06.04.2011 – Der Besuch des Weltmeisters in der usbekischen Hauptstadt nahm für Anand einen guten Verlauf, endete dann aber doch noch mit einer Überraschung. Den Schnellschachwettkampf gegen seinen Sekundanten der WM-Kämpfe gegen Kramnik und Topalov führte Anand zu einem 3,5:0.5-Sieg. Allerdings fiel das Ergebnis zu hoch aus, was auch daran lag, dass der usbekische Spitzenspieler und FIDE-Weltmeister von 2004 gleich in der ersten Partie eine sehr vorteilhafte Stellung am Ende sogar noch verlor, wie GM Anton Fillipov in seinen Kommentaren bemerkte. Schwieriger noch als das Match gegen seinen Sekundanten war für Anand dann jedoch das folgende Simultan gegen eine sehr spielstarke usbekische Jugendauswahl. Hier musste der Weltmeister gleich zweimal die Waffen strecken und die Nachricht vom Sieg des zehnjährigen Timur Igonin (Bild), der den Weltmeister schlägt, ging um die Welt. In Jamshid Begmatov Bericht sind auch die Notationen der beiden verlorenen Simultanpartien verzeichnet.
Bericht, Bilder, Videos, Partien...
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Kampf der Titanen: Der
Rapid-Wettkampf Kasimdzhanov – Anand
Text und Fotos: Jamshid Begmatov
Eines Abends früh im März, die Kälte des Winters war
noch zu spüren, wenn auch die Obstbäume zaghafte Versuche zu blühen unternahmen,
erhielt ich einen Anruf des Usbekischen Schachverbands und wurde gefragt, ob ich
gerne ein wenig Zeit mit Vishy Anand verbringen würde, um während seines
kommenden Wettkampfs gegen Kasimdzhanov als Übersetzer für Anand zu arbeiten.
Nun, der Wettkampf zwischen Kasimdzhanov und Anand war schon lange geplant und
sollte zunächst schon 2006 stattfinden, wurde dann aber wieder und wieder
verschoben, doch Ende März 2011 war es dann endlich so weit.
Der Wettkampf wurde gemeinsam vom
Usbekischen Schachverband
und dem Forum für Kultur und Kunst Usbekistans
organisiert. Das Match ging über vier Partien mit einer Bedenkzeit von 25
Minuten + 10 Sekunden Zeitaufschlag pro Zug, Blitz-Tie-Break oder Armageddon gab
es nicht. Es sollte ein freundschaftlicher Schaukampf sein.
Ankunft
Vishy Anand verlässt den VIP-Bereich des Flughafens in Taschkent
und wird mit Blumen empfangen. Für mich war es die erste Begegnung mit dem
Weltmeister. Anands Wettkampfgegner, Rustam Kasimdzhanov war bereits einen Tag
früher gekommen.
Die zwei Meister, Freunde und Rivalen, verlassen gemeinsam den
Flughafen. Ich treffe sie beim Auto, stelle mich Vishy vor und wir fahren zum
Hotel. Mein erstes Gespräch mit dem Tiger von Madras verlief so:
Jamshid Begmatov: — Mr. Anand, darf ich den Vornamen benutzen?
Vishy Anand: — Natürlich, nennen Sie mich Vishy. Aber um Sie ein
wenig zu verwirren – das ist nicht mein Vorname.
JB: Ich glaube, das ist Ihr Vatersname?
VA: Ja, und wir haben keine Familiennamen.
Vorbereitung
Für beide Spieler waren im Intercontinental Luxussuiten gebucht
worden. Der Wettkampf wurde ebenfalls in diesem Hotel gespielt. Gebucht hatte
man dafür den "Chrystal Ballroom", in dem 300 Sitzplätze zur Verfügung standen.
Bei jeder Partie waren alle Sitze belegt und noch einmal halb so viele Leute
verfolgten den Wettkampf im Stehen!
Am Tag vor dem Wettkampf besuchte Rustam den Spielsaal und prüfte
die Spielbedingungen: Licht, Höhe der Tische und Stühle, Anordnung und mögliche
Geräusche der Kameras, etc. Er ging sehr professionell vor und alle seine Fragen
waren präzise und punktgenau.
Und hier meine ‘Diskussion’ mit Vishy über die Spielbedingungen:
JB: — Möchten Sie den Spielsaal sehen?
VA: — Warum?
— Nun... einfach nur, um die Spielbedingungen zu sehen.
— Hmm... Gibt es Tisch, Stühle und ein Schachbrett?
— Ja.
— Ok, das reicht mir.
Der Wettkampf
Der Wettkampf wurde durch einen unangekündigten Überraschungsgast
eröffnet – durch FIDE-Präsident Kirsan Ilyumzhinov, hier mit dem Präsident des
Usbekischen Schachverbands Abdulla Aripov (links).
Vor dem Wettkampf waren viele Leute der Meinung, es würde ein
friedliches Unentschieden geben. Ein Journalist sagte mir sogar das Ergebnis
jeder einzelnen Partie voraus: Ihm zufolge würde Anand die erste Partie
gewinnen, danach würden zwei umkämpfte Remispartien folgen und schließlich würde
Kasim die letzte Partie gewinnen, um so den Wettkampf zu retten und das Publikum
zufrieden zu stellen. Natürlich kam es anders…
Die erste Partie beginnt
Der Endstand von 3,5:0,5 für Anand könnte den Eindruck erwecken,
dass Kasim völlig überrannt wurde, aber dieser Eindruck ist falsch. Wäre es ihm
gelungen, sich in der ersten oder zweiten Partie den vollauf verdienten Punkt zu
sichern, wer weiß, wie der Wettkampf dann verlaufen wäre. Aber nach seiner
Niederlage in der zweiten Partie verlor Rustam den Faden und vermutlich auch den
Kampfgeist. Schauen Sie sich die Partien mit Kommentaren von GM Anton Filippov
an.
Großmeister Anton Filippov kommentiert die Partien in meinem
Privatstudio.
Die meiste Zeit war ich mit der Live-Übertragung auf dem
Fritz-Server vollauf beschäftigt – ich machte das zum ersten Mal. Sobald ich von
meinem Arbeitsplatz aufstand, belagerten mich Journalisten mit der Bitte um
Interviews und andere Dinge. Großer Dank gebührt deshalb Julia Panchuk vom
Schachverband, die mich von meinen Pflichten als Fotograf befreite, und Irina
Gevorgian – der jungen Dame am Laptop – für ihre wertvolle Unterstützung bei der
Live-Übertragung. Der Mann in der Mitte zwischen uns ist der kasachische GM
Anuar Ismagambetov.
Kurz vor dem Ende der letzten Partie kommt ein weiterer
unangekündigter Überraschungsgast, Frau Gulnara Karimova, die Präsidentin des
Forums für Kultur und Kunst Kasachstans.
In ihrer Abschlussansprache machte Gulnara Karimova deutlich,
dass ihre Stiftung großes Interesse an der Entwicklung des Schachs in Usbekistan
hätte und alle Anstrengungen unternommen würden, um eines der Grand
Prix-Turniere im nächsten Jahr nach Taschkent zu holen.
Um ein besseres Gefühl für die Atmosphäre des Wettkampfs zu
vermitteln, habe ich ein kleines Video erstellt. Ich entschuldige mich
allerdings für die nicht ganz astreine Qualität.
Simultanveranstaltungen
Für die usbekischen Jungstars war es eine unglaubliche Erfahrung,
gegen den Weltmeister und die momentane Nummer Eins der Welt zu spielen. Zwanzig
der stärksten Jugendspieler wurden ausgesucht, um Vishy vor Probleme zu stellen.
Hier sieht man, wie ich Vishy sage, wer gut spielt und auf wen
man achten muss. Tatsächlich hatten vier der Spieler eine Elo-Zahl von über
2300, ein paar weitere hatten eine Zahl von über 2200 – sehr harte Gegner in
einem Simultan!
Während des Simultans
Von 20 Partien gewann Vishy 12, 6 endeten Unentschieden und 2
gingen verloren. Eine Partie gewann der erst 11-jährige Timur Igonin, die andere
Hulkar Tahirjanova, die Mitglied der usbekischen Frauennationalmannschaft ist.
Ein kurzes Video der Simultanveranstalter, mit usbekischem
Kommentar und englischen Untertiteln:
Am nächsten Tag musste Rustam gegen die usbekischen Jungstars
im Simultan antreten. Er spielte an 22 Brettern und schnitt mit 16 Siegen und 6
Unentschieden deutlich besser ab.
ChessBaseDie ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.
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