26.11.2025 – Bei der diesjährigen Deutschen Hochschulmeisterschaft in Berlin mischten sich rund 300 Studierende, Titelträger und Amateure in der Mensa Nord zu einem lebendigen Schachfestival. Zwischen regelwidrigen Zügen, gelben Karten und leidenschaftlichen Partien entstand ein ganz eigener Geist des Wettbewerbs – und neben den Gewinnern gab es vor allem eines: Lust auf mehr. | Fotos: DSB, Matthias Wolf / Humboldt-Universität Berlin
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Die Gelben Karten von Berlin
Ein ganz besonders prägendes Bild dieser vom Sponsor d-fine unterstützten Meisterschaft: gelbe Karten am Brett – wie im Fußball. Schiedsrichter Carsten Haase brachte sie ins Spiel, um bei den zahlreichen regelwidrigen Zügen, vor allem bei übersehenem Schach, konsequent reagieren zu können. Tatsächlich kam es vor, dass Spieler mehrere Züge lang nicht registrierten, dass ihr König im Schach stand. Dank aufmerksamer Schiedsrichter und Monitorüberwachung konnten solche Situationen dokumentiert, zurückgespult und konsequent geahndet werden: Gelbe Karte, Zeitstrafe – und weiter ging es.
Turnierorganisator Christoph Barth eröffnet die Runde. | Foto: Matthias Wolf
Diese Maßnahme mag ungewöhnlich wirken, passte aber perfekt in den Rahmen eines Turniers mit vielen Hobbyspielern. Sie unterstrich zugleich die Fairness, den Anspruch auf Regeltreue – und die kreative, pragmatische Herangehensweise der Organisatoren an die Herausforderung, ein großes, bunt gemischtes Feld zu leiten.
DIE SCHACH-HORIZONT-ERWEITERUNG In ChessBase gibt es immer wieder Ansätze, die typischen Pläne einer Eröffnungsvariante zu zeigen. Zwar ist Schach im Zeitalter der Engines viel konkreter als früher gedacht. Doch gerade Amateure lieben Eröffnungen mit klaren Plänen, siehe Londoner System.
In ChessBase ’26 beschäftigen sich gleich drei Funktionen mit der Darstellung von Plänen. Im neuen Eröffnungsreport wird für jede wichtige Variante untersucht, welche Figurenzüge oder Bauernvorstöße darin wichtig sind. In der Referenzsuche sieht man jetzt auf dem Brett, wo die Figuren üblicherweise hingehen. Und startet man die neue Monte-Carlo-Analyse, zeigt auch hier das Brett die häufigsten Figurenpfade.
Das Turnier war mehr als nur Wettbewerb: Es war ein interdisziplinärer Treffpunkt. Neben Spitzenspielern wie WGM Fiona Sieber, FM Lara Schulze oder IM Marco Dobrikov mischten sich Studierende jeden Levels in lockerer Atmosphäre. Der gemeinsame Raum – Mensa Nord – bot Platz für Begegnung, Gespräche, analoge Partien neben dem Turnierbetrieb. Auch ein Freilandschachspiel und Verkaufsstände trugen zum Campus-Charakter bei.
Kommunikationszone. | Foto: Matthias Wolf
Ein besonderes Bild: Studierende jenseits der 60 Jahre spielten mit, darunter ein 60-jähriger Masterstudent, der stolz sagte, dass hier alle gleich seien – jung, alt, Amateure, Titelträger: alle „schachbekloppt“.
Schnellschach
Im Schnellschach kämpften sich im 292 Teilnehmer zählenden Feld zwei Favoriten und ein nicht ganz vorne zu erwartender Spieler aufs Podium: Ganz oben platzieren konnte sich IM Benedict Krause von der Universität Kiel, der sich den Titel mit starken Leistungen eroberte. An zwei gesetzt verwies er die Nummer 12 der Setzliste, FM Jonas Eilenberg (Uni Potsdam), und den topgesetzten IM Tobias Kölle (DHBW Stuttgart) auf die Plätze 2 und 3. Krause lag am Ende ungeschlagen mit sieben Siegen und zwei Remis einen halben Punkt vor den sechs hartnäckigsten Verfolgern.
Gute Laune im vollen Spielsaal. | Foto: Humboldt-Universität Berlin
Bei den Frauen glänzte WFM Svenja Butenandt von der TU München und sicherte sich die Spitzenposition vor FM Lara Schulze (SRH Fernhochschule), Divine Enekwizu (Uni Magdeburg) und WGM Fiona Sieber (Uni Heidelberg). Alle hatten am Ende 6,5 Punkte, aber die beste Wertung konnte Butenandt aufweisen.
In diesem Videokurs dreht sich alles um das Thema Entwicklungsvorsprun: Wie entsteht ein Entwicklungsvorsprung und wie kann man ihn verwerten? Wie kann man den gegnerischen Entwicklungsvorsprung neutralisieren?
Brett 1: Ziel bei beiden Turnieren. | Foto: Humboldt-Universität Berlin
Blitzschach
Beim Blitzen war das Tempo hoch – und nicht nur auf der Uhr: Hier konnte sich IM Tobias Kölle von der DHBW Stuttgart gemäß der Setzliste den Titel sichern. Er setzte sich im 239 Teilnehmer zählenden Feld souverän durch, gab nur ein Remis ab und wurde Deutscher Hochschulmeister im Blitzschach. FM Benjamin Wagner (Uni Magdeburg) folgte als 15. der Setzliste auf Rang 2. Zu einem direkten Duell zwischen den beiden Erstplatzierten kam es nicht. Und auch der Drittplatzierte, Diyap Büyükasik (TU Berlin), musste die Klingen nicht mit den beiden vor ihm Stehenden kreuzen, um sich die Bronzemedaille zu sichern.
Bei den Frauen zeigte WIM Antonia Ziegenfuß (Uni Magdeburg) Nervenstärke und sicherte sich als 29. des Gesamtklassements die Frauen-Krone in dieser Disziplin. Divine Enekwizu (Uni Magdeburg) war zwar punktgleich mit 6 Punkten, hatte aber die schlechtere Wertung.
In diesem Videokurs möchte ich Ihnen helfen, mit dem Zeitmanagement während Ihrer Partie umzugehen. Wie man es vermeidet und wie man reagiert, wenn man keine andere Wahl hat.
Trotz der knappen Zeitkontrollen und vieler wenig geübter Spieler blieb der Turnierablauf entspannt – oder zumindest so entspannt, wie es bei Blitzschach geht. Ein lebhafter und gleichzeitig höchst professioneller Wettbewerb, der alle Teilnehmer mitgerissen hat.
Großmeister Dr. Karsten Müller, einer der führenden Endspielexperten weltweit, vermittelt Ihnen in diesem zweiten Band systematisch alles, was Sie zu Turmendspielen wissen müssen. Stellen Sie sich vor: Sie haben Ihren Gegner Zug um Zug überspielt, stehen klar besser und dann kippt das Endspiel doch noch ins Remis, - nur weil das entscheidende Theoriewissen gefehlt hat. Genau hier setzt dieser Kurs an. Ohne sicheres Endspielwissen geht es nicht. Gerade das Wissen über Turmendspiele ist unentbehrlich: diese Endspiele treten am häufigsten auf und entscheiden über Sieg oder halben Punkt. Wer hier sattelfest ist, verwandelt Vorteile souverän in Siege!
Kostenloses Videobeispiel: Einführung
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Der Allgemeine Deutsche Hochschulsport-Verband (adh) war glücklich: Schach ist nach Jahren der Abstinenz wieder etablierter Teil des Hochschulsports – und wie sehr das passt, zeigte sich eindrucksvoll. Die Bandbreite der Teilnehmenden – von erfahrenen Spielern bis zu reinen Breitenschachspielern – macht den besonderen Reiz solcher Meisterschaften aus. Für den DSB-Hochschulschach-Beauftragten Christoph Barth ist das Potenzial enorm: Millionen Studierende, Hunderttausende Beschäftigte im Hochschulwesen – ein riesiger Pool für das Unischach. Wichtig ist ihm aber auch die Unterstützung für das Projekt zu erwähnen:
„Möglich wurde das Turnier vor allem durch die d-fine Unternehmensberatung, die als Hauptsponsor seit Jahren ein großzügiger Partner im Bereich Hochschulschach ist."
Auch die mediale Aufmerksamkeit war stark: Mehr als 12.000 Zuschauer schauten bei Schachdeutschland TV zu, verfolgten live die Rapid- bzw. Schnellschach-Duelle und genossen Rahmeninterviews und Talks.
Blick nach vorne
Der Ausblick auf das nächste Jahr ist ambitioniert: Man plant, das Turnier noch größer werden zu lassen. Die Mensa Nord bietet zwar schon viel Platz, aber Perspektive ist da – nicht zuletzt, um den Weltrekord bei der Teilnehmerzahl ins Visier zu nehmen. Gleichzeitig soll die organisatorische Belastung reduziert werden: Christoph Barth wird seine Rolle überdenken und nicht mehr in die Doppelrolle Turnierdirektor und Schiedsrichter schlüpfen.
In diesem Kurs macht Großmeister Ganguly das Rechnen zu einer trainierbaren Fähigkeit – mit einem klar strukturierten Lernpfad für jedes Spielniveau. Wenn es eine Fähigkeit gibt, die mehr Partien entscheidet als jede andere, dann ist es das Variantenberechnenung. Eröffnungen verblassen, Pläne ändern sich – doch klar zu sehen, Varianten zu vergleichen und selbstbewusst zu entscheiden bringt die Punkte. In diesem Kurs macht Großmeister Ganguly das Rechnen zu einer trainierbaren Fähigkeit – mit einem klar strukturierten Lernpfad für jedes Spielniveau. Sie werden nicht einfach nur Taktikaufgaben lösen, sondern lernen, wie man denkt: Wo man beginnt, welche Varianten man verfolgt, wann man aufhört – und wie man auch unter Druck ein glasklares Bild der Stellung behält.
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ChessBaseDie ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.
23.11.2025 – Drama pur im World Cup! Sindarov ringt seinen Landsmann Yakubboev in hartem Kampf nieder und löst das Kandidatenturnier-Ticket. Wei Yi entgeht der Niederlage nur dank eines fatalen Einstellers von Esipenko, der Turm auf g2 kostet den Russen alles. Das Finale steht: Wei Yi gegen Sindarov, beide bereits im Kandidatenturnier! | Foto: Michal Walusza
20.11.2025 – In Berlin steht am 22. und 23. November 2025 ein besonderes Schachereignis auf dem Programm: Die Deutsche Hochschul-Meisterschaft (Schnellschach & Blitz) vereint Studierende, Hochschulmitarbeitende und Professoren aus ganz Deutschland – und wird mit 323 Teilnehmenden von 80 Universitäten zum größten Hochschul-Schachturnier Europas. | Fotos: DSB / Daria Mensharaeva
Benoni ist eine aktive Eröffnung für Schwarz, und gerade jetzt genießt sie ein Comeback. Das Zähmen der gegnerischen Dynamik in Stellungen, wo der Nachziehende auf seine aktiven Figuren und die Damenflügelmajorität pochen kann, ist den Weißspielern immer schwergefallen. Thema dieser 60-Minuten-Videoplips ist der Kern des Abspiels 8.h3 0-0 9.Ld3 (nach 1.d4 Sf6 2.c4 c5 3.d5 e6 4.Sc3 exd5 5.cxd5 d6 6.e4 g6 7.Sf3 Lg7). Dieses stößt unter Benoni-Anhängern auf keine große Gegenliebe - dem Traum, den Gegner zu massieren, kommen die Anziehenden damit nämlich gefährlich nahe. Wie man diesem aussichtsreichen Aufbau am besten begegnen soll, wird nach wie vor hitzig diskutiert, denn nicht jeder ist mit dem schwarzen Hauptabspiel mit dem sofortigen 9…b5 zufrieden. Gut vorbereitete Benoni-Liebhaber können immer noch Wege finden, dem Ausgleich nahezukommen, doch die Initiative bleibt fest in der Hand von Weiß. Der slowakische GM Lubomir Ftacnik analysiert und bewertet alle zentralen Ideen der Verteidigung und zeigt Wege, Schwarz unter Druck zu setzen. Ergänzt wird das Ganze durch eine Datenbank mit den wichtigsten Partien. Jeder, der ein solides, aussichtsreiches und klar strukturiertes Eröffnungssystem gegen Benoni sucht, findet eine Fülle an sorgsam ausgewählten Informationen.
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GM Blohberger präsentiert in dieser zweiteiligen Reihe ein vollständiges Repertoire für Schwarz: praxisnah, verständlich, flexibel – statt seitenlanger Theoriewüsten gibt es klare Konzepte und leicht erlernbare Strategien.
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Eröffnungsvideos: Sipke Ernst bringt die Ulvestad-Variante auf den neuesten Stand + Teil II von „Mikhalchishins Miniaturen“. Special: Jan Werle zeigt Highlights vom Grand Swiss 2025 im Video. „Wundertüte“ mit 40 Analysen von Ganguly, Illingworth u.v.a.
In diesem Videokurs erkundet Großmeister Ivan Sokolov die faszinierende Welt der Königsindisch- und Pirc-Strukturen – mit vertauschten Farben, wie sie häufig aus der Französischen oder der Sizilianischen Verteidigung entstehen.
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