feld antreten zu sehen. Drei der Runden in Malmö werden zeitgleich mit dem Kandidatenturnier gespielt (24., 26. und 27. April).