100. Argentinische Meisterschaft: Faustino Oro auf GM-Rekordjagd

von Stefan Liebig
02.12.2025 – Im 100. Finale der Campeonato Argentino Superior in Buenos Aires liefern sich der siebenfache Landesmeister Diego Flores und das zwölfjährige Wunderkind Faustino Oro ein Kopf-an-Kopf-Duell. Oro führt nicht nur die Tabelle an — er ist auch mitten im Rennen um den Titel des jüngsten Großmeisters aller Zeiten. Gelingt ihm in Buenos Aires die zweite GM-Norm? | Faustino Oro beim Pressetermin mit dem Jorge Marcri, dem Regierungschef von Buenos Aires / Foto: Veranstalter, David Llada

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Faustino Oro jagt den größten Rekord: Spitze beim 100. argentinischen Meisterschaftsturnier

Der 100. argentinische Meisterschaftsfinale (Casa de la Ciudad, Buenos Aires) läuft über 11 Runden; nach Runde 7 stehen der Topgesetzte Diego Flores und Wunderkind Faustino Oro gemeinsam an der Spitze mit 5,5 Punkten. Auf den Plätzen dahinter folgen unter anderem Federico Pérez Ponsa und Leonardo Tristán mit 4,5 Punkten — die Entscheidung rückt näher, denn in der vorletzten Runde treffen Flores (2563) und Oro direkt aufeinander (Oro mit Weiß), in der Runde zuvor spielt Oro ebenfalls mit Weiß gegen den zweiten der Setzliste, GM Perez Ponsa (2528). Zum Abschluss geht es mit Schwarz gegen die Nummer 3, IM Pablo Ismael Acosta (2501). Doch auch die kommende Runde mit Schwarz gegen IM Julian Villca (2391) erfordert die volle Konzentration.

Im ersten Teil der Videoreihe werden wir uns mit 6. Lg5, 6. Le3, 6. Le2 und 6. Lc4 die vier Hauptzüge von Weiß anschauen.

Oro ist also – einmal mehr – das dominierende Thema dieses Turniers: Der zwölfjährige IM überzeugt in Buenos Aires mit abgeklärtem Spiel, präziser Technik und Widerstandskraft, die ihn auch gegen deutlich ältere Großmeister bestehen lässt. Schon das ganze Jahr produziert Oro Schlagzeilen: Im September gewann er das Einladungsturnier „Legends & Prodigies“ in Madrid, sicherte sich dort seine erste Großmeisternorm und überschritt erstmals die 2500-Elo-Marke. Damit erfüllt er zwei der drei formalen Bedingungen für den Großmeistertitel (drei Normen + 2500 Elo) — die restlichen zwei Normen und formale Bestätigungen stehen noch aus. Mit der zweiten Norm könnte es aber bei diesem Turnier durchaus klappen: Seine aktuelle Performance nach fünf Siegen und je einem Remis und einer Niederlage (gegen Tristán) liegt bei imposanten 2609 Punkten. Diese würde ihn auch wieder von seiner aktuellen Zahl (2495) über die 2500er-Marke befördern.

Rekordjagd

Was den historischen Rekord betrifft: Der derzeitige Rekordhalter als jüngster je ernannter Großmeister ist der US-Amerikaner Abhimanyu Mishra (Titel mit 12 Jahren, 4 Monaten und 25 Tagen, rechts/Foto: David Llada, ChessBase India). Oro wurde am 14. Oktober 2013 geboren — das bedeutet, rechnerisch hat er Zeit bis Anfang März 2026, um die verbleibenden zwei Normen und damit den Großmeistertitel zu realisieren. Dann würde er Mishra als jüngsten GM ablösen. Praktisch heißt das: die nächsten internationalen Turniere und Norm-Gelegenheiten in den kommenden Monaten (u. a. Turniere in Indien, Griechenland und Argentinien, die in Turnierkalendern angekündigt sind) sind für Oro von entscheidender Bedeutung.

Die Alapin-Variante (1.e4 c5 2.c3) bietet eine einfache, aber äußerst effektive Lösung für alle Sizilianisch-Varianten, indem sie diese mit 2.c3 umgeht.
Gegen die Sizilianische Verteidigung muss es nicht kompliziert zugehen. Die Alapin-Variante (1.e4 c5 2.c3) bietet eine einfache, aber äußerst effektive Lösung für alle wichtigen Sizilianisch-Varianten, indem sie mit 2.c3 ausweicht. Unabhängig davon, ob Ihr Gegner die Najdorf-, Taimanov- oder Drachenvariante spielt, können Sie mit der Alapin-Variante bereits im zweiten Zug die Kontrolle über das Spiel übernehmen.
Kostenloses Videobeispiel: Introduction
Kostenloses Videobeispiel: 2...g6

Hier eine spannende Schwarzpartie von Oro aus Runde 6:

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Wenn es eine Fähigkeit gibt, die mehr Partien entscheidet als jede andere, dann ist es das Variantenberechnenung. Eröffnungen verblassen, Pläne ändern sich – doch klar zu sehen, Varianten zu vergleichen und selbstbewusst zu entscheiden bringt die Punkte. In diesem Kurs macht Großmeister Ganguly das Rechnen zu einer trainierbaren Fähigkeit – mit einem klar strukturierten Lernpfad für jedes Spielniveau. Sie werden nicht einfach nur Taktikaufgaben lösen, sondern lernen, wie man denkt: Wo man beginnt, welche Varianten man verfolgt, wann man aufhört – und wie man auch unter Druck ein glasklares Bild der Stellung behält.
Free video sample: Introduction
Free video sample: Forcing moves

Alle Partien:

Tabelle nach Runde 7:

Links:

Josefine Safarlis YouTube-Beitrag zum jüngsten IM aller Zeiten:

DIE SCHACH-HORIZONT-ERWEITERUNG
In ChessBase gibt es immer wieder Ansätze, die typischen Pläne einer Eröffnungsvariante zu zeigen. Zwar ist Schach im Zeitalter der Engines viel konkreter als früher gedacht. Doch gerade Amateure lieben Eröffnungen mit klaren Plänen, siehe Londoner System. In ChessBase ’26 beschäftigen sich gleich drei Funktionen mit der Darstellung von Plänen. Im neuen Eröffnungsreport wird für jede wichtige Variante untersucht, welche Figurenzüge oder Bauernvorstöße darin wichtig sind. In der Referenzsuche sieht man jetzt auf dem Brett, wo die Figuren üblicherweise hingehen. Und startet man die neue Monte-Carlo-Analyse, zeigt auch hier das Brett die häufigsten Figurenpfade.


Stefan Liebig, geboren 1974, ist Journalist und Mitinhaber einer Marketingagentur. Er lebt heute in Barterode bei Göttingen. Im Alter von fünf Jahren machten ihn seltsame Figuren im Regal der Nachbarn neugierig. Seitdem hat ihn das Schachspiel fest in seinen Bann gezogen. Höhenflüge in die NRW-Jugendliga mit seinem Heimatverein SV Bad Laasphe und einige Einsätze in der Zweitligamannschaft von Tempo Göttingen waren Highlights für den ehemaligen Jugendsüdwestfalenmeister.
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