Aeroflot: Tops und Flops

von ChessBase
19.02.2007 – Auch in Moskau erlebt man in diesem Jahr die vermeintlichen Auswirkungen der Klimakatastrophe - 10 Grad plus, mitten im Winter. Der Schnee kam aber dann doch, gerade rechtzeitig zu Beginn des Aeroflot Opens. Ebenfalls noch rechtszeitig kam Jobava Baadur. Der georgische Großmeister wurde an der Grenze zunächst fest gehalten und musste erst ein Dokument anfertigen, in dem er seine geplanten Aktivitäten in Russland zu notieren hatte. Im Hintergrund stehen die russisch-georgischen Spannungen seit der "Rosen-Revolution". Am Anfang des Turniers sorgten die 12-jährige Chinesin Hou Yifan und der 11-jährige Ukrainer Ilya Nyzhnyk mit Seigen für Aufsehen. Schlecht ins Turnier kam u.a Paco vallejo, der mit 0 aus 2 startete. Misha Savinov berichtet aus dem Gamm-Delta. Mehr...

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Aeroflot: Tops und Flops

Der Winter in diesem Jahr machte vielen Russen das Problem des Klimawandels bewusst. Vor allem Moskau genoss mit Temperaturen von +6 ...+10 C bei gelegentlichem Regen durch und durch europäisches Wetter. All das änderte sich allerdings Ende Januar, Anfang Februar. Der Winter war zurück! Abfahrtsläufer (und dieser Sport ist hier in letzter Zeit überraschend beliebt geworden) freuten sich ganz besonders.

Heftiger Schneefall am 13. Februar stellte das Aeroflot Festival jedoch vor keine größeren Probleme.

Alle Flüge landeten pünktlich. Dennoch gab es ein paar kleine Zwischenfälle. Baadur Jobava wurde etwa 40 Minuten an der Grenze festgehalten und dann aufgefordert, ein Dokument abzufassen, in dem er seine zukünftigen Aktivitäten auf dem Gebiet der Russischen Förderation darlegen sollte. Der georgische Großmeister tat wie geheißen und durfte einreisen. Ein paar spät eintreffende Busse mit Schachspielern steckten gegen Mitternacht in einem durch den Schnee ausgelösten Verkehrsstau in der Nähe Moskaus fest. Aber zum Glück war all das nichts im Vergleich zu 2004, wo viele Teilnehmer erst zur zweiten oder dritten Runde eintrafen.

Die Eröffnungsfeier verlief recht routiniert, was beinah alle Anwesenden begrüßten. Kurze Reden gingen in ein langes Abendessen über. Kirsan und Karpov waren die prominentesten Gäste und redeten meistens miteinander.


Kirsan Ilyumzhinov und Chef-Schiedsrichter Geurt Gijssen

Alexander Roshal, eigentlich immer Pressechef des Festivals, litt unter gesundheitlichen Problemen und konnte deshalb nicht dabei sein. Hoffentlich ist er nächstes Jahr wieder auf dem Posten – wer sonst hat die Dinge so gut im Griff?

Vor der ersten Runde wurde ein Buch, das fünf Jahren Aeroflot Open gewidmet war, an die Teilnehmer verteilt – mehr als 640 Exemplare der Gesamtauflage von 1.000 Stück.


Macht sich mit dem Material vertraut – Sergey Movsesian

Die Überraschung zu Beginn war das Ergebnis von Paco Vallejo, der mit 0 aus 2 startete! (Sparen Sie sich die Witze über Linares.) Sein Gewinn in der dritten Runde könnte die Wende bedeuten – wir werden sehen.

 

Ein ukrainischer Wunderjunge namens Ilya Nizhnik (oder Nyzhnyk in ukrainischer Schreibweise) gewann das B-Turnier im Moskauer Open und spielt jetzt gut im Aeroflot B-Turnier. Der 11-jährige wird mit Sicherheit ein Star werden. Er hat ohne Weiteres eine Stärke von 2400 Elo und steckt voller Schachbegeisterung.

 

Aber die Chinesin Hou Yifan ist nur ein Jahr älter und zeigt erstaunlich gute Ergebnisse in der A1-Gruppe! Sie gewann ihre ersten beiden Partien, die zweite dabei gegen Sutovsky und erst Dmitry Jakovenko konnte sie in der dritten Runde in einer sehr langen und harten Partie aufhalten. Es scheint, als ob Hou in Windeseile bei 2700 angekommen sein wird – sie wirkt so konzentriert!

 

Dieses Jahr ließen die Organisatoren für die Schiedsrichter, das Turnierteam und die Direktoren extra Westen anfertigen. Die Schiedsrichter tragen grün, Mitglieder des Organisationskomitees blau und die Direktoren rot (was auch sonst!).

 

In Runde 2 endete eine der längsten Serien des Aeroflot Open. Alexander Khalifmans ultrasolider Stil hatte ihm 13 Remis in Folge beschert! ‘Wie ging Deine letzte Partie aus?’ – wurde Alexander von einem seiner Kollegen gefragt. ‘Für mich gibt’s hier nur ein Ergebnis!’ – antwortete El Khalif.


Alexander Khalifman mit Maxim Dlugy: Was soll ich machen?.

Aber schließlich brachte seine Technik dem Ex-Weltmeister einen ganzen Punkt gegen Kuzubov, dem es nicht gelang, ein Endspiel mit ungleichfarbigen Läufern heil zu überstehen. Hoffen wir, dass dies den Sieger motiviert, denn ein motivierter Khalifman kann Wunder wirken.

 

Die Deutschen Yusupov und Naiditsch saßen in Runde 3 und 4 beieinander. Aleksey Aleksandrov, der in Runde 3 neben ihnen saß, fühlte sich wahrscheinlich deshalb zur Berliner Verteidigung verpflichtet...

 

Vladimir Tukmakov und Yury Razuvaev nehmen nicht am Turnier teil, aber kommen gerne ins Pressezentrum und verfolgen die Partien.

 

Bachar Kouatly erschien während der dritten Runde. Er schaute sich die Partien nur kurz an, aber diskutierte eifrig mit Yusupov.

 

Evgeny Tomashevsky war nach drei Runden überraschend alleiniger Tabellenführer. Der Russe spielte sein smartes, strategisches Schach und gewann vier Partien in Folge. Sehr lehrreich!

 

So sieht der Spielsaal aus: zwei Turniere, A1 und A2, viele Zuschauer, viele Leute mit Kameras, aufmerksame Schiedsrichter und jede Menge Licht.

 

Ein Banner am Haupteingang des Gamma-Delta Hotels lädt jeden zum Turnier ein.

 

 

17. Februar – das Wetter ist wunderbar. Auf dem ersten Bild sieht man ein Fußballstadion, eines der besten in Russland.

Innen im Hotel: der Weg zum Casino, zum Café und den Zimmern.

 

Das japanische Restaurant erfreut sich bei den Spielern großer Beliebtheit

 

Kursova, Petrosian und Pashikian essen japanisch


Die rosa Grotte

Wer das Pressezimmer übersehen hat, geht ins Internet-Café

Rauf Mamedov liest verblüfft die ChessBase-Nachrichten über Teimour Radjabov. ‘Wie schade, dass Teimour sich vom Turnier zurückziehen musste!’


Ilya Smirin in einem der Cafés


Auch dieser Ort ist bei bestimmten Spielern recht beliebt. Im Izmailovo Hotel brodelt das Nachtleben!

 

 

 

 

 


Die ChessBase GmbH, mit Sitz in Hamburg, wurde 1987 gegründet und produziert Schachdatenbanken sowie Lehr- und Trainingskurse für Schachspieler. Seit 1997 veröffentlich ChessBase auf seiner Webseite aktuelle Nachrichten aus der Schachwelt. ChessBase News erscheint inzwischen in vier Sprachen und gilt weltweit als wichtigste Schachnachrichtenseite.

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